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Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0695 (07.51 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0662 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 121.25. In der Folge notiert EUR/JPY bei 129.65. EUR/CHF oszilliert bei 1.0685.
Bezüglich der Bewertung des Euros ist zu konstatieren, dass die Situation in Griechenland am Rande belastet. Fakt ist, dass das Problem genau kalkulierbar ist. Fakt ist, dass die Eurozone in den letzten Jahren die Strukturen geschaffen hat, um einen „Grexit“ oder „Graccident“ professionell abzuwickeln. Ergo ist ein Vergleich zu der Phase 2011/13 nicht zulässig. In den kommenden Monaten wird dieses Thema, „one way or another“, beordnet. Ein Ausscheiden Griechenlands wäre nicht die schlechteste Lösung. Bisweilen ist ein Ende mit kalkulierbaren Folgen besser, als an einem Land festzuhalten, das alle politischen Regeln zur Disposition stellt und latent den Erholungsprozess des Rests der Eurozone belastet. Auch damit sind schlussendlich erhebliche Kosten verbunden.
Der zweite Belastungsfaktor liegt in der aktuellen Implementierung der quantitativen Politik der EZB. Bezüglich der im Anschluss dargestellten Veränderung der Konjunkturlage gerade im Vergleich zwischen Eurozone und USA stellt sich die Frage, wer eigentlich quantitative Politik nötig hat.
In privaten Runden mit „hohem Personal“ habe ich mir erlaubt, die Frage zu stellen, wie die EZB weiter vorgehen wird, wenn die Konjunkturlage und in der Folge die Preisentwicklung (Kernrate) der Eurozone sich schneller und deutlicher verbessert, als bislang prognostiziert wird. Dieses Thema steht derzeit nicht im Vordergrund der „gedanklichen Experimente“. Das mag fahrlässig sein. Wer den ökonomischen Ansätzen des Aristoteles folgt (Prolog Jahresausblick 2015), kommt schlussendlich genau zu dieser voraussichtlichen Entwicklung.
Werfen wir den Blick zunächst auf die Eurozone. Gestern erreichte uns ein gemischter, aber zahlenmäßig überwiegend positiver Datenpotpourri. Die französische Industrieproduktion setzte positive Akzente. Per Berichtsmonat Januar kam es unerwartet zu einem Anstieg im Monatsvergleich um 0,4% nach zuvor +1,4%. Die Prognose lag bei -0,3%. Der Index der Industrieproduktion bewegt sich damit auf dem höchsten Niveau seit Dezember 2013.
Auch der Anstieg der Einzelhandelsumsätze in Spanien im Januar um 3,0% im Jahresvergleich konnte vollständig überzeugen. Der weniger schwankungsanfällige Dreimonatsschnitt läuft seit August letzten Jahres eindrucksvoll nach oben.
Dagegen enttäuschte die Industrieproduktion in Italien im Januar mit einem Rückgang um 0,7% nach zuvor +0,4%. Italien kam etwas spät bei der Reformpolitik in die Gänge!
Der Blick in Richtung USA fiel äußerst ernüchternd aus und unterstreicht noch einmal die Fragezeichen bezüglich des US-Arbeitsmarktberichts.
Die Lagerbestände im Großhandel legten um 0,3% im Monatsvergleich zu. Die Prognose ging von einem unveränderten Niveau aus. Der Vormonatswert wurde von +0,1% auf 0,0% revidiert. So weit, so gut.Das Lagerniveau markierte den höchsten Stand in der gesamten Historie!
Der Absatz brach im Großhandel im Monatsvergleich völlig unerwartet um 3,1% ein. Hier lag die Prognose bei -0,3%. Mehr noch wurde der Vormonatswert von -0,4% auf -0,9% revidiert. Es kam den dritten Monat in Folge zu Rückgängen. Damit wurde das geringste Absatzniveau seit September 2013 markiert!
In der Folge schoß das Verhältnis Lagerbestand zu Absatz von 1,22 auf 1,27 Monatsumsätze hoch. Per Juli 2014 stellte sich dieses Verhältnis noch auf 1,17 Monatsumsätze. Damit markierte dieses Verhältnis das höchste Niveau seit Mitte 2009! – Lehman lässt grüßen ….
„Food for a lot of thought!“
Damit nicht genug. Die US-Einzelhandelsumsätze enttäuschten in den letzten beiden Monaten trotz der Kaufkraft freisetzenden niedrigen Energiepreise markant mit Rückgängen im Monatsvergleich um 0,9% per Dezember und 0,8% per Januar.
Bank of America veröffentlichte jetzt als Frühindikator Kreditkartenumsätze per Februar, die eneut auf der negativen Seite hervorstachen. Nachfolgender Chart vergleicht die Daten des Census Bureau mit den Kreditkartenumsatzdaten von Bank of America (hohe Korrelation) im Sektor Einzelhandelsumsätze ohne Automobilumsätze auf Basis des gleitenden 3-Monatsschnitts.
Unsere lieben Kollegen bei der Nord LB haben einen Chart erstellt, der die positiv überraschenden Daten der Eurozone und die negativ überraschenden US-Daten historisch abbildet und in ein Verhältnis zu der Entwicklung der Parität EUR-USD stellt. Der Index der positiven Überraschungen der Eurozone und negativen Überraschungen der US-Wirtschaft bewegt sich derzeit auf dem höchsten Niveau seit Frühjahr 2011 (EUR USD circa 1,45).
Der Chart hat massive Aussagekraft und ist Beleg dafür, dass die „normative Kraft des Faktischen“ im Rahmen asymmetrischer Wahrnehmung am Devisenmarkt bezüglich der fundamentalen Bewertung des USD gegenüber dem Euro eine untergeordnete Rolle spielt. Die Frage ist nur: Wie lange noch?
Erstaunlich ist, dass die Divergenz der positiv überraschenden Daten der Eurozone und der überraschend negativen Daten in den USA bisher keine angemessene Aufmerksamkeit an den Devisenmärkten erfährt. „Chapeau“ bezüglich der Lernkurve aus 2008/2009! Dabei sind die Implikationen für die Ausrichtung der Zinspolitik und der Geldpolitik der US-Zentralbank von höchster Bedeutung.
Man fühlt sich an 2007/2008 erinnert, als von der Federal Reserve und auch europäischen Meinungsbildern der Märkte und Ökonomie nur zu hören war: „The crisis is contained!“ Dieser Sichtweise folgten wir, wie Sie wissen nicht ansatzweise (siehe „Endlich Klartext“). Auch jetzt erinnern mache Einlassungen seitens der Fed an die Realitätsverweigerung der Vorkrisenzeit.
Fakt ist, dass die Eurozone die Zeit der Interventionen für viele Strukturreformen nutzte. Fakt ist, dass die USA auf Interventionen ohne Strukturreformen setzte. „Aristoteles“ (Wer Strukturen verändert, verändert im Verlauf Konjunkturverläufe und dann die Haushaltrslagen) holt die USA ein … (siehe Jahresausblick 2015).
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Ein Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1.0900 – 30 neutralisiert den negativen Bias.
Viel Erfolg!
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