Inmitten des politischen Dramas in Italien ist der deutsche Aktienmarkt deutlich ins Minus gerutscht. Dabei hat der Dax die wichtige Kursmarke von 12.800 Punkte unterschritten. In diesem Dunstkreis verläuft die Glättung der letzten 200 Tage. Diese findet in der Charttechnik von jeher große Betrachtung. Bei einem Unterschreiten dieser Unterstützungslinie heißt es in der Regel verkaufen. Der Dax dürfte also weiter fallen. Als erstes Kursziel auf der Unterseite fungiert dabei das Tief vom 25. April bei 12.312 Punkte.
Auch die europäische Gemeinschaftswährung ist am Dienstag deutlich unter die Räder gekommen. Als Auslöser für die Verluste gelten auch hier die hohe politische Unsicherheit im Zusammenhang mit Italien. Übergeordnet bleibt hier die 200-Wochen-Linie bei 1,1438 Dollar das Kursziel. Aufhellen würde sich die Perspektive dagegen nur bei einem Sprung zurück über die psychologisch wichtige Marke von 1,2000 Dollar.
Das Highlight des Vortages war wohl der unaufhaltsame Anstieg der Rendite 10-jähriger italienischer Staatsanleihen, die auf den höchsten Stand seit April 2014 gestiegen waren. Der Renditeabstand zwischen italienischen und deutschen Anleihen ist weiter gestiegen und erreichte zuletzt 290 Basispunkte. Entsprechend sind auch die Kreditausfallversicherungen, also so genannte Credit Default Swaps, auf italienische Papiere gestiegen. "Italiens Staatsfinanzen sind bei steigenden Anleiherenditen hochgradig gefährdet. Insofern sollte es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis die EZB in das Treiben am Rentenmarkt eingreift, um die Situation zu beruhigen“, schreibt Robert Zach von Investing.com.
Die Ölpreise hatten sich zunächst etwas erholt, konnten sich aber nicht im positiven Terrain behaupten und gaben all ihre Gewinne wieder ab. Damit dürfte das Kursziel von 66 Dollar eher früher als später erreicht werden.