Für Italien ist es entscheidend, den Arbeitsmarkt zu deregulieren

Veröffentlicht am 12.11.2013, 12:25
Aktualisiert 01.01.2017, 08:20

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,3390 (07.20 Uhr), nachdem im europäischen Handel Tiefstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1,3358 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 99,55 In der Folge notiert EUR/JPY bei 133,30. EUR/CHF oszilliert bei 1,2331.

Gestern bestimmte Datenarmut einerseits und der Feiertag in den USA andererseits den ruhigen Geschäftsverlauf. Der Euro konnte die Abschläge, die nach der Zinssenkung der EZB dynamisch ausfielen, leicht korrigieren. Sowohl die Schlusskurse des Dow Jones als auch des DAX markierten neue historische Höchstmarken, ohne dass die unterliegende Dynamik ausdrucksvoll ausfiel. Hinsichtlich der Datenarmut im G-3 Sektor wenden wir uns heute Italien und Indien bei Datenveröffentlichungen zu.

Die italienische Industrieproduktion legte per Berichtsmonat September im Monatsvergleich in der saisonal bereinigten Fassung um 0,2% zu. Die Prognose lag bei +0,3%. Der Vormonatswert wurde von -0,3% auf -0,2% revidiert, so dass das aggregierte Zweimonatsergebnis der Prognose entsprach. Im Jahresvergleich kam es zu einem Rückgang um 3,0%. Analysten hatten ein Minus in Höhe von -3,6% nach zuvor -4,6% unterstellt. Der beigefügte Chart verdeutlicht eindrucksvoll die Schwäche seit dem Zwischenhoch im 2. Quartal 2011. Für Italien ist es entscheidend, die Arbeitsmärkte zu deregulieren. Hier liegt neben der administrativen Ineffizienz maßgeblich der Schlüssel für eine verstärkte Konjunkturdynamik. Die fiskalischen Reformen reichen für die konjunkturelle Belebung definitiv nicht aus.
Industrieproduktion Italien per September
Indien kommt bei der Bekämpfung der Handelsbilanzdefizite voran. Per Berichtsmonat Oktober stellte sich das Defizit auf 10,6 Mrd. USD. Die Prognose lag deutlich höher bei -16 Mrd. USD. Im Jahresvergleich nahmen die Exporte um +13,5% nach zuvor +11,2% zu, während die Importe um -14,5% nach zuvor -18,1% sanken.

Hintergrund dieser Gesundung ist maßgeblich die Abwertung der indischen Rupie. Hier kam es im Jahresvergleich zu einem Kursverlust der Rupie in Höhe von 15% gegenüber dem USD. Die Einschränkungen der Goldimporte spielen in der Gesundung nach unserer Einschätzung eine untergeordnete Rolle. Sie spielen jedoch eine erhebliche Rolle in der „Steuerung“ der Goldpreise per 2013 – „Food for thought!“
Handelsbilanzdefizit in Indien per Oktober
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Ein Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1,3550 – 70 dreht den negativen Bias des Euros..

Viel Erfolg!

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