Intuitive Machines: Nach Kursrücksetzer – Jetzt die Chance zum Einstieg?

Veröffentlicht am 10.03.2025, 07:22

Nach den jüngsten Entwicklungen rund um die IM-2-Mission hat die Aktie von Intuitive Machines Inc. (NASDAQ:LUNR) im bisherigen Monatsverlauf um 54 % nachgegeben. Der Kurs liegt aktuell bei 8,95 USD pro Aktie und hat sich damit wieder auf das Niveau von Anfang November eingependelt – ein deutlicher Rückgang vom Allzeithoch von 24,95 USD, das am 24. Januar erreicht wurde.

Diese Kursbewegung kommt allerdings nicht überraschend. Die entscheidende Frage ist nun: Wie können Kleinanleger diese Situation für sich nutzen? Zur Erinnerung: Bereits Anfang Januar haben wir darauf hingewiesen, dass "wenn ein Teil der Mission scheitert oder sie ein völliger Misserfolg ist, dies eine verlockende Gelegenheit zum Kauf von Aktien wäre."

Sind diese Voraussetzungen nun tatsächlich eingetreten? Schauen wir uns die Details genauer an.

Was genau ist passiert?

Am 26. Februar startete die zweite Mondlandefähre von Intuitive Machines, genannt Athena, im Rahmen der IM-2-Mission an Bord einer SpaceX Falcon 9-Rakete. Nach der Übermittlung von Selfies, die sowohl die Erde als auch den Mond zeigten, schien der Lander in ausgezeichnetem Zustand, um die geplante Mondlandung durchzuführen.

Die Landung war für Donnerstag, den 6. März, am Standort Mons Mouton angesetzt. An Bord befanden sich Instrumente und Technologien von acht Organisationen – darunter die NASA, Lonestar Data Holdings, Columbia Sportswear (NASDAQ:COLM), Nokia (HE:NOKIA), sowie Lunar Outpost, Puli Space, Dymon und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt.

Doch schon zwischen dem 26. Februar und dem 6. März begann der Abverkauf der LUNR-Aktie. Das zeigt deutlich, dass viele Anleger lieber auf Nummer sicher gingen und Gewinne mitnahmen, bevor die eigentliche Landung stattfand. Mit anderen Worten: Die meisten spekulierten darauf, dass der Höchststand der Aktie bereits vor dem eigentlichen Ereignis erreicht wäre – ein klassisches Beispiel für das Börsenmuster "buy the rumor, sell the news".

Die erste offizielle Meldung am 6. März bestätigte den erfolgreichen Eintritt in die Mondumlaufbahn um 4:33 Uhr (North American Central Time Zone). Doch auf der anschließenden Pressekonferenz musste CEO Steve Altemus einräumen, dass die Landung nicht wie geplant verlief.

Athena konnte ihre „richtige Lage“ nicht einnehmen, was darauf hindeutet, dass die Mondlandefähre bei der Landung möglicherweise umgestürzt ist. Ein ähnliches Problem gab es bereits bei der IM-1-Mission mit dem Odysseus-Lander – der allerdings trotz einer seitlichen Ausrichtung weiter funktionsfähig blieb.

"Ich möchte alle Messwerte und Bilder bekommen, um die genaue Position des Landers erklären zu können. Aktuell kann ich das nicht genau genug beurteilen – tut mir leid. Ich brauche mehr Daten." – Steve Altemus, CEO von Intuitive Machines, auf der Pressekonferenz am Donnerstag

Zudem verfehlte Athena ihr eigentliches Landeziel am Mons Mouton um 50 Meter. Überraschend ist auch, dass die NASA, als öffentlich finanzierte Organisation, die Kommentarfunktion auf YouTube zu diesem Projekt deaktiviert hat – was es schwieriger macht, die Reaktion von Investoren einzuschätzen.

Wie geht es weiter mit Intuitive Machines?

Auch wenn die Mission nicht zu 100 % erfolgreich verlaufen ist, wird erwartet, dass die an Bord von Athena befindliche Nutzlast zumindest teilweise Daten sammeln kann. Ein ähnliches Szenario gab es bereits im vergangenen Jahr mit Odysseus, dessen einzige nach unten gerichtete Nutzlast zufälligerweise ein Kunstprojekt war.

Da sowohl Odysseus als auch Athena bei der Landung umkippten, deutet dies darauf hin, dass Intuitive Machines seine vertikale Landearchitektur weiter optimieren muss. Eine potenzielle Lösung könnte von Firefly Aerospace kommen – einem texanischen Unternehmen, das sich in Privatbesitz befindet und daher nicht an der Börse gehandelt wird.

Firefly konnte am 2. März mit seinem Lander Blue Ghost die erste erfolgreiche kommerzielle Mondlandung in der Firmengeschichte durchführen. Entscheidend für diesen Erfolg war offenbar die Kombination aus einer verlängerten Schwebephase zur Beurteilung des Geländes und der Präzision der acht Düsen des Reaktionskontrollsystems – Faktoren, die den Schlüssel für die erste vollständig weiche Landung eines kommerziellen Unternehmens darstellen könnten.

Der Vertrag von Firefly mit der NASA im Rahmen der CLPS-Initiative steuerte 101 Mio. USD bei. Bildnachweis: Firefly Aerospace

Mit Blick auf die Zukunft können sich LUNR-Aktionäre auf die kommenden IM-3- und IM-4-Missionen freuen. Die nächste Mission, IM-3, ist für das erste Quartal 2026 geplant und soll am Standort Reiner Gamma stattfinden – einer Mondregion mit anspruchsvollerem Terrain. Damit steht Intuitive Machines vor der Herausforderung, aus den Erfahrungen mit Odysseus und Athena zu lernen und die Landetechnik weiter zu verbessern.

Fazit

Für langfristig orientierte Anleger könnte der aktuelle Abverkauf der LUNR-Aktie eine attraktive Gelegenheit sein, in das Unternehmen auf einem tieferen Kursniveau einzusteigen. Zwar sind auch große Luft- und Raumfahrtunternehmen wie Lockheed Martin (NYSE:LMT) und Northrop Grumman (NYSE:NOC) über das Artemis-Programm der NASA in die Erforschung des Mondes involviert, doch Intuitive Machines ist das einzige börsennotierte Unternehmen, das direkt an den neuen Mondmissionen beteiligt ist.

Nach zwei erfolgreichen Starts verfügt das IM-Team nun über wertvolle Daten, um künftige Missionen weiter zu optimieren. Niemand hatte erwartet, dass dies ein einfaches Unterfangen wird – genau deshalb hat die NASA im Rahmen des Near Space Network (NSN)-Vertrags ein maximales Förderpotenzial von 4,82 Mrd. USD für Intuitive Machines bereitgestellt.

Aktuell liegt das durchschnittliche Kursziel für LUNR bei 17,88 USD, während der Kurs derzeit bei 8,95 USD pro Aktie notiert. Laut Prognosen des Wall Street Journal liegt die unterste Schätzung bei 14 USD – immer noch deutlich über dem aktuellen Kursniveau. Dies deutet darauf hin, dass der Markt möglicherweise übertrieben auf das nicht vollständig erfolgreiche IM-2-Projekt reagiert hat. Mit dem nächsten Erwartungszyklus rund um IM-3 im ersten Quartal 2026 dürfte die LUNR-Aktie jedoch wieder in Richtung ihres Kursziels steigen.

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