Die Fed dürfte heute den Leitzins senken. Für Investoren stellt sich die Frage, ob der Anleihemarkt den Beginn der geldpolitischen Lockerung bereits vollständig eingepreist hat.
Mit Blick auf die jüngsten Performancedaten lässt sich diese Frage durchaus bejahen. Im bisherigen Jahresverlauf haben alle wichtigen Segmente des US-Rentenmarktes auf Basis einer repräsentativen Auswahl von ETFs (Schlussstand: Freitag, 13. September) zugelegt.
Bisheriger Spitzenreiter: Junk Bonds (JNK) mit einem respektablen Plus von 7,1 %.
Der Referenzindex für Bonds aus dem Bereich Investment Grade in den USA (BND) ist im Jahr 2024 um 5,1 % gestiegen.
Seit Mai befindet sich der Fonds in einem fast ununterbrochenen Höhenflug, der vermutlich von der wachsenden Zuversicht getragen wird, dass die US-Notenbank am heutigen Mittwoch eine Zinssenkung ankündigen wird.
Die Rallye bei Junk Bonds (JNK) erwies sich als noch stärker und anhaltender. Im Gegensatz zum breiten Investment-Grade-Markt, der sich derzeit auf einem Zweijahreshoch befindet, pendelt der JNK derzeit auf einem Rekordhoch.
Eine Schlüsseldebatte über die Entwicklung von Anleihen in den kommenden Wochen und Monaten hängt mit den Erwartungen für die US-Wirtschaft zusammen.
Sollte die so genannte "weiche Landung" - ein langsameres, aber immer noch positives Wachstum - vorherrschen, könnten die Argumente für weitere Zinssenkungen gedämpft werden. Sollte die Konjunktur jedoch schwächer ausfallen als von den Optimisten erwartet, könnte eine längere Serie von Zinssenkungen zur Ankurbelung des Wachstums der wahrscheinlichere Weg sein.
Die Fed Funds Futures preisen derzeit eine Wahrscheinlichkeit von 59 % für eine Senkung um 50 Basispunkte und eine Wahrscheinlichkeit von 41 % für eine stärkere Senkung um 25 Basispunkte ein.