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Glyphosat-Einigung wird für Bayer-Konzern teuer

Veröffentlicht am 05.08.2020, 08:45
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Bayer (DE:BAYGN) hat seine Jahresprognose gesenkt und trägt damit den Folgen der Coronavirus-Pandemie Rechnung. Deren finanzielle Auswirkungen seien aber weiterhin nur schwer einzuschätzen, erklärte der Pharma- und Agrarchemiekonzern. Im zweiten Quartal drückten milliardenschwere Rückstellungen vor allem für den aussergerichtlichen Vergleich zum Unkrautvernichter Glyphosat Bayer in die roten Zahlen. Operativ lief es für Bayer in den Monaten April bis Juni mit Hilfe des Agrargeschäft besser. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) vor Sondereinflüssen legte um 5,6 Prozent auf 2,883 Milliarden Euro zu, während der Umsatz um 6,2 Prozent auf 10,05 Milliarden Euro sank. Analysten hatten im Konsens mit einem Umsatz von 10,4 Milliarden Euro und einem bereinigten EBITDA von 2,742 Milliarden Euro gerechnet.

Aktien Schweiz

Gewinnmitnahmen haben am Dienstag den Handel am schweizerischen Aktienmarkt geprägt. Nach dem kräftigen Plus vom Montag hätten die Investoren angesichts der zahlreichen Unwägbarkeiten vorsichtshalber Geld vom Tisch genommen. Der SMI verlor 0,7 Prozent auf 10.162 Punkte. Unter den Zyklikern verbuchten ABB (SIX:ABBN) und Sika Verluste von 1,1 und 1,4 Prozent. Givaudan verbilligten sich um 2 Prozent. Die Hochstufung auf "Neutral" durch die Citigroup (NYSE:C) stützte die Aktie des Duftstoff- und Aromenherstellers nicht. Nach Meinung der Analysten wird Givaudan von der Normalisierung und dem Wachstum der Endmärkte ebenso profitieren wie von günstigen Rohstoffpreisen und der Konsolidierung der Branche, allerdings sei die Aktie seit Jahresbeginn schon gut gelaufen. SGS verbilligten sich nach einer Platzierung um 3,1 Prozent. Die Familie von Finck hatte ein Paket von 12,7 Prozent der SGS-Aktien verkauft. Die Aktien der Grossbanken hielten sich besser als der Markt. CS gingen 0,2 Prozent höher aus dem Handel. UBS (SIX:UBSG) stiegen sogar um 1 Prozent. Positive Vorgaben der US-Technologiewerte und überzeugende Quartalszahlen der deutschen Infineon (DE:IFXGn) gaben Ams Rückenwind, die um 5,3 Prozent zulegten.

Aktien international

Europa

Die europäischen Aktienmärkte haben am Dienstag eine Verschnaufpause eingelegt. Positiv wurde im Handel gewertet, dass die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in den USA nun bereits den zweiten Tag in Folge zurückgegangen war. Auf der anderen Seite blieben dort die politischen Risiken hoch. Republikaner und Demokraten hatten sich weiterhin nicht auf ein neues Hilfspaket geeinigt. Auch der China-US-Konflikt blieb präsent. In Europa dominierte erneut die Berichtssaison das Geschehen und lieferte die Impulse für die Einzelwerte. Der DAX verlor 0,4 Prozent auf 12.601 Punkte, während der Euro-Stoxx-50 um 0,2 Prozent auf 3.254 Zähler zulegte. Hier halfen die fester tendierenden Öl-und Gaswerte, die im Schnitt um 2,5 Prozent zulegten und die Gewinnerbranche in Europa stellten. Für den Ölmulti BP (LON:BP) ging es gleich um 6,5 Prozent nach oben. Für Infineon ging es um 2,5 Prozent nach oben. Vor allem Umsatz und das Segmentergebnis im dritten Quartal seien stärker als vorausgesagt ausgefallen, hiess es im Handel. Wichtiger als die Geschäftszahlen dürfte aber der Ausblick gewesen sein, denn hier rechnete der Chip-Konzern mit einer Erholung des Automarktes. Der Automobilsektor insgesamt profitierte von den Aussagen und stieg um 2,4 Prozent. Für eine kräftige Erleichterungsrally bei Easyjet (LON:EZJ) sorgte der Ausblick auf das vierte Quartal. Die Aktien schossen in London um 8,7 Prozent nach oben.

USA

Nachdem sich die US-Aktienmärkte am Dienstag über weite Strecken uneinheitlich zeigten, hat es am Ende doch für ein neuerliches Plus gereicht. Beobachter erklärten die neuerlichen Kursgewinne mit der bislang überzeugenden Bilanzsaison und der Hoffnung auf ein neues Corona-Hilfspaket. Der Dow-Jones-Index gewann 0,6 Prozent auf 26.829 Punkte, der S&P-500 legte um 0,4 Prozent zu. Der Nasdaq-Composite schloss ebenfalls 0,4 Prozent höher auf einem neuen Rekordhoch, das aber nur wenige Punkte über dem vom Montag lag. Dabei kamen auf 1.843 (Montag: 1.912) Kursgewinner 1.168 (1.090) -verlierer, während 52 (65) Titel unverändert schlossen. Die politischen Risiken sind unverändert hoch, auch wenn sich Republikaner und Demokraten bei der Suche nach einem Kompromiss für eine Verlängerung der Corona-Hilfen weiter annähern. Noch ist nichts in trockenen Tüchern und der Weg zu einer Verständigung bleibt holprig. "Der Markt geht davon aus, dass die US-Wirtschaft noch nicht auf eigenen Füssen stehen kann. Es scheint Einigkeit darüber zu bestehen, dass mehr getan werden muss. Es geht nur um die Form dieses Pakets", sagte Marktstratege Hugh Gimber von JP Morgan Asset Management. Am Aktienmarkt stiegen Boeing (NYSE:BA) um 1,7 Prozent. Die US-Luftsicherheitsbehörden hatten zum ersten Mal öffentlich das gesamte Spektrum an Änderungswünschen vorgelegt, um der 737 MAX von Boeing wieder die Zulassung zu erteilen. Viele der vorgeschlagenen Konstruktionsänderungen und zusätzlichen Ausrüstungstests folgen aber schon bekannten Sicherheitsverbesserungen, die Boeing bereits auf den Weg gebracht hat.

Asien

In unterschiedliche Richtungen bewegen sich am Mittwoch die Leitindizes an den Börsen in Ostasien und Australien. Ein Hauptthema ist ein Bericht des Wall Street Journal, demzufolge die USA und China über die Probleme mit dem sogenannten Phase-eins-Deal sprechen wollen, dem Handelsabkommen vom Januar.

Anleihen

Am Rentenmarkt stiegen die Notierungen am Dienstag mit den weiterhin stockenden Verhandlungen auf eine Verlängerung der Corona-Hilfen. Im Gegenzug fiel die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen um 5,6 Basispunkte auf 0,50 Prozent. 

Analysen

CS senkt Telefonica-Ziel auf 4,20 (5,10) EUR – Neutral
CS senkt Ziel Societe Generale (PA:SOGN) auf 15 (16,50) EUR – Neutral
CS senkt HSBC-Ziel auf 330 (370) p – Underperform

Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.

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