📈 69% der S&P 500-Aktien schlagen den Index – Nutze KI, um die Besten zu finden!Hot Stocks zeigen

Faktencheck: Das sind die Warnzeichen für ein Ende der Hausse

Veröffentlicht am 22.07.2019, 09:39
XAU/USD
-
US500
-
GC
-
CL
-

Seit der Finanzkrise von 2008, als der S&P 500 bekannterweise ausgerechnet auf dem Niveau von 666 seinen Boden fand, ist der Index um fantastische 340% auf die neuen Allzeithochs gestiegen, die wir heute beobachten können.

Wenn ein Bullenmarkt derart lange anhält, dann ist es nur nachvollziehbar, wenn Investoren sich zu wundern beginnen, wann das Ende in diesem Konjunkturzyklus kommt. Ein Weg, Warnflaggen nicht zu übersehen ist, einen Blick auf die Vergangenheit zu werfen. Die Geschichte wiederholt sich regelmäßig: Zu wissen, wann Bullenmärkte enden, kann uns helfen, mögliche Probleme rechtzeitig zu erkennen.

S&P 500

In der Vergangenheit waren für Abschwünge unter anderem eine Straffung der Geldpolitik, knappere Staatsausgaben, geopolitische Unruhe und ein überbewerteter Aktienmarkt verantwortlich. Wir haben uns den US-Aktienmarkt angeschaut, da ein Blick zurück wertvoll sein kann, will man herausfinden, was die Zukunft bringt.

Straffung der Geldpolitik

Verknappungen des Geldangebots, die Rezessionen auslösen, sind ein wiederkehrendes Thema, wenn man die bisherigen Enden von Bullenmärkten analysiert. Teureres Geld kann das Wachstumspotential einer Volkswirtschaft limitieren und die Konjunktur zu einem Punkt abkühlen, dass sie zu kontrahieren beginnt.

Ein Umfeld des knappen Geldes hat das Ende von Bullenmärkten in 1937, 1956, 1966, 1968, 1980 und 1990. In 1980 erhöhte der damalige Fed-Chef Paul Volcker den Leitzins, die Fed Funds Rate, auf 20%, ihrem höchsten Niveau in der Geschichte, um die Inflation einzudämmen, die sich auf 13% -14% hochgeschaukelt hatte. Während Volcker es schaffte, die Inflation unter Kontrolle zu bringen und sie binnen eines Jahres "auf ein angemesseneres" Niveau von 7% zu drücken, löste er damit auch die US-Rezession von 1981 aus und der S&P 500 fiel zwischen 1980 und 1982 um 27%. Ein weiteres Beispiel für eine Straffung der Geldpolitik zur falschen Zeit gab es im Jahr 1966, als William McChesney Martin den Vorsitz der Fed innehatte. Damals löste er eine Kreditklemme aus, die zum 22 prozentigen Einbruch des S&P in dem Jahr beitrug.

Restriktivere Budgetpolitik

Ein wichtiger Grund zur Sorge während des 20. Jahrhunderts, vor allem in der ersten Hälfte, war die Beschneidung der Staatsausgaben, wie in 1937 und 1946. Das brachte Kurseinbrüche um 60% bzw. 30% mit sich. Diese Erklärung für konjunkturelle Schwäche stammt von keynesianischen Ökonomen und wurde erstmals während der Weltwirtschaftskrise der 30er Jahre populär. Keynes zufolge, waren staatliche Investitionen in Infrastruktur eine Lösung für die Wirtschaftskrise, die in 1929 ihren Lauf nahm. In der Tat waren die Kürzungen der Staatsausgaben in 1937 und 1946 Hauptgründe die nachfolgenden Marktabschwünge, die es in diesen Jahren gab.

Geopolitisches Chaos und Ölpreise

Während geopolitische Unruhe und Ölpreise allein bislang wahrscheinlich keinen Bullenmarkt abgewürgt haben, spielten sie einige Male in den vergangenen Jahrzehnten eine Rolle bei Marktabstürzen. Zu drei verschiedenen Gelegenheiten schlugen geopolitische Spannungen und Ölpreise genau zum falschen Zeitpunkt aus. In 1973 entschied die OAPEC (die arabischen OPEC-Mitglieder) ein Ölexportembargo zu verhängen. Die USA befand sich ohnehin schon in gefährlichem Fahrwasser, nachdem sie das Bretton Woods Abkommen aufgekündigt hatte, was bedeutete, dass Dollar nicht mehr wie zuvor zu einem festen Kurs in Gold umgetauscht werden konnten. Dies führte zu hoher Inflation und ein plötzlicher Anstieg des Ölpreises um 39% trug zum Ende des Bullenmarktes bei. Das gleiche kann man von den plötzlichen Ölpreissprüngen im Zuge der Ölkrise von 1979 und Iraks Einmarsch in Kuwait in 1990 sagen.

