Der Bergbauriese Freeport-McMoRan Copper & Gold (WKN 896476) hat die Produktion auf seiner indonesischen Kupfer- und Goldmine Grasberg um rund 60% reduziert, teilte ein Gewerkschaftsvertreter mit. Zwei Monate zuvor hatte der US-Konzern bereits die Exporte von der riesigen Mine eingestellt, da man mit der Regierung Indonesiens über eine neue Steuer streitet.
Grasberg ist die fünftgrößte Kupfermine der Welt und liegt auf der entlegenen Insel Papua Neu Guinea. Jeder längere Produktionsstopp würde den Preis des roten Metalls stützen und gleichzeitig das Risiko von Entlassungen erhöhen – in einer Region, in der das Unternehmen ohnehin bereits Probleme mit der Bevölkerung und Separatisten bestehen.
Freeport und die ebenfalls in den USA ansässige Newmont Mining (WKN 853823) weigern sich eine wesentlich höhere Exportsteuer zu zahlen, die Indonesien am 12 Januar zusammen mit anderen Neuregelungen des Bergbausektors eingeführt hatte. Dabei zielt man darauf ab, die Unternehmen zum Bau von Hüttenwerken in Indonesien zu zwingen, damit sie die Rohstoffe im Land weiterverarbeiten, bevor sie exportiert werden.
Ein Freeport-Sprecher erklärte, dass die Verarbeitungsrate auf den Projekten des Konzerns in Indonesien seit Mitte Januar bei 112.000 Tonnen Erz pro Tag gelegen habe. Das ist rund die Hälfte der üblichen Rate. Man habe diese Einschnitte vorgenommen, um die Konzentratproduktion an den Kapazitäten von PT Smelting, dem einzigen Kupferhüttenwerk Indonesiens, ausrichten zu können, hieß es. Unklar ist, wie lange die Produktionssenkung aufrechterhalten wird.
Das aus dem US-Bundesstaat Arizona stammende Unternehmen befindet sich in schwierigen Diskussionen mit der indonesischen Regierung um umstrittene Exportsteuern auf Konzentrate, die von 25% im laufenden Jahr auf bis zu 60% im zweiten Halbjahr 2016 steigen sollen. Streitigkeiten und Verwirrung um die neuen Exportregeln haben dazu geführt, dass Erz- und Konzentratexporte im Wert von 500 Mio. Dollar pro Monat aus der größten Volkswirtschaft Südostasiens wegfallen.
Freeport ist der Ansicht, dass die Steuer gegen bestehende Verträge verstößt. Die Regierung hat mittlerweile angedeutet, dass man die Steuer noch einmal prüfen könnte, sollte Freeport verbindlichere Aussagen zum Bau neuer Hüttenwerke machen. Der Konzern und die staatliche PT Aneka Tambang führen zusammen eine Studie durch, um die Möglichkeit des Baus einer Kupferhütte zu untersuchen. Allerdings dürfte es Monate dauern, bis diese abgeschlossen ist. Derzeit liefert Freeport rund 40% seines Kupferkonzentrats zur Verhüttung an PT Smelting.
Der Konzern hatte im Dezember mitgeteilt, dass, wenn nur diese Lieferung erlaubt seien, man den Ausstoß der Grasberg-Mine um 60% senken und Tausende Arbeiter entlassen müsse.
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