Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1810 (07.47 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1778 im europäischen Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 110.59 In der Folge notiert EUR-JPY bei 130.57 EUR-CHF oszilliert bei 1.1487.
Der Sommer liefert durch die Feriensaison Auswirkungen an der Datenfront. So war der gestern veröffentlichte Rückgang der Industrieproduktion Deutschlands vor dem Hintergerund der gegebenen Auftragsbestände aller Voraussicht nach ein Ausreißer.
Passend zu diesem Rückgang enttäuschten die deutschen Exporte und Importe für den identischen Berichtsmonat Juni
Der Aktivsaldo der deutschen Handelsbilanz stellte sich per Juni auf 21,2 nach zuvor 20,3 Mrd. Euro. Die Exporte enttäuschten mit einem Rückgang auf Monatsbasis um 2,8% (Prognose -0,3%), während die Importe um beachtliche 4,5% sanken (Prognose +0,2%). Import- und Exportentwicklung signalisieren per Juni eine rückläufige Wirtschaftsdynamik in diesem Berichtsmonat.
Hinsichtlich der leicht zunehmenden Dynamik der Weltwirtschaft und der positiven Entwicklung der Reformländer der Eurozone sind diese aktuell unerwarteten Datensätze tendenziell Audruck der sommerlichen Feriensaison und/oder eines Sommerloches, als dass sie Ausdruck eines konjunkturellen Trendwechsel darstellen.
Der Sentix-Index für die Eurozone sank per August von zuvor 28,3 auf 27,7 Punkte. Die Prognose lag bei 27,8 Zählern. Losgelöst von dem Rückgang oszilliert der Index auf hohem und damit unkritischen Niveau.
Die US-Verbraucherkredite legten per Juni um 12,40 Mrd. USD zu. Die Prognose lag bei 15,30 Mrd. USD. Der Vormonatswert wurde unwesentlich von zuvor 18,41 auf 18,28 Mrd. USD revidiert.
Der Blick auf die Entwicklung der Konsumkreditvergabe der letzten fünf Jahre impliziert unter Schwankungen einen Dynamikverlust seit Ende 2016.
Konjunkturell unterstreicht es potentiell Schwäche. Strukturell mag eine Konsolidierung der Finanzlage bei den privaten Haushalten überfällig sein.
Dazu bieten wir Ihnen eine Übersicht der Schuldenentwicklung in Konsumsektor seit September 2008 (vor der Lehmanpleite) an:
In diesem Zeitraum legten die mittleren Einkommen nominal um circa 20% zu. Die Divergenz zum Schuldenaufbau ist augenfällig (Leverage).
Die Durchschnittseinkommen sind hier wegen der ungleichen US-Einkommensverteilung nicht aussagefähig. Die Skaleneffekte für das BIP und Konsumverschuldung orientieren sich an den mittleren Einkommen.
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.1700-1.1730 dreht den Bias zu Gunsten des USD.
Viel Erfolg!
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