Überbewertungen

Manchmal steigen die Aktienkurse einfach immer weiter an und verlieren Kontakt mit der Realität, wobei sie letztlich immer auf den Boden der Tatsachen zurückkehren. Überhöhte Bewertungen waren der Hauptgrund für das Ende der Bullenmärkte in 1961 und 2000 und trugen zu den Abschwüngen in 1946 und 1987 bei. Diese vier Jahre sind vier von fünf, in denen das KGV des S&P 500 über 20 lag – eine Schwelle, über der Aktien historisch als teuer angesehen werden.

Die Dotcom-Blase ist wahrscheinlich das herausragendste Beispiel für eine Manie, in der Investoren bereit sind, Aktien zu wirklich jedem Preis zu kaufen. Im Jahr 2000 als das Internet groß wurde, führte ein Kaufrausch zu unhaltbaren Bewertungen. Unternehmen wie das berüchtigte Pets.com sammelten Dutzende Millionen Dollar ein, nur um kurz danach zu verschwinden, als klar wurde, dass sie kein belastbares Geschäftsmodell hatten und keinen Weg zu nachhaltiger Profitabilität.

Und wenn hier der Aktienmarkt nicht den Auslöser spielte, die Immobilienblase von 2007 gehört ebenfalls hierher. Der Zusammenbruch von Immobilienspekulationen trat eine weltweite Finanzkrise los und in den USA eine zwei Jahre dauernde Rezession, die den S&P zwischen Oktober 2007 und März 2009 um 57% fallen ließ.

Fazit

Zurück in der Gegenwart läuft dieser Bullenmarkt in 2019 seit mittlerweile über zehn Jahren und ‘wann wird er enden’ ist eine sehr berechtigte Frage. Es gibt immer die Möglichkeit eines exotischen Ereignisses, das keiner kommen sehen wird, aber die Zinsen scheinen eher auf dem Weg nach unten zu sein als nach oben, sodass dies weniger ein unmittelbarer Grund zur Sorge ist.

Auf der Ausgabenseite gibt die US-Administration jedes Jahr etwa 100 Mrd USD für Infrastruktur aus und es gibt keinen Grund zu glauben, dass die Ausgaben in nächster Zeit sinken werden. Geopolitische Spannungen und Öl sind eine Sorge, als China, Nordkorea und der Iran mögliche Konfliktzonen sind.

Vom Standpunkt der Bewertungsverhältnisse ist der Markt derzeit nicht eben günstig. Der S&P 500 hat ein KGV von 22, weitaus höher als sein historischer Durchschnitt von 15,75. Der Gesamtwert des US-Aktienmarkts beträgt 143% des BIPs, was sehr nahe dem Allzeithoch von 148% liegt, auf das er während der Dotcom-Blase stieg.

Wohin wird die Reise also gehen? Märkte tolerieren häufig hohe und sogar unvernünftig erscheinende Bewertungen für einige Zeit und geopolitisch sind wir immer noch weit von einem Krieg oder einer Invasion entfernt. Sieht man sich die historischen Gründe für das Ende von Bullenmärkten an, dann scheint es, solange die Fed dem Markt dient, dürfte alles gut laufen. Wenn sie aber erst einmal den Stecker zieht, dann besteht definitiv das Risiko, dass die relativ hohen Bewertungen, die wir jetzt hinnehmen, zu mehr als einer einfachen Korrektur von 20% führen werden.

PS: Mit unseren Apps sind Sie immer auf dem aktuellen Stand, dass Sie einfach überall das Marktgeschehen beobachten können.

Laden Sie noch heute die kostenfreie App von Investing.com herunter und überzeugen Sie sich selbst.

Aktuelle Kommentare

Bitte warten, der nächste Artikel wird geladen ...
Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.