Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1075 (07.48 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1064 im europäischen Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 103.63. In der Folge notiert EUR/JPY bei 114.80. EUR/CHF oszilliert bei 1.0850.
Die Bank of Japan setzte trotz erheblichen Drucks seitens der politischen Eliten Japans interessante Zeichen. Sie widerstand dem Druck zum größten Teil und veränderte weder das Zinsniveau noch das Volumen der Anleiheankäufe.
Diese Handlunsgweise kann mit den jüngsten wissenschaftlichen Einlassungen des IWF korreliert sein, die das Thema Strukturreformen auf ihre Agenda setzten und der solitären Interventionspolitik faktisch abschworen.
Der hier gewählte Begriff „kann“ ist hier zwingend geboten, da eine Schwalbe nicht notwendig einen ganzen Sommer macht.
Dennoch sollte damit die Aufmerksamkeit der Finanzmärkte, aber auch der Realwirtschaft, erhöht sein, da es bezüglich der strukturellen Kollaterlaschäden, die die Negativzinspolitik mit sich bringt, nicht abwegig ist, eine Neuausrichtung zu forcieren.
Insgesamt ist die Eurozone grundsätzlich konjunkturell (z.B. einkommensbasiert) und strukturell (z.B. strukturelle öffentliche Haushalte) im interdisziplinären Vergleich mit den westlichen Konkurrenten USA, Japan oder UK, der an sich marktrelevant ist, in gutem Fahrwasser.
Das gilt um so mehr, als dass die politischen und geopolitischen Belastungen, denen wir uns ausgesetzt sehen, konjunkturellen uns psychologischen Gegenwind produzieren. Unverändert geben wir hier der Hoffnung und auch Erwartung Ausdruck, dass unsere politischen Eliten die wirklichen Ursachen (z. B. Geopolitik Dritter) erkennen und dort aktiv werden, um weitere Schäden von uns abzuwenden.
Wir wählen hier bewusst den Begriff „grundsätzlich“ bezüglich der relativen Erfolge der Eurozone, da es immer wieder auch Ausreisser auf der anderen Seite gibt.
Hier wurde das jüngste Beispiel aus Paris geliefert:
Per 2. Quartal verharrte das französische BIP laut vorläufigen Berechnungen im Quartalsvergleich auf unverändertem Niveau nach einem deutlichen Anstieg um 0,6% im 1. Quartal. Die bei +0,2% angesiedelte Prognose wurde verfehlt.
Andererseits gibt es überwiegend die positiven Entwicklungen:
Per Berichtsmonat Juni kam es bei den deutschen Einzelhandelsumsätzen zu einem geringfügigen Rückgang um 0,1% im Monatsvergleich (Prognose -0,1%). Im Jahresvergleich ergab sich ein Anstieg um 2,7% (Prognose 1,3%) nach zuvor 2,8% (revidiert von 2,6%). Der nachfolgende Chart liefert Quartalsdaten, um die Tendenz besser deutlich zu machen.
Im ersten Halbjahr 2016 hat sich im Jahresvergleich ein preisbereinigter Anstieg in Höhe von 2,3% ergeben (nominal +2,4%).
Die deutschen Auftragseingänge legten per Juni um 6% im Jahresvergleich zu. Inlandsorders nahmen um 3% zu, während Auslandsorders einen Anstieg um 7% verzeichneten. Im ersten Halbjahr stellte sich der Anstieg auf 3% gegenüber dem Vorjahr.
Im 2. Quartal sank die Arbeitslosenquote in Spanien unerwartet um 1% auf nun 20%. Damit wurde die niedrigste Quote seit knapp sechs Jahren markiert.
Saisonal bereinigt nahm die Arbeitslosigkeit in Deutschland um 7.000 ab. Die Prognose lag bei -3.000. Die Arbeitslosenquote verharrte unverändert in der saisonal bereinigten Fassung bei 6,1%.
Der Chart bildet die Anzahl der Arbeitslosen in der saisonal bereinigten Fassung ab.
Der Economic Sentiment Index der Eurozone legte wider Erwarten per Juli von zuvor 104,4 auf 104,6 Punkte zu. Die Prognose lag bei 103,7 Zählern.
Die deutschen Verbraucherpreise verzeichneten laut vorläufiger Berechnung mit +0,4% im Jahresergleich nach zuvor +0,3% den höchsten Anstieg sweit Januar 2016.
Ganz anders sieht es dagegen in London aus:
Der Index des GfK-Verbrauchervertrauens brach im Vereinigten Königreich per Berichtsmonat Juli von zuvor -1 auf -12 Punkte ein. Die Prognose lag bei -8 Zählern. Damit wurde der niedrigste Indexwert seit November 2013 markiert.
Aus den USA erreichten uns gestern keine Sonnenstrahlen:
Die US-Arbeitslosenerstanträge legten von zuvor 252.000 auf 266.000 zu. Die Prognose war bei 260.000 angesiedelt. Die Veränderungen bergen keine neue Aussagequalität.
Die vorläufige Berechnung des reinen Handelsbilanzdefizit der USA lieferte per Juni ein Defizit in Höhe von -63,3 nach zuvor 60,59 Mrd. USD.
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0950 – 1.0970 dreht den Bias.
Viel Erfolg!
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