Am Markt besteht Einigkeit darüber, dass die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinssätze diese Woche um 25 Basispunkte anheben wird. Aus Sicht der Märkte gibt es zwei Entwicklungen, die hochverzinsliche Vermögenswerte im Euroraum bedrohen: eine weitere Straffung der Geldpolitik und eine Abschwächung der Wirtschaft im Euroraum.
Weniger im Fokus stehen jedoch der anhaltende Liquiditätsabzug der EZB aus dem Markt, zu dem auch die bald auslaufenden zielgerichteten längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte (GLRGs) gehören, sowie die Risiken, dass die EZB ihre Pläne zur Reduzierung der Bilanzsumme (quantitative Straffung) vorzieht. Dies würde zu strengeren Liquiditätsbedingungen als erwartet führen, was einen Aufwärtsdruck auf die Zinssätze und Verkaufsdruck auf hochverzinsliche Vermögenswerte ausüben würde.
Eine schwächere Wirtschaft in Europa, wie sie in den jüngsten Konjunkturdaten und negativen wirtschaftlichen Überraschungen zum Ausdruck kommt, bedeutet, dass hochverzinsliche Vermögenswerteimmer noch anfällig für die verzögerten Auswirkungen der Straffung sind.
Die Abmilderung besteht darin, dass die EZB dem Höchststand der Zinssätze in diesem Zyklus näher sein könnte, als der Markt annimmt. Wir sind daher der Ansicht, dass hochverzinsliche Vermögenswerte im Euroraum für eine Verschärfung der monetären Bedingungen anfällig sind. Wenn die EZB nicht vorsichtig ist und die Geldpolitik so aggressiv strafft, wie es der Markt erwartet, werden hochverzinsliche Vermögenswertemit der schwierigen Kombination aus strengeren finanziellen Bedingungen und einer schwächelnden Wirtschaft zu kämpfen haben.