Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1190 (07.41 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1158 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 113.60. In der Folge notiert EUR-JPY bei 127.10. EUR-CHF oszilliert bei 1.0903.
Bevor wirtschaftliche Betrachtungen in den Vordergrund gestellt werden, ist es bezüglich der geopolitischen Lage erfreulich, dass der IS in Syrien und im Irak deutlich an Boden verliert.
Im Zuge dieser Entwicklung ergeben sich offensichtlich neue Gesprächsplattformen zwischen Vertretern des Westens und Russlands, das wesentlich für die Erfolge gegen den IS verantwortlich zeichnet.
Implizit erkennen die USA diese Erfolge an, was an der Reutersüberschrift „USA begrüßen Rückeroberung Palmyras durch Assads Truppen“ (06.38 Uhr) erkennbar wird.
Auch im Hinblick auf die Flüchtlingskrise in der EU wirkt sich diese Entwicklung im Nahen Osten stabilisierend aus.
Vor diesem Hintergrund sollte Bewegung in die Diskussion einer Aufhebung der Sanktionspolitik gegen Russland kommen.
Die Daten, die uns in den letzten Tagen aus den USA erreichten, konnten weitgehend nicht überzeugen und signalisieren eine deutliche Abkühlung der Konjunkturlage. Man darf von einer Verdunkelung des Konjunkturhimmels in den USA sprechen.
Der Auftragseingang für langlebige Wirtschaftsgüter verzeichnete einen Rückgang um 2,8% im Monatsvergleich (Konsensusprognose -2,8%). Der Vormonatswert wurde von +4,9% auf +4,2% revidiert. Ergo wurde auf Zweimonatssicht die Prognose um 0,7% verfehlt.
Nachfolgender Chart bestätigt die Schwächetendenz in dieser Datenreihe.
Der Auftragseingang für langlebige Wirtschaftsgüter verzeichnete einen Rückgang um 2,8% im Monatsvergleich (Konsensusprognose -2,8%). Der Vormonatswert wurde von +4,9% auf +4,2% revidiert. Ergo wurde auf Zweimonatssicht die Prognose um 0,7% verfehlt.
Nachfolgender Chart bestätigt die Schwächetendenz in dieser Datenreihe.
Der Texas Manufacturing Survey verzeichnete per März einen Anstieg von zuvor -31,8 auf -13,6 Punkte. Auch hier hält die Kontraktion bei verminderter Dymaik weiter an.
Die Daten aus der vorläufigen Warenbilanz (= Teil der Handelsbilanz) lieferten mit einem Defizit in Höhe von 62,9 nach zuvor 62,2 Mrd. USD per Februar eine Bestätigung dieser strukturellen Problemlage.
Die persönlichen Einkommen legten in den USA per Februar um 0,2% zu. Die Prognose lag bei 0,1%. Im Jahresvergleich nahm dieser nominale Wert um 4,0% zu. Noch im Juli 2015 lag dieser Wert bei 4,7%. Die fallende Tendenz wird in nachfolgendem Chart deutlich.
Der private Konsum ist ein entscheidender Faktor für die US-Wirtschaftsleistung. Im Februar kam es bei den persönlichen Ausgaben erwartungsgemäß zu einem Anstieg um 0,2% im Monatsvergleich. Gleichzeitg wurde der Januarwert jedoch von +0,5% (dieser Wert macht Furore!) auf 0,0% revidiert. Damit kam es in diesem Sektor der US-Wirtschaft zu Jahresbeginn zu einer unerwarteten Schwäche.
Um die Prozentzahlen der Revision per Januar greifbarer zu machen, macht es Sinn, diese Revision in USD-Werten auszudrücken. Dieses Revision per Januar entsprach einen um 52,8 Mrd USD geringeren Ausgabevolumen.
In der Konsequenz der letzten Veröffentlichungen sah sich die Federal Reserve Atlanta genötigt, die BIP-Prognose für das laufende Quartal sportlich von zuvor 1,4% auf nun 0,6% in der auf das Jahr hochgerechneten Fassung zu revidieren.
Zu diesem Datenakkord in Moll seitens der USA passen fraglos auch die Nachrichten aus der Ölbranche.
Die US-Ölindustrie baut weiter Kapazitäten ab. Die Zahl der Öl- und Gas-Bohranlagen ist laut Baker Hughes in der letzten Berichtswoche auf 464 gesunken. Damit wurde der niedrigste Stand seit 1940 markiert. Die Zahl der Öl-Bohrinseln verringerte sich auf 372, dem niedrigsten Stand seit November 2009.
Nein, die Konjunkturprobleme liegen derzeit nicht in der Eurozone, sondern in den USA. Wir verweisen auf den Jahresausblick 2016, in dem bezüglich der USA von einem „Flirt“ mit der Rezession geschrieben wurde ...
Sind die Devisenmärkte diesbezüglich effizient?
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.0800 neutralisiert den positiven Bias.
Viel Erfolg!
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