Fitch Solutions, ein weltweit agierendes Beratungsunternehmen mit Hauptsitz in London, hat kürzlich einen Bericht über die zukünftige Entwicklung des Goldpreises veröffentlicht. Die Analysten erwarten für die nächsten vier Jahre einen deutlichen Anstieg der Goldproduktion. Hauptgründe hierfür sind leicht höhere Goldpreise und gute Finanzergebnisse vieler Goldunternehmen. Dies sollte zu höheren Investitionen der Minenunternehmen führen.
„Wir gehen davon aus, dass die weltweite Goldproduktion von geschätzten 104 Mio. Unzen im Jahr 2018 auf 115 Mio. Unzen im Jahr 2022 ansteigen wird. Dies entspricht einem jährlichen Wachstum von 2,6%“, so die Experten von Fitch Solutions.
Sie sind davon überzeugt, dass der Goldpreis bis Ende des Jahres noch weiter ansteigen dürfte. Für das Jahr 2018 rechnet das Unternehmen mit einem Goldpreis von 1.400 USD pro Unze.
Hohes Wachstum in Russland
Laut dem Marktforschungsinstitut wird Russland den steigenden Trend in der Goldproduktion in diesem Jahr mit einem Plus von 4% gegenüber 2017 anführen. Im Vergleich dazu stieg die Produktion im Vorjahr nur um 0,8%. Langfristig sollte die Goldproduktion in Russland ansteigen. 19 Projekte werden in den nächsten Monaten in Betrieb gehen. Darunter befindet sich das Natalka-Projekt in Besitz von Polyus Gold (OTC:OPYGY). Es liegt im Osten Russlands und verfügt über 16 Millionen Unzen gesicherte und mögliche Reserven. Ende des Jahres wird Natalka mit einer Produktionskapazität von 420 bis 470 Kilogramm Unzen pro Jahr voll einsatzbereit sein.
Wachstum auch in den USA
Für die USA prognostiziert Fitch ebenfalls ein stetiges Produktionswachstum von Gold. Die Experten rechnen mit einem Anstieg von 8,0 Mio. Unzen im Jahr 2018 auf 8,6 Mio. Unzen bis 2027. Die Treiber hierfür sind auch hier die generelle Erhöhung des Goldpreises sowie einige Greenfield- und Brownfield-Projekte , welche hauptsächlich von Junior Minengesellschaften angeführt werden sollten.
Es wird zudem erwartet, dass das große Goldunternehmen Newmont (NYSE:NEM) (NYSE: NEM) eine wichtige Rolle beim Produktionswachstum in den USA spielen wird. Bereits im Juli diese Jahres produzierte das Unternehmen im Erweiterungsprojekt Twin Creeks. Die Operation in Nevada sollte zwischen 2018 und 2022 jährlich um 30-40 Kilo Unzen steigen.
In Australien rechnet Newmont mit einer Produktion von 1,5-1,7 Millionen Unzen Jahr 2018. In Kombination mit der Entwicklung des massiven Carrapateena-Kupfer-Gold-Projekts von OZ Minerals wird dies dazu beitragen, die australische Produktion im Jahr 2018 von 10,1 Mio. Unzen bis 2027 auf 13,0 Mio. Unzen zu steigern. Dies entspräche einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 3%.
Goldproduktion stagniert in China
Doch Fitch Solution berichtet auch negatives. In China sollte Goldproduktion im kommenden Jahrzehnt stagnieren. Verantwortlich hierfür sind sinkende Erzgehalte, strengere Umweltstandards und chinesische Minenunternehmen, welche günstige Goldanlagen im Ausland erwerben dürften.
Fitch Solutions prognostiziert hier eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 0,2%. Dies ist eine bemerkenswerte Verlangsamung verglichen mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 5,5% in den letzten zehn Jahren.
Trotz dieser Tatsache und dem Fakt, dass die chinesische Goldproduktion im Jahr 2017 bereits um 8% im Jahresvergleich auf 14,8 Mio. Unzen gesunken ist, bleibt China dennoch der weltweit größte Goldproduzent.
Dieser Artikel erschien zuerst auf miningscout.de vom 26. November 2018