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Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0676 (08.11 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0635 im nordamerikanischen Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 110.47. In der Folge notiert EUR-JPY bei 117.95. EUR-CHF oszilliert bei 1.0710.
Angesichts der rekordhohen Bewertungen von Wertpapieren und Zinstiteln stellt sich die Frage wohin die globale Wirtschaft steuert. Nach und nach werden die wirtschaftlichen Vorschusslorbeeren für die neue US-Regierung wieder einkassiert und das Zinsniveau der 10-Jahres-Treasuries ist inzwischen wieder deutlich auf 2,34% zurückgefallen, da an der Durchsetzungskraft immer Zweifel aufkommen und zeitlich der Fed ein agiles Vorgehen offenkundig immer weniger Marktteilnehmer zutrauen.
Die Ankündigungen der Fed, die fällig werdenden Anleihen im Portfolio nicht mehr durch neue zu „verlängern“ sorgt für eine gewisse Brisanz. So will sie die aufgeblähte Bilanz kleiner werden lassen. Diese Maßnahme soll flankierend zu den angekündigten zwei weiteren Zinsschritten sein. Die Notenbank möchte noch in diesem Jahr mit dem Abbau beginnen, bisher waren die Banken auf eine solche Maßnahme erst ab 2018 eingestellt. Dem Markt fehlt damit ein sehr wichtiger Käufer. Um die Schwankungen nicht zu groß werden zu lassen, möchte die Fed eine abgestimmte Strategie fahren – die Bondmärkte sind durch die jahrelangen Verzerrungen extrem anfällig für Korrekturen, weshalb bei dem angedachten Vorgehen höchste Vorsicht geboten ist.
Der US-Arbeitsmarkt lieferte gewohnt quantitativ einwandfreie Daten. Nach Zahlen der privaten Arbeitsagentur ADP, die als Vorläufer für den am Freitag lancierten offiziellen Arbeitsmarktbericht gelten, nahmen Jobs in der Privatwirtschaft um 263.000 zu. Die Erwartungen, die um 200.000 angesiedelt waren, wurden eindeutig übertroffen.
Zweifel, ob die US-Wirtschaft endlich auf einen steileren Expansionskurs eingeboten ist, nähren die gestern veröffentlichten ISM-Daten, wonach der Dienstleistungssektor das hohe Vormonatsniveau bei 57,6 Punkten nicht halten konnte und um 2,4 Zähler auf 55,2 Punkte nachgab. Erwartet wurde ein fast ausgeglichenes Monatsergebnis. Im Vergleich zu den Vormonaten ist der Indexstand auf den niedrigsten Wert seit vier Monaten gefallen. Dennoch ist das Niveau keinesfalls bedenklich.
Die letzten Daten vom PKW-Markt machen allerdings deutlich, dass die Boomphase (befeuert durch rekordniedrige Kreditstandards) vorbei zu sein scheint. In den letzten sechs Jahren gab es sukzessive Zuwächse im Automarkt, bis das zurück liegende Jahr einen Verkaufsrekord bei 17,55 Mio. PKW markierte. Für dieses Jahr werden 17,10 Mio. Einheiten erwartet. Nach den Märzdaten ist hochgerechnet mit einer Zahl von nur 16,6 Mio. PKW zu rechnen. Die Händler sitzen auf den höchsten Beständen an nicht verkauften Fahrzeugen – die Hersteller haben hunderttausendfach auf Halde produziert.
Für ein Land, das deutlich in der Bevölkerung wächst und keine massentransportfähigen Verkehrsmittel in entsprechendem Umfang besitzt, sind diese Vorzeichen in einem Zeitraum der wirtschaftlichen Expansion alles andere als erfreulich. Wenn auch die Vergabe von Rekordincentives die Verkäufe ankurbeln kann – dann sieht es rabenschwarz aus…
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0450-1.0480 dreht den Bias zu Gunsten des USD.
Viel Erfolg!
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