Erfolgreich in Goldaktien investieren: Teil 1 von 10

Veröffentlicht am 25.10.2018, 11:58

Kolumne von Florian Munsch am 24. Oktober 2018

Dies ist das erste von insgesamt zehn Kapiteln aus dem eBook „Goldaktien: 10 Erfolgsfaktoren für fortgeschrittene Anleger“. Jedes Kapitel behandelt eine Frage, die du beantworten solltest, bevor du eine Goldaktie kaufst. Viel Spaß bei der Lektüre!

Kapitel 1: Wo befinden wir uns im Goldzyklus?

Bestimmte fundamentale Argumente für oder gegen ein Investment in Goldbleiben immer gleich. Trotzdem gibt es in manchen Jahren eine allgemeine Hochstimmung für Geldanlagen in das gelbe Metall und in dazugehörige Aktien und in manchen Jahren scheint das Thema Gold komplett aus der Medien-Berichterstattung verschwunden zu sein.

Der Hauptgrund dafür ist der stark zyklische Charakter von Edelmetallen und Rohstoffen. Rohstoffpreise bewegen sich in der Regel in mehrjährigen Zyklen (Bullen- und Bärenmärkten) auf und ab. Sie folgen über längere Zeit einem bestimmten Trend. Wenn der Goldpreis steigt, steigen die Kurse von Goldaktien in der Regel wesentlich stärker, da sich die Margen von Produzenten und der beigemessene Wert von Entwicklungsgesellschaften steigern.

In einem positiven Goldmarkt erleben wir sowohl von Anlegerseite als auch von Unternehmensseite oft prozyklisches Herdenverhalten. Steigen der Goldpreis und die Aktienkurse von Goldunternehmen, interessieren sich immer mehr Anleger für ein entsprechendes Investment.

Ich selbst muss immer wieder mit Erstaunen feststellen, dass selbst im professionellen Asset- und Fondsmanagement die Zyklizität von Rohstoffen oft überhaupt nicht verstanden wird und auch hier aus Furcht vor kurzzeitiger Underperformance eher nach Momentum- als nach Value-Kriterien entschieden wird.

Goldproduzenten und Entwicklungsgesellschaften haben während eines positiven Goldmarktes überdurchschnittlich gute Finanzierungsmöglichkeiten und überdurchschnittliche Gewinne. Dies verleitet Unternehmen, wie eine historische Betrachtung des Sektors zeigt, häufig zu Fehlallokation von Kapital. Beispiele sind teure Übernahmen, niedrige Kostendisziplin und die Entwicklung von Ressourcen, die nur bei höheren Goldpreisen wirtschaftlich, bei niedrigeren Goldpreisen aber unökonomisch sind.

Ein wesentlicher Grund für die „Schweinezyklen“ bei Edelmetallen und Rohstoffen ist die zeitliche Verzögerung, mit der Projekte in Produktion gehen können. Es dauert in der Regel viele Jahre, Bohrungen durchzuführen, Studien zur ökonomischen Machbarkeit und zu Umweltauswirkungen zu erstellen, Projekte genehmigen zu lassen, zu finanzieren und schließlich eine Mine zu errichten. Auf diesem Weg von der Exploration bis zur Produktion dreht sich der Goldmarkt nicht selten und Bullenmärkte werden zu Bärenmärkten oder andersherum.

Im schlechten Goldmarkt sinkt das Interesse an Goldinvestments, es steht weniger Kapital zur Verfügung, vormals ökonomische Vorkommen werden plötzlich unwirtschaftlich und schließlich sind viele Unternehmen gezwungen ihre Kosten drastisch zu senken, neue Aktien auszugeben und somit ihre Aktienstruktur zu verwässern, Minen zu schließen, Projekte zu verkaufen oder sogar irgendwann Insolvenz anzumelden.

Es sind die Zeiten der Verzweiflung und die Zeiten der frühen Erholung, in der für Anleger die größten Chancen bei Goldaktien zu finden sind. Produzenten sind zu Zeiten schlechter Stimmung im Goldmarkt oft bessere Unternehmen, als während der letzten Euphoriephase, sind aber dennoch nicht selten deutlich niedriger bewertet. Hier liegt die große Chance für Value-Investoren mit einem langfristigen Horizont! Es ist nicht nur so, dass sich Bullenmärkte und Bärenmärkte einfach abwechseln. Bärenmärkte sind die Schöpfer für anschließende Bullenmärkte. Und Bullenmärkte sind die Schöpfer von Bärenmärkten.

Bevor du also eine individuelle Goldaktie (oder sonstige Rohstoffaktien) analysierst, beantworte für dich selbst die Frage, wo im großen Zyklus der Markt grade steht. Es ist sehr unwahrscheinlich, den perfekten Einstiegszeitpunkt zu treffen aber die grobe Tendenz ist machbar, wenn man die grundlegende Zyklizität versteht.

Neben der Herausforderung, einen günstigen Zeitraum für den Einstieg in Goldaktien zu identifizieren, ist für eine erfolgreichen Geldanlage in Goldaktien auch die Verkaufsdisziplin entscheidend.

Die durch extreme planwirtschaftliche Marktinterventionen von Regierungen und Notenbanken getriebenen positiven Fundamentalargumente für Goldinvestments ändern sich nicht so schnell.

Vor allem als Goldbug läuft man somit Gefahr, sich in einem positiven Goldmarkt zu sehr bestätigt zu fühlen. Sei gierig, wenn andere furchtsam sind und sei furchtsam, wenn andere gierig sind. Du musst nicht alle Goldaktien abstoßen, sobald das erste Mal das Wort „Gold“ wieder in der Bildzeitung steht. Ich rate dir aber: tu dir den Gefallen und nimm gelegentlich ein paar Gewinne mit, wenn es gut läuft. Für buy-and-hold Anlagen gibt es nämlich wesentlich bessere Anlageklassen als Gold und Goldaktien.

Dies war das erste von insgesamt zehn Kapiteln aus dem eBook „Goldaktien: 10 Erfolgsfaktoren für fortgeschrittene Anleger“. Das vollständige Dokument kannst du kostenlos hier herunterladen:

Investier schön!

Dein Florian

Florian Munsch, Herausgeber goldgeldwelt.de

Dieser Artikel erschien zuerst auf miningscout.de vom 25. Oktober 2018

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