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Powells Bemerkungen heben US-Aktienindizes auf neue Rekordstände
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Allerdings enttäuschte er Dollarinvestoren und löste einen Ausverkauf aus
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Anleiherenditen machten ein massives H&S Muster komplett, als graduelle Zinserhöhungen schon eingepreist sind
Der S&P 500, der NASDAQ Composite und der Russell 2000 erreichten am Freitag alle neue Rekordhöhen, während der Dow um 0,52% anstieg, alle nach oben geschoben von Bemerkungen des Fed Chefs Jerome Powell, der die Investoren mit seiner Aussage beschwichtigte, dass die US-Zentralbank an ihrem Kurs zu einer graduellen Normalisierung des Zinsniveaus festhalten werde. Der US-Dollar fiel daraufhin.
Aber das von Powell losgetretene Kursfeuerwerk könnte sich als kurzlebig erweisen. Die technische Analyse deutet an, dass ein Gegenangriff der Bären für die anstehende Woche in Arbeit sein könnte. Die technischen Daten beim Dollar signalisieren hingegen für die kommende Woche eine mögliche Rückkehr zu seinem Aufwärtstrend.
Bullenfalle in Vorbereitung?
Das Handelsgeschehen am Freitag verlängerte den Aufwärtstrend bei Aktien—zum ersten Mal seit Januar—mit Aktien nunmehr 7% über ihren Korsen vom Jahresanfang. In seiner Rede auf dem Jackson Hole Symposium sagte Powell auch, dass er nicht erwarte, dass die Inflation nach Erreichen des Zielwertes der Fed weiter steigen werde.
Der S&P 500 stieg um 0,62% auf einen neuen Rekordschlusskurs, als alle Sektoren mit Ausnahme der Konsumbasisgüter (-0,13%) hinzugewannen. Kommunikationsdienstleistungen (+1,46%) führten den Markt nach oben, gefolgt von Grundstoffen (+1,3%), was demonstriert, dass die gute Stimmung auch die Sorgen über einen Handelskrieg überdeckten, zumindest am Freitag war das so. Der Wochengewinn des Benchmarks betrug 0,86%, angeführt von Energieaktien (+2,66%).
Während eine solide Kerze demonstrierte, dass die Bullen die Balance aus Angebot und Nachfrage bestimmten, ist die Tatsache, dass sie nur 0,05% über dem Sternschnuppenmuster vom Dienstag lag, dass die Bären die Kurse an einem weiteren Anstieg hinderten. Daher sollte man sich vor einer Bullenfalle hüten.
Die kommenden Tage könnten sich als kritisch erweisen, um das Bestehen des Aufwärtstrends zu bestimmen, da zumindest eine solide lange Kerze wahrscheinlich Stopps auslösen und die Rallye verlängern würde. Andererseits könnte eine lange rote Kerze klar machen, dass die Bären eine Gegenattacke starten, um die Kurse wieder zurückzudrängen.
Auch wenn der Dow Jones Industrial Average am Freitag einen Satz um 0,52% nach oben machte, legte er über die Woche lediglich 0,47% zu. Die auf Exporte angewiesenen Großunternehmen im Index machen diesen zum einzigen großen Aktienindex, der zu Handelsschluss in der letzten Woche kein Rekordhoch knackte. Er liegt immer noch 3,24% unter seinem Allzeithoch von Ende Januar.
Der NASDAQ Composite sprang am letzten Handelstag der Woche um 0,86% nach oben, auf ein neues Allzeithoch und -schlusstand, zum ersten Mal seit dem 25. Juli. Der Technologieindex gewann in der Woche 1,66% hinzu.
Der Russell 2000 stieg am Freitag um 0,5% und verbuchte damit ebenfalls einen zweifachen Rekord. Der aus kleineren Unternehmen zusammengesetzte Index schlug sich über die Woche besser als der Rest, mit einem Anstieg um 1,93%.
Der Dollar fiel zum sechsten Mal in sieben Tagen. Nachdem er um fast zwei Prozent von seinem Hoch von Mitte August von 97,00 bis zum 22. August auf 95,00 gefallen ist, kehrte der Kurs auf den Boden eines Aufwärtskanals zurück. Daher dürfte es jetzt wieder nach oben gehen und der Dollarindex seinen Aufwärtstrend fortsetzten und den Gipfel bei 97,00 herausfordern. Ein Rückgang unter 94,00 würde eine Trendumkehr signalisieren.
Die Rendite der US-Staatsanleihen mit 10-jähriger Laufzeit ist letzte Woche zum zweiten Mal unter ihre Aufwärtstrendlinie gefallen, als sie die Ausschnittslinie eines massiven, sich seit Februar aufbauenden, aufrechten Kopf-Schulter Musters (H&S top) durchbrach. Sie fand Unterstützung bei den Tiefstwerten vom Juli, zumindest bis jetzt.