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Fed Watch: Der Druck für eine aggressivere geldpolitische Straffung wächst

Veröffentlicht am 28.03.2022, 11:03
Aktualisiert 02.09.2020, 08:05

Letzte Woche signalisierten die US-Notenbanker ihre Bereitschaft, die Leitzinsen zur Bekämpfung der Inflation bei Bedarf aggressiver anzuheben.

Fed-Chef Jerome Powell machte letzten Montag deutlich, dass die Fed im Kampf gegen die Inflation alles Notwendige tun würde. In seiner Rede auf der jährlichen Konferenz der National Association for Business Economics sagte er:

"Wir werden die notwendigen Schritte unternehmen, um wieder Preisstabilität zu gewährleisten. Sollten wir zu dem Schluss kommen, dass es angemessen ist, den Leitzins auf einer oder mehreren Sitzungen um mehr als 25 Basispunkte anzuheben, werden wir dies tun. Und sollten wir feststellen, dass wir über das gängige Neutralitätsniveau hinaus eine restriktivere Haltung einnehmen müssen, werden wir auch dies tun."

Zahlreiche US-Geldpolitiker sprachen sich für eine solche Vorgehensweise aus, woraufhin Wirtschaftsexperten eine wesentlich stärkere Erhöhung des geldpolitischen Schlüsselsatzes ins Spiel brachten.

Der eigentlich eher dovish orientierte Präsident der Chicagoer Fed, Charles Evans, sagte, er sei offen für eine Anhebung der Leitzinsen um jeweils 50 Basispunkte. "Wir wollen vorsichtig sein, wir wollen bescheiden und flexibel sein und in absehbarer Zeit den neutralen Zins erreichen - vielleicht helfen dabei 50 Basispunkte, ich bin dafür offen", sagte er auf eine Frage bei einer Veranstaltung in Detroit.

Eine weitere geldpolitische Taube, die Chefin der Fed von San Francisco, Mary Daly, meldete sich ebenfalls zu Wort und meinte, dass auf der Mai-Sitzung des Offenmarktausschusses der Fed sowohl eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte als auch der Abbau des Anleiheportfolios der Fed gerechtfertigt sein könnten.

Daly fand zahlreiche Ausreden, warum sich das FOMC bei der Inflation so sehr getäuscht hatte. Die Impfquote war nicht so hoch wie erwartet, Eltern mussten zu Hause bleiben, um sich um ihre Kinder zu kümmern, Probleme in der Lieferkette hielten an, die Verbrauchernachfrage übertraf die Erwartungen. Und so weiter und so fort. Es stellt sich aber weiterhin die Frage, warum sie nicht früher gehandelt haben. Viele hatten die Sache richtig eingeschätzt, aber kaum einer von ihnen war Entscheidungsträger bei der Fed.

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John Williams, Chef der New Yorker Fed und stellvertretender Vorsitzender des FOMC, gebrauchte ebenfalls das Wort "flexibl".

"Was zu einem bestimmten Zeitpunkt die richtige Entscheidung ist, hängt von der jeweiligen Situation ab. Wenn es angemessen ist, die Zinsen auf einer Sitzung um 50 Basispunkte anzuheben, dann sollten wir das tun. Wenn 25 Basispunkte angemessen sind, dann sollten wir das tun. Ich sehe keinen Grund, warum wir nicht das eine oder das andere tun sollten.

Als Antwort auf die Aussagen der Fed-Mitglieder schraubten die Analysten ihre Zinserwartungen nach oben. Die Bandbreite reicht nun von zwei Anhebungen um je einen halben Punkt auf den nächsten beiden Sitzungen, gefolgt von vier Anhebungen um je einen Viertelpunkt auf den verbleibenden vier Sitzungen dieses Jahres, bis hin zu vier weiteren Erhöhungen um je einen halben Punkt, gefolgt von zwei Anhebungen um je einen Viertelpunkt. Letzteres würde den Leitzins zum Jahresende in die Nähe von 3 % bringen.

David Marsh, Vorsitzender des Official Monetary and Financial Institutions Forum (OMFIF) und langjähriger Beobachter der US-Geldpolitik, brachte jedoch auch die Möglichkeit ins Spiel, dass die Zentralbanken sich zurückhalten würden, um nicht durch zu hohe Zinsanhebungen eine Rezession zu provozieren. Angesichts des Krieges in der Ukraine ist es für sie riskant, die Berufspolitiker vor noch größere Herausforderungen zu stellen.

Dies könnte sogar so weit gehen, dass die Zentralbanken das Thema Inflation gänzlich abhaken.

Wie Marsh letzte Woche in einem OMFIF-Kommentar schrieb:

"Die Wahrscheinlichkeit wird zunehmen, dass die Notenbanker beschließen, dass eine Inflationsphase von über 5 % ein geringeres Übel ist als eine Rezession."

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In jedem Fall wächst die Sorge, dass die Fed und andere Zentralbanken nicht imstande sein werden, eine "weiche Landung" für die Wirtschaft zu ermöglichen. Immer häufiger ist von einer "Wachstumsrezession" die Rede, d. h. von einem langsameren Wirtschaftswachstum und einem leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit, wenn die Zentralbanken auf die Gelddruckbremse treten.

Bei diesen alternativen Szenarien mag es sich um reines Wunschdenken handeln. Was wir aber sicher wissen, ist, dass die Inflation zunimmt und sich wahrscheinlich weiter fortsetzen wird - und dass die politischen Entscheidungsträger sie stets unterschätzt haben.

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