US-Aktien haben sich bisher gut entwickelt – zumindest für Anleger aus dem US-Dollar-Raum. Für Anleger aus dem Euro-Raum sieht es hingegen etwas düsterer aus. Dies weckt die Erinnerung an meine letzte Goldpreisanalyse.
Euro-Anleger schauen in die Röhre
Um dies genauer darzustellen, schauen wir uns einmal den Dow Jones an. Der obere Chart gibt den Kursverlauf des Dow Jones in US-Dollar wieder. Eindeutig ist ein Aufwärtstrend zu erkennen. Selbst als der Euro zum US-Dollar ab dem 2. März (blaue Linie) eine Steigerung von 1,05 auf zuletzt über 1,20 schaffte, rüttelte dies kaum an der Aufwärtsbewegung des Dow Jones (grüner Trendkanal).
Auf dem unteren Teil sieht man den Dow Jones in Euro. Hier wird klar, dass das Bild für die Euro-Anleger ganz anderes aussieht. Sie fahren seit Anfang März mit Investments in US-Aktien wegen der Euro-Stärke Verluste ein. Aus einem klaren Aufwärtstrend wird nach der Umrechnung in Euro ein klarer Abwärtstrend (rot im Chart).
Euro-Aktien sind zu bevorzugen
Nicht ohne Grund rate ich schon seit Jahresbeginn immer wieder von Investments in US-Aktien ab. Dazu kommt dann noch die anhaltend hohe fundamentale Bewertung der US-Aktien und die relativ günstige Bewertung von Aktien aus dem DAX und dem Euro STOXX 50 (gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis).
Deshalb würde ich auch dann nicht mein Geld in US-Aktien investieren, wenn die Aufwertung des Euro enden sollte und der Eurokurs wieder nach unten dreht. Darin unterscheidet sich mein Rat zur letzten Goldpreisanalyse.
Zumal der DAX trotz seiner Schwäche für die Euro-Anleger deutlich besser verläuft als der Dow Jones. Vor allem der DAX-Performanceindex (dunkelgrün im folgenden Chart, +4,83 %) gibt sich besonders stark. Bei diesem werden aber im Gegensatz zum Dow Jones auch Dividenden einbezogen. Aber auch der DAX-Kursindex hellgrün, +2,20 %) schneidet erheblich besser ab im Vergleich mit dem Dow Jones (rot, -3,03 %). Dies ist besonders bemerkenswert vor dem Hintergrund, dass die deutschen Exportunternehmen unter der Euro-Aufwertung leiden, während die Dollar-Schwäche den US-amerikanischen Exporteuren tendenziell hilft.
Wenn der Euro wieder an Kraft verliert, wird sich auch diese Be- bzw. Entlastung verringern und der DAX hat gute Chancen seine Outperformance auszubauen. Dadurch sollten dann auch die KGV-Bewertungen von deutschen und US-Titeln wieder näher zusammenrücken.
Fazit
Lassen Sie in Ihren Analysen der Märkte die US-Märkte auf keinen Fall außen vor. Wenn es aber darum geht Investments zu tätigen, sollten Sie ihr Augenmerk nach wie vor vor allem auf die Werte im Euro-Gebiet richten.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus