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IWF Prognose - der Übermut, den Moment als Zukunft zu diskontieren!

Veröffentlicht am 25.06.2020, 10:11
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Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1245 (06:30 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1241 im fernöstlichen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 107.17. In der Folge notiert EUR-JPY bei 120,50. EUR-CHF oszilliert bei 1,0672.

Neben den Sorgen um eine 2. Corona-Welle lieferte der IWF gestern einen weiteren Katalysator für Risikoaversion. Die Anpassungen der IWF-Prognosen für die Weltwirtschaft und die Länder war vergleichbar mit einem "Ökonomie-Blues", der seine Wirkung nicht verfehlte. Die ohnehin negativen Erwartungen hinsichtlich der aktualisierten Prognosen des IWF wurden übertroffen.

Das Welt-BIP soll laut aktueller Prognose per 2020 um 4,9% sinken (zuvor -3,0%). 2021 soll es zu einem Wachstum in Höhe von 5,4% (bisher 5,8%) kommen. Der IWF verwies darauf, dass es bei einer Verschärfung der Corona-Lage zu weiteren negativen Anpassungen kommen würde.

In der Betrachtung fehlt die Erkenntnis, dass es sich nicht um eine endogene Schwäche der Weltwirtschaft, sondern um eine administrierte Rezession handelt. Dieser Qualitätsunterschied ist bezüglich der Anwendung der arithmetischen Formeln zur Prognoseberechnung von hoher Bedeutung. Aus diesem Grund stellt sich die Frage, ob die IWF-Extrapolation per 2020 und 2021 Ziel führend ist. 

Es wird seitens des IWF per 2020 der vergangene Moment des Tiefpunkts der politisch induzierten wirtschaftlichem Anpassung, dem derzeit eine in dieser Form unerwartete konjunkturelle Erholung in den Sentiment-Indices und partiell in harten Daten folgt (entspricht den Erwartungen aus der IWF April-Prognose), als Zukunft diskontiert. Damit fokussiert sich der IWF auf das halbleere Glas, das eine temporäre Anomalie darstellt und Ausdruck von politischen und nicht von originär ökonomischen Kräften ist.

Die Prognoseanpassungen des IWF werfen diesbezüglich mehr Fragen auf, als dass Antworten gegeben werden. Diese IWF-Prognose ist vor dem Hintergrund der verfügbaren Informationen und der Qualitätsanalyse Ausdruck eines Übermuts, den Moment losgelöst von Qualitätsmerkmalen als Zukunft zu diskontieren.

Wir können nicht ausschließen, dass diese Prognose schlussendlich korrekt sein könnte, da die Konjunkturlage in der Politik im Rahmen der Moderierung des Lockdowns bestimmt wird. Sie wird eben nicht durch die Wirtschaftsteilnehmer bestimmt. 

Vielleicht weiß man bei dem IWF mehr, was die westliche Politik im Rahmen der „Chancen der Corona-Krise“ (Veränderung von Strukturen und Konsumgewohnheiten, CO2 Wirkung, siehe Forex Report vom 17. März „Top-down“ Ansatz) plant. Eine Kenntnis derartiger Planungen haben wir nicht. Diesen Gedanken können wir daher aus den uns verfügbaren Informationen nicht zur Grundlage unserer Erwartungshaltung erheben, da es sich aus unserer Sichtweise eben nur um denkbare Vermutungen und nicht um belastbare und nachweisbare Fakten handelt.

Unser sich vom IWF positiv abhebendes Szenario basiert auf Datenmaterial, Bewertung der von der Politik verfügten Wirtschaftsmaßnahmen, Qualitätsanalyse des Wirtschaftszyklus und Erfahrungswerten. Per 2021 werden voraussichtlich die Wirtschaftsteilnehmer wieder maßgeblich den Kurs der Weltökonomie in der Freiheit, die ihnen rechtlich zusteht, bestimmen. Dieser Kurs hat dann aber nichts mit dem "Ökonomie-Blues" zu tun, der gestern geliefert wurde. Ganz im Gegenteil.

Aktuelle Corona-Lage gemäß der Johns-Hopkins-Universität:

Wir weisen darauf hin, dass die Darstellung der Johns-Hopkins-Universität lediglich eine Annäherung an die reale Lage liefert. Insbesondere das fehlende Nachhalten diverser Länder bei den Genesungszahlen vermittelt eine Überzeichnung der Lage der aktiven Fälle. Die anfängliche Disziplin der Länder im Bemühen um eine transparente Darstellung der realen Lage ist nur noch in Teilen gewährleistet. 

