Die hohe Risikoaversion an den internationalen Finanzmärkten, die aus den eskalierenden Handelsspannungen zwischen den USA und China resultiert, machte den Bären einen Strich durch die Rechnung. Denn der Goldpreis erholte sich zurück über seine Nackenlinie einer klassischen Schulter-Kopf-Schulter-Formation.
Das aus der oberen Umkehr der Tiefpunkte bei 1.326/1.346/1.324 Dollar abgeleitete Kurspotenzial von rund 69 Dollar ist damit hinfällig, wenn der Preis für das Edelmetall die Serie aus tieferen Tiefs und höheren Hochs durchbrechen kann. Voraussetzung dafür ist ein rascher Spurt über den Widerstand aus der 90-Tage-Linie bei 1.300 Dollar und über das Hoch vom 26. April bei 1.307 Dollar. Danach bestünde Anschlusspotenzial auf bis zu 1.326 Dollar.
Unterstützung erhält das gelbe Metall mittlerweile auch von den technischen Indikatoren auf täglicher Basis. So bildete der RSI ein signifikantes Tief aus und drehte im Anschluss zurück über seine 50-Punkte-Linie, während die Signallinien des Trendfolgers MACD allmählich wieder gen Norden zeigen.
Auf der Unterseite gilt es ein erneutes Abgleiten unter die Nackenlinie bei 1.276 Dollar unter allen Umständen zu vermeiden. Ansonsten müssten sich Anleger auf einen Test der 200-Tage-Linie bei 1.263 Dollar einstellen.
Angesichts der angespannten Lage an den Finanzmärkten ist in den nächsten Tagen allerdings mit einer anhaltend hohen Risikoaversion zu rechnen, was dem Goldpreis in die Karten spielen dürfte.