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Graphitnachfrage des Batteriemarktes soll bis 2020 um über 200% steigen

Von Björn JunkerRohstoffe09.05.2016 10:56
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Graphitnachfrage des Batteriemarktes soll bis 2020 um über 200% steigen
Von Björn Junker   |  09.05.2016 10:56
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Die Nachfrage nach Graphit zum Einsatz in Lithium-Ionenbatterien soll in den kommenden vier Jahren um mehr als 200% stiegen, meinen die Experten von Benchmark Mineral Intelligence. Sie gehen davon aus, dass die Batterieproduktion angesichts der steigenden Nachfrage nach rein elektrisch betriebenen Fahrzeugen und der Entstehung eines Marktes für individuelle Stromspeicherlösungen erheblich steigen wird.

Neueste Daten von Benchmark Mineral Intelligence jedenfalls sagen voraus, dass der Anodenmarkt – in dem fast ausschließlich Naturflockengraphit sowie in geringerem Umfang synthetischem Graphit zum Einsatz kommen – von 80.000 Tonnen 2015 bis Ende 2020 auf mindestens 250.000 Tonnen wachsen könnte. Im günstigsten Fall, so die Experten, könnte der Markt sogar auf bis zu 400.000 Tonnen Graphit pro Jahr anwachsen.

Benchmark allerdings konzentriert sich auf das konservativste Szenario und schätzt, dass mehr als 360.000 Tonnen Flockengraphit benötigt werden, um 2020 ausreichen Kugelgraphit herstellen zu können. Das ist fast eine Verdopplung des Konzentratmarktes von 2015, sollte das Verhältnis von verwendetem Naturgraphit und synthetischem Graphit stabil bleiben.

Wie die Experten ausführen, produziere China derzeit fast 100% des Kugelgraphits weltweit, wofür man das Ausgangsmaterial hauptsächlich aus Minen in der Provinz Heilongjiang im Nordosten des Landes beziehe.

Die Nachfrage werde durch eine erhebliche Expansion der Lithium-Ionenbatteriebranche getragen, da der Sektor von der Errichtung von Mega- zu Gigawattfabriken übergehe. Benchmark beobachtet mindestens 12 Lithium-Ionenfabriken weltweit, von denen sieben in China und zwei in den USA liegen. Die mit Abstand größte, im Bau befindliche Anlage ist demzufolge die Gigafactory 1 von Tesla Motors (WKN A1CX3T) in Nevada, die 2020 eine Kapazität von 35 GWh erreichen soll.

Allerdings, so Benchmark weiter, dürften fast 70% der Nachfrage nach Rohstoffen für die Herstellung von neuen Lithium-Ionenbatterien aus China stammen, da die großen Produzenten der Volksrepublik wie ATL und Lishen ihre Kapazitäten rasant ausweiten würden, um zum kostengünstigsten Produzenten weltweit zu werden.

Insgesamt, erläutern die Experten, würden sich die Investitionen in neue Kapazitäten im Markt für Lithium-Ionenbatterien bis 2020 bereits jetzt auf über 12 Mrd. Dollar summieren und weiter steigen. Das sollte signifikante Auswirkungen auf die Nachfrage nach Graphitanodenmaterial haben, da die Produzenten auf der Suche nach langfristigen Quellen des Materials seien.

Während allerdings die Lithiumpreise in Erwartung der steigenden Batterienachfrage den stärksten Anstieg aller Zeiten erleben, ist Graphit noch nicht richtig in Schwung gekommen. Flockengraphit, das Ausgangsmaterial für Kugelgraphit, erfährt kaum Aufwärtsdruck, da die Nachfrage aus dem Stahlsektor, seinem primären Markt, schwächelt.

Allerdings zeigen neue Preisdaten von Benchmark, dass der Preis für Kugelgraphit mit 99,95% Carbon und einer Größe von 15 Mikrometern zu steigen begonnen hat. Die Preise in diesem Markt sind von 2.500 bis 3.000 USD pro Tonnen im vierten Quartal 2015 auf 2.800 bis 3.200 USD pro Tonne im zweiten Quartal 2016 gestiegen, so die Experten.

Der Batteriemarkt – derzeit der zweitgrößte Markt für Flockengraphit in der Form von Kugelgraphit – muss also noch ein Stück wachsen, so Benchmark, bevor er spürbare Auswirkungen auf den Preis für Graphitkonzentrat haben wird. Derzeit, erklären die Experten, hat die Stahlbranche, insbesondere in China und den USA, einen wesentlich größeren Einfluss.

Sollte allerdings der Batteriemarkt wachsen wie erwartet und die Verbrauchsparameter auf dem heutigen Niveau bleiben, wird der bis 2020 zum Größten Markt für Flockengraphit werden, so Benchmark.

Das sind natürlich hervorragende Aussichten für Unternehmen, die bis dahin in Produktion gehen können. Zu diesen dürfte unter anderem die australische Kibaran Resources (WKN A1C8BX / ASX KNL) gehören, die derzeit bereits an der Finanzierung für ihr Epanko-Projekt in Tansania arbeitet und in der deutschen ThyssenKrupp (WKN 75000) und einem europäischen Graphithändler bereits Abnehmer für ihre zukünftige Produktion gefunden hat.


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