Das Thema der Exit-Strategien aus den Extremmaßnahmen bestimmt weiter grundsätzlich das Bild. Es gibt aber auch vereinzelt Verschärfungen der Maßnahmen, die aber weitgehend regionalen und nicht nationalen Charakter aufweisen.

In Asien setzt sich die Entspannung (und die wirtschaftliche Erholung) fort. In China liegen 471 akute Infektionen vor. In Südkorea stellt sich die Zahl auf 1.307. In Japan liegt sie bei 895. In Singapur sind es 6.298.

In Kontinentaleuropa ist die Lage stabil. Einige Länder liefern keine aktuellen Genesungszahlen laut Johns-Hopkins, so dass wir uns hier nur auf einige Länder fokussieren, die ihren Aufgaben nachkommen. In Deutschland liegt die Zahl der akuten Infektionen bei 7.521. Österreich liegt bei 474 Fällen. Die Schweiz bringt es auf 418. In Italien sind es noch 18.655. Irritierend sind die Genesungszahlen aus den Niederlanden (186!), Belgien, Spanien, Frankreich und Schweden. 

Die Problemländer sind weiter die USA (1.603.398), das UK (263.827, keine Plausibilität bei Genesungen, Bild deutlich überzeichnet), Brasilien (474.332) und Russland (229.318).

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden

Die Einkaufsmanagerindices der großen westlichen Wirtschaftsräume legen derzeit eine V-förmige Erholung hin. Es handelt sich jedoch lediglich um Sentiment-Indices. Man kann diese Entwicklung aber dennoch als Ausdruck einer endogen stabilen Grundlage der Ökonomien (ex Mangel US-Strukturen) interpretieren. 

Die realwirtschaftliche Seite wird in der Tendenz, jedoch nicht in dieser Amplitude folgen, da sie durch nach wie vor bestehende Maßnahmen aus dem Lockdown gehemmt ist. Nur im Maße, wie diese Regulierungen aufgehoben werden, kann eine Rückkehr zur „Normallage“ schlussendlich erfolgen. 

An dieser Stelle ist ein Kontrapunkt zum "IWF-Konjunkturblues" erforderlich. Die aufgelegten Wirtschaftsprogramme setzen darüber hinaus perspektivisch positive Akzente. Auch die erhöhte Lagerhaltung, die als Folge von Covid-19 Raum greifen wird, wird positive Folgen mit sich bringen (temporärer Effekt). Die Neuausrichtung der Globalisierung wird westlichen Wirtschaftsräume durch Reallokation von Produktionskapazitäten weitere positive Expansionsakzente verleihen. 

Eurozone: Geschäftsklimaindices weiter auf Vormarsch

Der deutsche IFO-Geschäftsklimaindex legte per Juni von zuvor 79,7 (revidiert von 79,5) auf 86,2 Punkte zu (Prognose 85,0). Der Lageindex verbesserte sich von 78,9 auf 81,3 Zähler (Prognose 84,0), während der Erwartungsindex von 80,5 (revidiert von 80,1) auf 91,4 Punkte zulegte (Prognose 87,0). Per Juli legte der deutsche GfK-Konsumklimaindex von zuvor -18,6 (revidiert von -18,9) auf -9,6 Punkte zu (Prognose -12,0). Der Index für das gesamt Geschäftsklima Frankreichs legte per Berichtsmonat Juni mit 18 Punkte auf 78 Punkte den höchsten Anstieg in der Historie hin. In Belgien stieg der Index der Frühindikatoren per Juni von -34,4 auf -22,9 Zähler. 

Schweiz: Investoren sehr zuversichtlich

Der Investoren-Sentiment-Index nahm per Berichtsmonat Juni von zuvor 31,3 auf 48,7 Punkte zu und markierte den höchsten Indexwert seit Dezember 2017. Darüber hinaus war der Index nur in der Phase Ende 2009 bis Frühjahr 2010 in der bis 2006 zurückgehenden Historie höher (Allzeithoch per 10/2009 bei 65,0).

USA: Wohnimmobilienpreise weiter auf hohem Niveau

Die Hauspreise für Wohnimmobilien stiegen laut FHFA per April im Monatsvergleich um 0,2% nach zuvor 0,1%. Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 5,5% nach zuvor 5,9%.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0850 - 70 neutralisiert den positiven Bias des Euros.  

Bleiben Sie gesund, viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer 
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH

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