- Berichtet zum Q4 2019 am Mittwoch, dem 29. Januar, nach Handelsende an der Wall Street
- Umsatzprognose: 20,88 Mrd USD
- GpA-Prognose: 2,52 USD
Wenn Facebook (NASDAQ:FB) (DE:FB2A) morgen sein Ergebnis vom vierten Quartal veröffentlicht, dann wird wahrscheinlich ein ähnliches Muster wie im vergangenen Jahr zu beobachten sein: starkes Umsatzwachstum bei moderaten Folgen politischer und regulatorischer Untersuchungen.
Dieses mögliche Ergebnis, das im Gegensatz zu den Problemen des sozialen Netzwerks in Washington steht, wo zahlreiche kartellrechtliche Ermittlungen anstehen, hat den Anlegern das Vertrauen gegeben, Facebook-Aktien in den letzten 12 Monaten hochzubieten. Die Aktie erreichte am 22. Januar einen Rekordkurs von 222,75 USD, bevor die Befürchtungen über die Ausbreitung des Coronavirus Aktien in aller Welt mit nach unten rissen. Die Aktie schloss gestern zum fünften Mal in Folge tiefer zu 214,87 USD.
Während sich das Wachstum bei der Hauptapp verlangsamt hat, gibt es bei den anderen digitalen Adressen immer noch ein starkes Nutzerwachstum. 2,7 Milliarden Menschen nutzen monatlich mindestens eine App von Facebook - Facebook, Instagram, WhatsApp oder FB Messenger - was dieses damit zum weltweit größten sozialen Netzwerk macht.
Von diesem Wachstum ermutigt, haben Analysten zuversichtliche Prognosen für Umsatz und Gewinn des Unternehmens abgegeben. Facebook wird morgen voraussichtlich einen Umsatz von 20,88 Milliarden US-Dollar ausweisen, ein Anstieg um rund 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, so der Konsens unter Analysten. Der Gewinn pro Aktie soll gegenüber dem Vorjahr um 6% auf 2,52 USD gestiegen sein.
Kernplattform wächst weiter
Die Aktie von Facebook ist seit dem Tiefststand Ende 2018 um mehr als 70% gestiegen. Dies spiegelt auch die Tatsache wider, dass Mark Zuckerberg und das Unternehmen das Kerngeschäft erfolgreich vor der negativen Berichterstattung und Regulierungsmaßnahmen geschützt haben.
Im dritten Quartal wuchs die Basis der monatlichen Nutzer von Facebook global um 35 Millionen, davon 3 Millionen auf dem lukrativen nordamerikanischen Markt, der in den letzten Jahren Anzeichen einer Abschwächung aufwies. Dieses Anwachsen des Nutzerengagements kommt daher, dass die neuen Funktionen von Facebook wie Stories und die Instagram-App immer beliebter werden und höhere Werbeeinnahmen bringen. Das Marktforschungsunternehmen EMarketer schätzt, dass Instagram in diesem Jahr Werbeeinnahmen in Höhe von mehr als 15 Milliarden US-Dollar generieren wird, nach 9,1 Milliarden US-Dollar im Jahr 2018.
Das Ergebnis dieser Erfolge ist, dass Facebooks operative Marge, ein Maß für die Rentabilität, noch immer viele CEOs vor Neid grün werden lässt. Sie lag im dritten Quartal wieder über 40%, nach 27% im zweiten Quartal und 22% im ersten Quartal.
Trotzdem sind die Herausforderungen für Facebook ziemlich einschüchternd. Es ist eines der großen Technologieunternehmen, das zum Ziel mehrerer behördlicher Untersuchungen geworden ist, bei denen es um die monopolistische Stärke seiner Plattform, das Missbrauchspotenzial und die Datenpraktiken des Unternehmens geht.
Das US-Justizministerium, die Wettbewerbskommission Federal Trade Commission und mehr als 40 Generalstaatsanwälte führen getrennte Untersuchungen zu Kartellfragen durch. Facebook wird auch in Zukunft politischem Druck und möglichen Kursschwankungen ausgesetzt sein, besonders in diesem Jahr, wenn die US-Wähler den nächsten Präsidenten wählen.
Fazit
Tatsächlich gibt es keine Garantie dafür, dass die Herausforderungen für die weltweit größte Social-Media-Plattform bald verschwinden werden. In der jüngsten Telefonkonferenz mit Analysten im Oktober warnte Zuckerberg, dass 2020 ein „sehr hartes Jahr“ werden dürfte, während sich das Unternehmen auf die Präsidentschaftswahlen im November vorbereitet.
Trotz dieses schwierigen Geschäftsumfelds und des vorsichtigen Tons des Unternehmens gibt es in der Realität keine Plattform, die so mächtig und global ist wie Facebook. Wir glauben nicht, dass diese Macht schwindet, was einer der Hauptgründe dafür ist, dass wir die Facebook-Aktie trotz der Höhen und Tiefen weiterhin empfehlen.