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Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1032 (07.54 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0989 im asiatischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 121.13. In der Folge notiert EUR-JPY bei 133.65 EUR-CHF oszilliert bei 1.0785.
Am Freitag dominierten erneut positive Daten aus der Eurozone.
Die von Markit ermittelten vorläufigen Einkaufsmanagerindices per Berichtsmonat Oktober lieferten trotz der Abschwächung der Weltwirtschaft positive Überraschungswerte.
So legte der Dienstleistungsindex unerwartet von zuvor 53,7 auf 54,2 Punkte zu. Die Prognose lag bei lediglich 53,5 Punkten. Mit deutlich über 50 Punkten signalisiert dieser Index solides Wachstum in dieser Branche.
Wider Erwarten verharrte der Index für den produzierenden Sektor bei 52,0 Zählern. Hier lag die Prognose bei 51,7 Punkten. Auch dieser Wert impliziert auskömmliche Expansion.
In der Folge legte der Composite Index per Oktober von 53,6 auf 54,0 Punkte zu. Hier lag die Erwartungshaltung der Marktteilnehmer bei 53,4 Zählern.
Nebenher bemerkt setzten insbesondere die Daten aus Frankreich positive Akzente.
Der Blick auf den Chart verdeutlicht, dass sich der Composite Index der Eurozone auf dem höchsten Niveau seit 2011 bewegt. In der Tendenz gilt das auch für die Entwicklung des BIP.
Vor diesem Hintergrund
der besten konjunkturellen Performance der Eurozone seit 2011 trotz der widrigen Bedingungen in der Weltwirtschaft,
vor dem Hintergrund des Wiederaufstiegs der Reformländer basierend auf Strukturreformen,
vor dem Hintergrund, dass der Aufschwung der Eurozone auf nachhaltigen Einkommen und nicht auf Kredit (Unterschied zu USA) basiert,
erwägt der EZB-Rat unter Führung Herrn Draghis eine Erweiterung des QE-Programms oder anderer Maßnahmen.
QE-Maßnahmen und Negativzinsen sind ultimative Mittel. Sie sind vergleichbar mit Finanzmorphium. Temporäre Vergabe dieser Mittel in Extremphasen mag gerechtfertigt sein.
Die Dauervergabe und Dosiserhöhung schafft ein neues Ungleichgewicht, dass die Droge unverzichtbar macht.
Genau dieses Problem haben die USA. Wo ist die Lernkurve der EZB?
Unsere durch Fundamentaldaten basierte Analyse wirft bezüglich der Haltung des EZB-Rats und der Verpflichtung auf Stabilitätspolitik qualitative Fragen auf.
Der Verweis auf das niedrige Inflationsniveau ist von Herrn Draghi selbst entkernt worden. Man erwartet bezüglich der auslaufenden, die Inflationsmessung belastenden, aber vor allen Dingen die Kaufkraft stärkenden (!) Basiseffekte im Rohstoffsektor ein anziehendes Preisniveau.
Wie in der Frage der Haushaltsdefizite in der Debatte nicht zwischen strukturellen und zyklischen Salden differenziert wird, ist auch hier bei der Inflationsfrage offensichtlich Oberflächlichkeit angesagt.
Es gibt gute und schlechte Preisdeflation!
Kommt die Preisdeflation aus dem inneren Kern der eigenen Ökonomie, ist sie in der Tat gefährlich. Das ist aber nicht der Fall. Die Preisinflation (Kernrate) bewegt sich mit 0,9% auf den höchsten Niveaus seit 2013/14. Tiefpunkte wurden 2015 bei 0,6% markiert.
Ist der Preisrückgang jedoch Folge gesunkener Rohstoffpreise, setzt diese Preisentwicklung diskretionäre Mittel mit positiven Wachstumsimpulsen frei.
Genau das ist hier der Fall!
Wegen einer marginalen Anpassung der Erwartungswerte zukünftiger Preisinflation das Thema QE in dieser Form zu forcieren, macht bezüglich der Agenda, die der EZBRat damit zur Schau stellt, Sorge.
Mit dem Begriff Stabilitätspolitik hat das nichts zu tun.
Wir haben die EZB in unseren Kommentierungen latent in der Sache bis zum Winter 2014/2015 unterstützt.
Im Namen der Sachlichkeit sind wir dazu nicht länger in der Lage.
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.0980 – 1.1010 neutralisiert den positiven Bias des Euros.
Viel Erfolg!
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