Der EUR/CHF konnte zuletzt den Widerstand bei 1,10 gestern nach oben durchbrechen. Es sind jedoch weitere Gewinne erforderlich, um den Weg in Richtung 1,11 frei zu machen.
Das allgemeine Umfeld für den EUR/CHF hat sich seit der französischen Präsidentschaftswahl und den vielen Rückschlägen für die populistischen Bewegungen unter den EU-Mitgliedern insgesamt deutlich verbessert, so dass der Kaufdruck auf den Schweizer Franken gesenkt werden konnte. Dies hat das Vertrauen der Anleger ebenfalls erneut steigen lassen und zu einer Rendite-Rallye geführt, die es den 10-jährigen deutschen Papieren ermöglicht hat, wieder positives Terrain zu erreichen.
Dennoch war die wichtigste Antriebskraft in letzter Zeit die Aussicht, dass die EZB ihre quantitativen Lockerungsmassnahmen senken könnte. Dies hat den europäischen Renditen neuen Auftrieb verliehen und den EUR/CHF befeuert, da die Anleger auf Währungen mit höheren Renditen umgestiegen sind. Die übermässige Vorsicht der EZB und der nachlassende Inflationsdruck werden die Anleger jedoch bis zur nächsten EZB-Sitzung am 20. Juli abwarten lassen.
Wir bleiben zum EUR/CHF konstruktiv und glauben, dass es Spielraum für eine weitere Aufwertung des Paares gibt. Die Anleger sollten jedoch vorsichtig bleiben und vor allem keine unrealistischen Erwartungen in Bezug auf eine abrupte Auflösung der EZB-Geldpolitik hegen. Mario Draghi wird sich wie üblich Zeit lassen.
