Gold notiert aktuell bei 1.302 US-Dollar je Feinunze. In den vergangenen Tagen fiel der Kurs des Edelmetalls stetig ab: Vom März-Verlaufshoch sind wir schon wieder rund 90 Dollar entfernt. Anfang des laufenden Monats profitierte Gold als Sicherheitswährung zunächst von der Krim-Krise und konnte deutlich an Wert zulegen. Seit rund zehn Handelstagen dominieren allerdings wieder die Minus-Zeichen. Der junge Aufwärtstrend des Edelmetalls ist schon wieder in Gefahr.
Gold mit Berg- und Talfahrt
Nach dem Ausbruch aus dem langfristigen Abwärtstrend im Januar (der Rohstoffdienst berichtete) kletterte Gold schnell aufwärts. Mein Kursziel von 1350 Dollar wurde bereits im Februar erreicht (siehe Abbildung unten). Im Hoch stieg das Metall sogar bis auf 1393 Dollar.
Doch seit Mitte März rutscht der Rohstoff wieder erstaunlich schnell abwärts. Hintergrund war zunächst die Aussage der Fed-Chefin Janet Yellen, wonach es möglicherweise früher als erwartet zur ersten Zinserhöhung in den USA kommen könnte. Zudem macht sich in den vergangenen Tagen aufgrund schwacher Wirtschaftsdaten aus China sowie der Spannungen mit Russland eine gewisse Deflationssorge breit.
In der folgenden Abbildung ist die Entwicklung des Goldes seit August 2013 dargestellt (in US-Dollar je Feinunze):
Charttechnik: An wichtiger Kursmarke angekommen
Die Korrektur der letzten beiden Wochen brachte das Edelmetall aktuell wieder bis auf die Marke von 1300 Dollar zurück. Damit notiert Gold exakt an der neuen Aufwärtstrendlinie, die sich erst in den letzten drei Monaten ausgebildet hatte. In den nächsten Tagen muss sich zeigen, ob die Chartlinie die erste Prüfung bestehen kann.
Dreht Gold in den kommenden Tagen wieder dynamisch nach Norden, würde der junge Aufwärtstrend verteidigt werden. In diesem Fall bliebe die Chance auf eine neue Aufwärtswelle bis 1400 / 1420 Dollar bestehen.
Ein nachhaltiger Rutsch unter die neue Aufwärtstrendlinie müsste dagegen als negativ gewertet werden. In diesem Szenario wäre ein anschließender Rückgang bis auf das Niveau von 1250 Dollar wahrscheinlich, denn erst dort verläuft die nächste nennenswerte Unterstützungslinie.
Freundliche Grüße aus Köln
Bernd Raschkowski