Früher als bei den letzten US-Präsidentschaftswahlen wurde Donald Trump diesmal als klarer Sieger erklärt. Mit 292 Wahlmännerstimmen zu 224 auf der Seite von Kamala Harris hat sich Trump seinen zweiten, etwas verspäteten Amtsantritt als 47. Präsident der Vereinigten Staaten gesichert.
Was bedeutet dieser Wahlausgang nun für die Investmentlandschaft? Einiges dürfte sich ändern: Von der voraussichtlichen Ablösung von Gary Gensler als Vorsitzendem der US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC) bis hin zur Aufhebung strengerer Vorgaben in Bereichen wie Diversity, Equity und Inclusion (DEI). Investoren können eine Rücknahme von Regulierungen erwarten – ein Schritt, der nicht nur Unternehmen entlastet, sondern Kapital und Ressourcen freisetzt. Besonders spannend wird dies für die Energiebranche und Tech-Konzerne, die in der Trump-Ära bereits von deregulierten Märkten profitierten.
Elon Musk, der sich in Trumps Wahlkampf für mehr Effizienz im Regierungsapparat einsetzte, könnte eine Welle von regulatorischen Erleichterungen ins Rollen bringen. Dies könnte auch das Ölfördergeschäft ankurbeln, wobei die Ölpreise auf niedrigem Niveau stabil bleiben dürften.
Ein weiterer Unterschied zur bisherigen Regierungspolitik: Statt Steuererhöhungen wird Trump voraussichtlich wieder stärker auf Zölle setzen, um Einnahmen für den Staat zu erzielen. Unternehmen in den USA könnten sogar von einer Senkung des Körperschaftssteuersatzes profitieren – von derzeit 21 % auf 15 %. Auch Trumps Fokus auf verstärkte Abschiebungen könnte eine höhere Nachfrage nach Detentions- und Sicherheitsdiensten auslösen.
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Anlagechancen: Tesla, KKR und CoreCivic
Tesla
Eine offensichtliche, aber nicht zu unterschätzende Wahl: Tesla (NASDAQ:TSLA) könnte unter Trump tatsächlich wieder durchstarten. Elon Musk war eine zentrale Figur in Trumps Wahlkampf – und nun, da das Ergebnis feststeht, könnten die rechtlichen Hürden, die Musks Unternehmen wie X, Neuralink, SpaceX und natürlich Tesla lange begleiteten, abnehmen.
Für Tesla könnte sich dies auch als Vorteil im Kampf gegen die chinesische Konkurrenz auswirken. Schon die Biden-Regierung hatte die Zölle für chinesische Elektrofahrzeuge vervierfacht, aber die unternehmerfreundliche Politik Trumps könnte für Tesla nun eine regelrechte Marktlücke schaffen.
Besonders spannend wird es, falls Tesla in den nächsten Jahren sein geplantes Robotaxi und günstigere Modelle umsetzt. Mit einem robusten Kapitalpolster von 33,6 Milliarden US-Dollar und einem geplanten Einstiegspreis von 30.000 US-Dollar für das neue Modell könnte Tesla 2025 eine starke Kursrallye erleben – Wedbush sieht das Ziel bei über 300 USD je Aktie.
KKR & Co. Inc.
Die Aussicht auf eine deregulierte Bürokratie und weniger Vorgaben in der Personalpolitik könnte den Markt für Börsengänge (IPOs) wiederbeleben – und das spielt KKR (NYSE:KKR) direkt in die Karten. Der globale Investmentriese verwaltet derzeit 624 Milliarden US-Dollar und ist einer der führenden Anbieter von IPO- und Finanzdienstleistungen. Trotz der Herausforderungen der letzten Jahre hat KKR seine Erträge auf Rekordniveau gesteigert und konnte ein AuM-Wachstum von 18 % verzeichnen. Besonders bemerkenswert: der Gewinn aus Gebühreneinnahmen stieg im letzten Quartal um über 70 %.
Mit einer Deregulierung im Kreditsegment, das bei KKR ein Volumen von 271 Milliarden US-Dollar ausmacht, sowie weiteren Infrastrukturbereichen in Höhe von 77 Milliarden US-Dollar, könnte die Aktie neue Höhen erreichen. Das Kursziel von KKR liegt derzeit bei 157,18 USD, und einige Analysten sehen den Wert in den nächsten zwölf Monaten bei bis zu 184 USD.
CoreCivic, Inc.
Die Aktie von CoreCivic (NYSE:CXW) könnte zu einem der großen Gewinner der Wahl werden. Seit Juli hat sie sich von 15,03 USD auf 17,65 USD gesteigert – ein Niveau, das bereits von Analysten prognostiziert wurde. Das Unternehmen arbeitet eng mit der US-Regierung zusammen, um effiziente Haftanstalten und Rehabilitationsmaßnahmen bereitzustellen – Themen, die für Trumps „tough-on-crime“-Strategie zentral sind. Sogar der traditionell liberale Staat Kalifornien hat bei dieser Wahl die neue Proposition 36 verabschiedet, die wiederholte Ladendiebstähle und bestimmte Drogenvergehen als Straftaten klassifiziert.
CoreCivic wird am 7. November seinen Quartalsbericht veröffentlichen und muss dabei die Gewinnprognosen übertreffen, um den positiven Trend fortzusetzen. Zwar ist der aktuelle Preis mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 34,13 bereits ambitioniert, doch mit einer möglichen Ausweitung der Sicherheitsvorgaben durch die Regierung könnte das Unternehmen seine Umsätze und Gewinne deutlich steigern.
Fazit: Ein neuer Anlagehorizont für langfristig orientierte Investoren
Trumps Wahlsieg könnte eine Ära mit weniger Regulierungen und größerer Unterstützung für die heimische Wirtschaft einläuten. Für Investoren eröffnen sich damit Chancen in verschiedenen Sektoren – von Elektrofahrzeugen über Finanzdienstleistungen bis hin zur Sicherheitsindustrie. Tesla, KKR und CoreCivic könnten von dieser Politik profitieren und Anlegern langfristig attraktive Renditen bescheren. Es bleibt spannend, wie sich die regulatorischen Anpassungen in den kommenden Monaten konkretisieren, aber eine rechtzeitige Investition könnte sich hier auszahlen.