Der Markt ist der Ansicht, dass die Bank of England der Fed und der EZB folgen und ihren Leitzins auf ihrer nächsten Sitzung um weitere 25 Basispunkte anheben wird. Doch damit könnten die Ähnlichkeiten enden. Während die Fed deutliche Anzeichen für eine geldpolitische Pause gab und die EZB die Notwendigkeit weiterer Zinserhöhungen eindeutig signalisierte, erwarten wir, dass die BOE eine neutrale Haltung bezüglich des künftigen Zinspfads einnehmen wird. Dies würde der BOE etwas Zeit verschaffen, um zu sehen, ob die bisherigen Zinserhöhungen ausreichen, um die Wirtschaft abzukühlen und die Inflation wieder auf das Zielniveau zu bringen, oder ob eine weitere Straffung erforderlich ist.
Seit Anfang des Jahres hat sich die Wirtschaft widerstandsfähiger gezeigt als von der BOE erwartet, da sich beispielsweise der Einkaufsmanagerindex seit Anfang des Jahres deutlich erholt hat. Das würde für weitere Zinserhöhungen sprechen. Allerdings könnte die größere Widerstandsfähigkeit zum Teil auf positive Spillover-Effekte aus der Weltwirtschaft sowie auf einen Erholungsschub von den Tiefständen nach dem Mini-Budget zurückzuführen sein. Dies würde darauf hindeuten, dass die Dynamik in Zukunft möglicherweise geringer ausfallen wird.
Neben Anzeichen dafür, dass sich die Wirtschaft in Großbritannien abkühlt, und den anhaltenden Spannungen im US-Bankensektor gehen wir davon aus, dass die Zinssätze nach der Sitzung am Donnerstag pausieren und der Leitzins im Vereinigten Königreich bei 4,5 % seinen Höchststand erreicht.