Der Silberpreis macht es seinem großen Bruder Gold nach und erholt sich allmählich von den Mehr-Jahres-Tiefs. Auslöser für den jüngsten Erholungsschub war eine Meldung aus Washington, wonach der US-Finanzminister Steve Mnuchin den chinesischen Wirtschaftsberater Liu He zur Wiederaufnahme der Handelsgespräche in diesem Monat eingeladen hat.
Diese Meldung sorgte zunächst für Erleichterung unter Edelmetallhändlern. Für zusätzliche Kursgewinne bei Silber und Gold sorgten dann die gestern veröffentlichten US-Verbraucherpreise, die schwächer als erwartet ausgefallen waren und somit die Wahrscheinlichkeit für einen vierten Zinsschritt der Fed im Dezember gedämpft haben.
Zum Ende des gestrigen Handelstages mussten die beiden Edelmetalle dann jedoch wieder etwas Federn lassen, da US-Präsident Donald Trump auf Twitter schrieb, dass das Wall Street Journal es falsch verstanden habe, und man nicht unter Druck stehe, einen Deal mit China zu schließen. "Wir werden bald Milliarden Dollar an Zöllen erlassen und dann Produkte zu Hause herstellen", so Trump.
Unterdessen schrieb Robert Zach von Investing.com in einem täglichen Marktkommentar, dass "die kommerziellen Händler zum ersten Mal seit 2001 eine Netto-Longposition auf Gold" aufgebaut hätten. Zudem habe die Gruppe der Spekulanten bei den Netto-Shortpositionen sowohl bei Gold als auch bei Silber "noch eine Schippe drauf gelegt". "Negativer geht nicht mehr" und dies bereite den Boden für einen "potenziell brutalen Short-Squeeze" bei Gold und Silber.