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Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0922 (08.06Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0841 Europageschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 122.70. In der Folge notiert EUR-JPY bei 134.05. EUR-CHF oszilliert bei 1.0833.
Deutschlands Oktober-Zahlen können nicht überzeugen, wie heute die Veröffentlichung der Im- und Exportdaten zeigen.
Die Exporte fielen um -1,2% , Importe lagen sogar um -3,4% unter dem September. Man sollte nicht zu viel in diesen Rückgang hineininterpretieren. Monatliche Werte können stark schwanken. Insgesamt ist die Auftragslage weiter auf einem sehr, sehr stabilen Niveau. Hier ist keine Trendwende zum Negativen zu sehen. Allerdings steht das Risiko im Raum, dass aus den globalen Krisen auch ein Stück Entglobalisierung wird. Das würde starke Exportländer wie Deutschland treffen.
Den deutlichen Importrückgang würde ich nicht zu hoch hängen. Er ist weniger auf einen Mengeneffekt zurückzuführen als auf einen Preisrückgang. Deutschland muss viel Energie importieren, die Preise dafür sind gefallen, so mein Kollege Folker Hellmeyer. Dieses Szenario betrifft übrigens auch andere Länder, die viel über den Rohstoffsektor importieren. Als erstes wäre da China zu nennen, deren mediale Begleitung abseits solcher wichtiger Faktoren erfahrungsgemäß sehr laut ausfällt.
Keine Abweichung vom Erwartungskonsens gab es bei dem Wachstum in Euroland zu verzeichnen. Mit 0,3% im Quartalsvergleich bzw. 1,6% im Jahresvergleich wurden die Erwartungen voll erfüllt. Im zweiten Quartal lag das Wachstumstempo mit 0,4% noch leicht darüber.
Dabei lagen Deutschland und Frankreich im Mittel, während Italien mit 0,2% wuchs und Spanien mit 0,8% starke Signale sendet. Für das vierte Quartal ist mit mindestens derselben Wachstumsrate zu rechnen wie im dritten Quartal.
Ein anderes Thema, das weitgehend außerhalb unserer Medienlandschaft stattfindet sind die Hilfeleistungen des Internationalen Währungsfonds für die Ukraine. Während nach bisher gültigen Regeln nur gegen strikte Finanzdisziplin Hilfen vergeben werden, steht der IWF für die Ukraine vor einer Abkehr von den bisherigen Regeln. Ein drohender Zahlungsausfall, also eine ausfallende Anleiherückzahlung, steht unmittelbar bevor. Russland als staatlicher Gläubiger soll sich wie private Gläubiger „freiwillig“ engagieren und auf die reguläre Rückzahlung verzichten. Staatskredite sollen nun mit privaten Krediten gleichgesetzt werden, bisher wurden sie als bevorzugt eingestuft.
Welche Rolle spielt der unparteiische Währungsfonds in dieser Gemengelage? Über Einzelheiten wird der IWF in den kommenden Tagen informieren. Geopolitische Spannungen könnten zunehmen, denn diese politische Entscheidung wird in Russland sehr irritiert aufgenommen.
Wir fragen uns: Wie nehmen die Länder diese kurzfristigen Änderungen auf, die sich unter großen Kraftanstrengungen den Sparauflagen unterworfen haben?
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.0520 – 50 neutralisiert den positiven Bias.
Viel Erfolg!
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