Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1147 (08.10 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24
Handelsstunden bei 1.1132 im europäischen Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf
111.12. In der Folge notiert EUR/JPY bei 123.88. EUR/CHF oszilliert bei 1.0870.
Das aus den USA veröffentlichte Konjunkturszenario zeigt einmal mehr, dass Sentimentindikatoren positive
Akzente setzen, während harte Daten nicht überzeugen können.
Im Mai fiel die Industrieproduktion der US-Unternehmen schwach aus. Mit einem Minus von 0,4% stellen die
Unternehmen im Mai weniger her als im April. Im Vormonat lag der Zuwachs noch bei 1,1%. Die klassische Industrie
wie Autofabriken stellte deutlich weniger her, während die Bereiche Bergbau und Versorger die Gesamtzahl auf
unverändertes Terrain führen würden.
Der Index für den Fed-Bezirk New York stieg von -1,0 auf 19,8 Punkte und damit deutlicher als von Experten erwartet
wurde (3,8 Zähler). So stark stieg der volatile Index noch nie - der aktuelle Punktestand markiert das höchste Niveau
seit fast drei Jahren!
Im Rückwärtsgang befindet sich der Philadelphia Fed Index im Juni. Der Index verliert 11,2 Punkte auf 27,6, bleibt aber
deutlich im Wachstumsbereich oberhalb von 0,00 Zählern. In diesem positiven Terrain bewegt sich der Index seit
nunmehr 11 Monaten.
Auf hohem Niveau konsolidiert der Hausmarktindex der National Home Builders Assocation im Juni mit 67 Punkten
nach 69 Zählern im Vormonat. Es bleibt ein weiter Abstand zur Wachstumsschwelle bei 50 Punkten.
Deutlich unter den Erwartungen lag der Außenhandelsüberschuss der Euro-Zone im April. Mit nur 17,9 Bill. Euro fiel der
Überschuss deutlich niedriger aus als zuletzt mit 30,9 Bill. Euro.Exporte waren um -2,8% rückläufig während Importe
um 2,7% anstiegen.
Es besteht aber kein Grund zur Sorge, denn a) war das Plus im Vormonat besonders hoch und b) zeigen
Frühindikatoren wie der offizielle Einkaufsmanagerindex, der auf einem Sechs-Jahres-Hoch oszilliert, dass sich die
solide Expansion des Währungsraums weiter fortsetzen wird.
In der Bank of England ist man sich häufig einig, wie in der vergangenen Sitzung, als man mit 7:1 für die Beibehaltung
des aktuellen Zinsniveaus aussprach. Da die einzige Abweichlerin, die für eine Zinserhöhung votierte in Kürze aus dem
Amt scheidet, war die Überraschung groß, als auf der Gestern stattfindenden Sitzung des MPC genannten
Notenbankrates das Abstimmungsergebnis nur noch bei 5:3 lag. Besonders die hohe Inflationsprognose, die drei
Prozent im Herbst hervorsagt, liess einige Mitglieder zweifeln.
Langsam aber sicher zeigen sich Bremsspuren, nachdem der angekündigte Brexit in den vergangenen Monaten
erstaunlich wenig auf die Realwirtschaft durchgeschlagen ist.
Bei den Gestern veröffentlichten Einzelhandelsumsätzen in UK zeigte sich, dass Supermärkte ausgeklammert die
Verkäufe mit -1,21% rückläufig gegenüber April waren. Die Gesamtzahl für den Jahresvergleich stellt sich damit auf ein
verhältnismäßig überschaubares Wachtum von 0,88%, nach 4,11% im April. Der Durchschnitt der vergangenen 12
Monate liegt bei 4,4%. Bei einer möglichen Zinserhöhung drohen Einbußen.
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten des
Unterstützungsniveaus bei 1.0970-1.1000 dreht den Bias zu Gunsten des USD.
Viel Erfolg!
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