nach der Sommerpause geht es hier im Rohstoff-Dienst nun wieder los. Als erstes möchte ich Gold unter die Lupe nehmen – auch wenn sich bei dem wichtigsten Edelmetall der Welt in den vergangenen Wochen nicht viel getan hat. Genaugenommen notiert der Goldpreis exakt auf dem Niveau der letzten Gold-Analyse (Ende Juni). Dies ist bezeichnend: Das Edelmetall hängt in einer Seitwärtsbewegung fest. Hoffen auf die zweite Jahreshälfte
Eine Feinunze Gold kostet aktuell 1313 US-Dollar. Damit notiert das glänzende Metall weit entfernt vom Jahrestief bei 1182 Dollar, allerdings auch nicht gerade in der Nähe des Jahreshochs (1392 Dollar). Keine Frage, es gab schon mal spannendere Zeiten für Gold-Fans.
Generell sieht es für das Edelmetall jedoch gar nicht schlecht aus. Neben der Nachrichtenlage sendet vor allem die Chartanalyse leicht positive Signale. Denn Anfang des Jahres hat Gold einen Trendwechsel vollzogen und seinen langfristigen Abwärtstrend der Vorjahre verlassen. Die Hoffnungen der Gold-Anleger ruhen auf der zweiten Jahreshälfte, schließlich ist diese traditionell stärker ausgeprägt als die Erste. Gold im Chart-Check: Kurzfristig seitwärts
Aus charttechnischer Sicht befindet sich der Goldpreis ganz klar in einer Seitwärtsbewegung. Seit etlichen Monaten pendelt der Rohstoff innerhalb der Grenzen von 1280 und 1330 Dollar umher. Diesen beiden Marken kommt auch in den nächsten Wochen eine entscheidende Bedeutung zu. Sollte ein Ausbruch in eine der beiden Richtungen erfolgen, dürften mittelfristig Anschlusskäufe bzw. -Verkäufe von rund 40 bis 60 Dollar erfolgen.
In der folgenden Abbildung ist die Entwicklung des Goldes seit Anfang 2014 dargestellt (in US-Dollar je Feinunze):
Aufwärtstrend gefestigt / Mittelfristig aufwärts?
Allerdings ist aus charttechnischer Sicht ein Ausbruch nach Norden wahrscheinlicher als nach Süden. Der Grund hierfür liegt in dem neuen Aufwärtstrend, der sich seit Anfang des Jahres ausgebildet hat. Diese Chartlinie verleiht dem Edelmetall Stabilität bzw. Auftrieb. Aktuell verläuft die maßgebliche Trendlinie bei 1267 Dollar.
Die Chancen für eine bessere Entwicklung des Goldpreises in der zweiten Jahreshälfte stehen demnach tatsächlich gut. Einen mittelfristigen Anstieg bis zum bisherigen Jahreshoch halte ich für wahrscheinlich.
Unsicherheitsfaktor ist und bleibt jedoch die US-Notenbank. Sollte die Fed-Chefin Janet Yellen ihre sehr laxe Geldpolitik stärker als erwartet zügeln, dürfte dies dem Edelmetall zusetzen. Bislang ist dies aber nicht in Sicht.
Freundliche Grüße aus Köln
Bernd Raschkowski