Sichern Sie sich 40% Rabatt
⚠ Aufgepasst! Die Berichtssaison ist da und wir haben die Aktien, die gerade abheben!
+19,7% seit Jahresstart - steig ein für den ultimativen Höhenflug!
Liste freischalten

Doppelmoral beim Zinsentscheid?

Veröffentlicht am 03.05.2023, 12:28
Aktualisiert 30.01.2024, 15:27

Heute ist es wieder so weit: In den USA wird die dortige Zentralbank womöglich Änderungen an der Beleihungsrate vornehmen und diese entsprechend ankündigen. Nun fokussieren sich viele Anleger auf dieses Ereignis und versuchen herauszufinden, welche Auswirkungen dies auf die Aktienmärkte haben könnte. Dabei überschlagen sich die Argumente, die alle, aus ihrer jeweiligen Perspektive gesehen, durchaus tragbar sind. Ich möchte auch gar nicht auf die Thematik eingehen, ob die Kurse als Reaktion auf diese Entwicklungen steigen oder sinken, sondern auf den Trubel um diese Entscheidung selbst.

Der zentrale Punkt ist hierbei, dass die Zinsentscheidungen in anderen Ländern hierzulande kaum medial begleitet werden. Dass man in Japan erst letzte Woche noch am Negativzins von -0.1% festgehalten hat, interessiert hier niemanden. „Das ist doch so weit weg“, ist leider in einer globalisierten Kapitalmarktlandschaft kein tragbares Argument – erst recht nicht, wenn es um die drittgrößte Wirtschaft der Welt geht. Und wenn dem so wäre, würde man ja hierzulande eher die EZB ins Auge fassen und nicht die Zentralbank der USA. Aber auch hier interessiert man sich eher für das, was auf der anderen Seite des Atlantiks passiert.

Natürlich haben die USA als mit Abstand größte Wirtschaft der Welt ein ganz eigenes Gewicht an den globalen Kapitalmärkten und unerheblich sind monetäre Entscheidungen dieses Landes nicht – das soll auch nicht angezweifelt werden. Die Zentralität dieser Finanzeinrichtung im europäischen Diskurs um Entwicklungen am Kapitalmarkt ist aber ein klares Zeichen von finanziellem Imperialismus. Viel schlimmer ist aber, dass man sich diesen selbst geschaffen hat. Durch den politischen Schutz der EU konnte der europäische Wirtschaftsraum weitestgehend von aggressiver Expansion nordamerikanischer Unternehmen geschützt werden, aber den Imperialismus holen sich die Bürger selbst ins Haus. Während man weder Entwicklungen der Euronext oder der EZB verfolgt, hängen europäische Anleger an den Lippen von Jerome Powell. Auf der einen Seite heißt es nun seit Jahren, dass man sich wirtschaftlich unabhängig machen möchte (Stichwort: Energie) und auf der anderen Seite richtet die EZB ihre Terminplanung nach der Zentralbank der USA, während Anleger Livestreams von nordamerikanischen Medien verfolgen. Es herrscht ein starkes Ungleichgewicht in der Wahrnehmung von Finanzakteuren.

Wie gesagt: Die USA sind natürlich wichtig und diese Entwicklungen wirken sich selbstverständlich auf die Märkte aus – ohne Frage! Aber es ist ja kein Geheimnis, dass die Kapitalmärkte nur eine Visualisierung massenpsychologischer Verhaltensmuster sind. Das bedeutet auch, dass im Endeffekt die Anlegerschaft als Einheit bestimmt, was wichtig ist und was nicht. Gerade im Bereich der Elliott-Wellen-Analyse blicken wir als HKCM primär auf die Charts und können so Prognosen treffen, die teilweise mit fundamentalen Prognosen im Konflikt stehen. Das untermalt einmal mehr, dass man sich diesen finanziellen Imperialismus selbst auferlegt und ein Abhängigkeitsverhältnis von den nordamerikanischen Märkten schafft. Dabei sollte sich doch Europa nicht verstecken müssen. Mit seinen zahlreichen Mitgliedsstaaten, die alle einzigartige Wirtschaftsstrukturen aufweisen, sollte das Interesse doch größer an der Entwicklung des Heimatkontinents sein – schließlich nehmen Sie Ihren Kredit ja nach europäischen Leitzinsen auf.

Natürlich gibt es viel an Europa auszusetzen und das soll auch getan werden. Aber man befeuert diese schwierigen Zeiten auf diesem Kontinent nur damit, indem man sich auf diskursiven Imperialismus einlässt und das Tolle im Fernen sucht. Ein reflektierter Konsum von Medien, insbesondere Finanzmedien, ist nicht nur erforderlich, um sich von der gedanklichen Abhängigkeit zu befreien, sondern auch generell, um rationalere Investitionsentscheidungen zu treffen

HKCM

Für mehr interessante Inhalte besuchen Sie unseren HKCM Trading Room!

Aktuelle Kommentare

Ich glaube, er ist ein Phantom.
So ein Gedöns habe ich seit langer Zeit nicht gelesen. Er sucht nach Moral an Gelddingern, sind plötzlich alles Obermoralisten. Wer definiert mir, was Moral ist? Sind das die guten Sitten oder wasn das Konkreter?
Vielen Dank für Ihr Feedback. Es geht tatsächlich nicht um die Definition von Moral, sondern darum, dass man viel in der EU kritisiert, aber mit seinem eigenen Verhalten maßgeblich an sienem Rückstand beteiligt ist. Ich denke schon, dass das ein valides Argument für eine fruchtbare Diskussion ist - und eben kein Gedöns.
Ja aber wie machen Sie eine Doppelmoral an der Zinsentscheidung der europäischen Banken fest? Es kommt viel Kritik von außen, ja, aber es gibt berechtigte Gründe, dass Europa den Kurs gerade mitgeht (auch wenn lange noch nicht so streng wie die FED)Würde mich wirklich interessieren, vielen Dank im Voraus
Leider wiedermal nur ein weiterer sinnfreier Artikel dieses Herrn
Können Sie das auch konkretisieren?
Und wo genau ist jetzt die Doppelmoral?
Die Doppelmoral besteht darin, dass es Kritik an europäischen Einrichtungen regnet, dass man Europas Interessen nicht genügend verteidigt und dass man zu schwach wäre. Auf der anderen Seite beflügelt man die Stärke anderer Akteure, indem man den Diskurs komplett weg von der Heimat lenkt und sich mit dem ständigen Blick in die USA devot zeigt. Man kann nicht kritisieren und selbst dafür sorgen, dass die anderen stärker werden.
Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.