
Versuchen Sie es noch einmal mit einem anderen Suchbegriff
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1313 (07.28 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1280 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 120.18. In der Folge notiert EUR/JPY bei 135.95. EUR/CHF oszilliert bei 1.0515.
Beginnen wir mit den einfachen Themen, beschäftigen wir uns mit der neuen Regierung in Athen. Dort werden alle Register gezogen, um sich international bindenden Verpflichtungen zu entziehen. Es geht um den Versuch, dass ein Schuldner den Gläubigern neue Regeln aufzwingen will. Sollte das zum Regelfall werden, sehen wir alle interessanten Zeiten entgegen.
Man „spielte“ seitens Athems gestern mit der OECD. Schade, die Subventionskraft der OECD ist nicht gegeben. Gerne stellt man seitens der OECD Expertise zur Verfügung, die übrigens der Expertise des IWF mindestens ähnlich ist. Um Strukturreformen kommt man eben nicht herum. Hätte Herr Tsipras sich nur mit Aristoteles beschäftigt. (siehe Prolog Jahresausblick).
Auch die implizite Drohung sich gen Moskau und Peking zu wenden, stellt eine „neue Qualität“ des Umgangs innerhalb der EU dar. Wir nehmen diese Avancen zur Kenntnis. Sollten sie umgesetzt werden, wären die außenpolitischen Folgen recht dramatisch für den „US-Westen“ und recht erbaulich für die „Shanghai Corporation“. Herr Tsipras wird in Kürze nach China auf Staatsvisite reisen. Die Folgen dieser möglichen Neuausrichtung für Athen innerhalb der EU und Eurozone wären durch massivste Isolierung und nicht mehr gegebener inneren Solidarität geprägt.
Wir sind auf die nächste und entscheidende Sitzung am Montag in Brüssel gespannt. Parallelen zu dem Western-Klassiker „12 Uhr mittags“ sind gegeben. Damit sind wir bei dem zweiten und wichtigeren Hotspot bezüglich der weiteren makroökonomischen Entwicklung , der Ukrainekrise. Nach mehr als zwölfstündigen Verhandlungen zwischen Poroschenko, Putin, Merkel und Hollande zeichnet sich ab, dass es zu eienr Waffenruhe in 48 Stunden kommen kann. Zusätzlich soll eine Übereinkunft schriftlich festgehalten werden, die zur Lösung des Konflikts beitragen soll. Zuletzt polterte Präsident Poroschenko, dass die russischen Forderungen nicht annehmbar seien. Die Chance auf eine Eingung bestünde aber dennoch.
Ein wesentliches Problem besteht bei diesem Treffen darin, dass die Achse Berlin/Paris nicht neutral ist. Man ist fraglos nicht so aggressiv wie die USA, dennoch wird die Regierung der Ukraine offen finanziell und politisch unterstützt. Die zum Teil massiven Rechtsverstöße der ukrainischen Regierung und Truppen oder Diskriminierung der Bevölkerung der Ostukraine (verbal und real) finden keine politische Würdigung im Westen. Ebenso wird die soziale Herkulesaufgabe der Versorgung der ukrainischen Flüchtlinge in Russland nirgends gewürdigt und nicht hintefragt, warum Hunderttaudende aus der Ukraine fliehen?
Die internationalen Rechtsfragen bleiben außen vor. Die Aufklärung bezüglich Maidan, Odessa und MH-17 spielt schon längst keine Rolle mehr. Diese „Events“ waren die Schlüssel der Sanktionspolitik. Diese Funktion ist erfüllt und damit werden diese Themen aus dem öffentlichen und politischen Fokus genommen. Für Menschen, die noch Werten verpflichtet sind, mag das irritierend sein.
Nachdem der US-Präsident seine Involvierung in den Putsch jüngst medial bestätigt hat (Bruch des Budapester Vertrags = Aktion), nachdem die USA auch den Finanzministerposten der Ukraine implizit besetzt haben, nachdem sich Frau Nuland als US-Außenbeauftragte sich jede Mühe gibt, die geopolitische Auseinadersetzung fortzusetzen, nachdem ab März auch US-Soldaten in Batallionsstärke in der Urkaine als Ausbilder fungieren sollen, stellt sich die Frage, ob Russland diese Entwicklungen bezüglich der eigenen Sicherheitsinteressen ignorieren kann? Diplomatie basiert darauf, sich in den anderen Gesprächspartner (und seine Neurosen) zu versetzen.
Die Tatsache, dass die Herren Kissinger, Schröder, Schmidt, Kohl, Gorbatschow oder Verheugen alle vor einer weiteren Eskalation warnen und viel Verständnis für die Position Moskaus aufbringen, sollte mindestens in der EU Nachdenklichkeit auslösen, da diese Herren überwiegend Verantwortliche einer Friedenskultur waren und/oder sind. Wir müssen das Haus Europa mit Russland beordnen, das ist die Zukunft!
Per Berichtsmonat Januar lieferte das „Federal Budget“ als Teilmenge des öffentlichen US-Haushalts ein Defizit in Höhe von 17,5 Mrd. USD. Die Prognose lag bei lediglich 10 Mrd. USD Defizit. Im Vorjahr belief sich der Fehlbetrag auf 10,3 Mrd. USD. Ja, Defizite spielen in den USA keine Rolle. Nur in anderen Ländern spielen sie eine Rolle. Wie lange geht das noch gut? Realitätsverweigerung ist und war nie eine Lösung!
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den EUR gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.1200 – 30 neutralisiert den positiven Bias des Euros.
Viel Erfolg!
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