Facebook-Aktie bricht ein - Zuckerberg sucht nach neuen Umsatzquellen

Veröffentlicht am 02.11.2018, 08:00
Aktualisiert 02.09.2020, 08:05
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Eineinhalb Jahre nach den Erschütterungen, die von Kontroversen über Falschnachrichten, politische Manipulation und Datenlecks ausgelöst wurde, ist Facebook Inc. (NASDAQ:FB) in eine neue Phase eingetreten: der Gigant bei den sozialen Medien ist bereit beim Wachstum Abstriche zu machen, während er neue Wege zum Geldverdienen testet.

Das war die Hauptbotschaft des Unternehmensberichts zum Ergebnis im dritten Quartal, der am Dienstag erschien und auch von Mark Zuckerbergs Konferenz mit Analysten, die es danach gab. Im weiteren Sinne sieht das Unternehmen zur Zeit nicht den geraden Wachstumspfad, an den sich die Investoren seit dem Börsengang in 2012 gewöhnt hatten.

Die größte Herausforderung, die Facebook in 2019 meistern muss, ist es, die Umsatzeinbußen bei seinem Vorzeigeprodukt, dem Nachrichtenfeed, auszugleichen, da dieses grundlegend verändert wird, nachdem es zu einem Werkzeug für politische Manipulation und der Verbreitung von Missinformationen wurde.

In seiner Analystenkonferenz präsentierte Zuckerberg eine Strategie für künftiges Wachstum. Er verlagert seinen Fokus auf Video und verschwindende Beiträge, "Stories" genannt, um Werbekunden damit anzuziehen, statt dem Nachrichtenfeed. Aber das Problem mit diesem Ansatz ist, dass er nicht sofort Ergebnisse erzielen wird und noch eine Baustelle ist.

“Wir haben großartige Produkte, die die Leute lieben, aber es wird einige Zeit brauchen um aufzuholen,” sagte Mark Zuckerberg bei der Telekonferenz. “Es wird einige Zeit dauern und unser Umsatzwachstum wird langsamer sein.”

Facebook verlangt von den Werbekunden nicht für Anzeigen bei “Stories” nicht soviel wie beim Nachrichtenfeed, sodass die Verlagerung in flüchtige Botschaften sich als weniger lukrativ erweisen könnte. Ein andere Problem isst, dass die Vermarkter noch nicht komfortabel mit diesem Medium sind, als die Werkzeuge um Anzeigen auf “Stories” zu erstellen noch nicht so gut entwickelt sind.

Morgan Stanley sagte in einer Analyse für seine Kunden, dass die Verlagerung auf flüchtige Botschaften kurzfristig Gegenwind für Facebook bedeute, da die Geldeinnahmen durch “Stories” wahrscheinlich bis zu 30% unter denen des Nachrichtenfeeds liegen werden.

Der Hauptgrund für den Erfolg von Facebooks Plattform ist, dass diese Unternehmen hilft, mit ihrer Werbung die richtige Kundschaft für jedes Produkt oder Dienstleistung zu erreichen. Diese Vermarktung von Nutzerdaten ist der Schlüssel zu Facebooks Erfolg und für den anhaltenden Aufwärtstrend der Aktie.

Langsameres Nutzerwachstum

Der Kampf die Werbetreibenden zu komplexeren Kommunikationsformen mit ihrer Zielgruppe zu bewegen wird nur dann erfolgreich sein, wenn Facebook weiter Wachstum bei seiner Nutzerzahl erzielen kann. Das Ergebnis vom dritten Quartal zeigte, dass das Wachstum der täglichen Nutzer in den USA und Kanada—der wichtigste und profitabelste Werbemarkt für das Unternehmen—ein Plateau erreicht hat und es in der Europäischen Union den Rückwärtsgang eingelegt hat, als es zum Teil wegen der verschärften neuen Datenschutzregeln mehr als eine Million Nutzer im Q3 verloren hat.

Weekly Facebook Chart

Die Facebook-Aktie wird derzeit zu 151,75 USD gehandelt. Mit dem rückläufigen Umsatzwachstum des Nachrichtenfeeds, des Kernprodukts des Unternehmens, und der Stagnation der Nutzerzahlen in kritischen Märkten, ist der Ausblick für Facebook-Anteile für die kommenden 12 Monate unsicher. Das bedeutet, Langzeitinvestoren sollten nicht mit einer schnellen Erholung rechnen, seit die Anteile seit ihrem Rekordhoch im Juli mehr als 30% ihres Wertes verloren haben.

Trotz dieses schwierigen Umfelds glauben wird aber immer noch, dass Facebook eine der besten konträren Anlagen im Technologiebereich ist, dank des gewaltige ökonomischen Schutzwalls, den das Unternehmen besitzt. Facebook und Instagram sind die beiden größten Medienwerte der Welt, während sein Messenger und WhatsApp die beiden größten Messaging-Dienste sind. Das Ergebnis vom Q3 zeigt, dass die Werber immer noch an Facebooks Plattformen festhalten, da sie keine Alternative sehen, die so mächtig und weitreichend wie Facebook ist.

Fazit

Jede Erholung der Facebook-Aktie hängt weitgehend davon ab, wie schnell Mark Zuckerberg in der Lage sein wird, die Sicherheit der Plattform zu verbessern und sie von politischer Manipulation und Fehlinformation zu befreien. Aus unserer Sicht dürfte das eine lange Reise werden, bei der es viele Höhen und Tiefen geben wird.

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