JPY trotz Anreizen höher, ADP im Blickpunkt

Veröffentlicht am 03.08.2016, 14:33
Aktualisiert 07.03.2022, 11:10

Das Helikoptergeld ist die einzig verbliebene Option, um ausreichend negative JPY-Nachfrage zu generieren (von Peter Rosenstreich)

Das Kabinett des japanischen Premierministers Shinzo Abe hat 13,5 Bio. Yen an steuerlichen Anreizen genehmigt, um die Wirtschaft vor der Deflation zu retten. Das Paket besteht aus nicht genannten Steuer- und Ausgabemaßnahmen, die die kurzfristige Nachfrage ankurbeln und ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum generieren sollen. Die Marktreaktion war nicht so sensationell wie die Währungshüter gehofft hatten. Die gedämpfte Reaktion lag vor allem an dem geringen Umfang der Maßnahmen, die hinter der Spekulation zurückblieben, aber auch daran, dass man an der Effizienz zweifelt. Zudem zeigt die Rallye bei den JGB-Renditen - quasi eine Straffung der Politik - dass sich die Anleger sorgen, dass diese steuerliche Maßnahme ein Abweichen von der Geldpolitik bedeutet. Die BoJ hatte es erst in der letzten Woche versäumt, die Höhe der Anleihenkäufe zu erhöhen oder die Zinsen zu senken und angedeutet, dass sie die politische Strategie im September erneut unter die Lupe nehmen würde.

Der USD/JPY erholte sich um das Niveau von 101, doch konnte er den gestrigen kräftigen Abverkauf nicht wieder aufnehmen, wo er von 102,83 zurückgefallen war. Wir glauben, dass Japan jetzt an einem Reflexionspunkt angelangt ist. Der Druck für zusätzliche politische Unterstützung steigt, aber die aktuelle Mischung ist nicht effizient. Noch tiefere negative Zinsen werden nur die Sparer und die Finanzinstitute bestrafen, aber der Kauf von mehr Staatsanleihen führt zu Übertragungseffekten, da die Nachfrage nach Krediten flau bleibt. Doch die BoJ hat noch nicht alle Optionen ausgeschöpft. Unserer Meinung nach bleiben sowohl ein “Money-Finance Fiscal Program” oder
“Money-Financed Debt Relief”, beides Formen von Helikoptergeld als mögliche Lösungen. Das Konzept wirkt radikal, aber das war auch bei den quantitativen Lockerungsmaßnahmen und den negativen Zinsen vor ein paar Jahren der Fall.

Angesichts des Scheiterns der aktuellen Politikmischung zur Förderung einer nachhaltigen JPY-Schwäche, vermuten wir, dass nur eine Option übrig bleibt, um ausreichend negative JPY-Nachfrage zu generieren, (abgesehen von Zinserhöungen durch den FOMC), und dies wird das Abtauchen in die Hölle des Helikoptergeldes sein. Doch dem werden die meisten Anleger nicht folgen wollen.

Heutige ADP - Ein guter Indikator für die NFP am Freitag? (von Yann Quelenn)

Die ADP-Daten konnten schon mehrmals die NFP nicht richtig vorhersagen. Im Mai war die Differenz spektakulär. Die ADP-Zahlen hatten 173.000 neue Stellen vorhergesagt und die NFP-Stellen wurden mit nur 38.000 veröffentlicht. Auch die Junidaten zeigten eine starke Differenz, aber sie waren für die Marktstimmung positiver. Denn die ADP prognostizierten einen Anstieg von 172.000, doch die NFP meldeten eine Schaffung von 287.000 neuen Stellen. Es scheint so, als wäre der Markt zufrieden, solange beide Indikatoren stark sind.

Aber wenn die beiden Indikatoren für die Stellendaten unterschiedliche Zahlen zeigen, ist es schwierig, einen klaren Trend auszumachen. Die NFP sind viel volatiler, während die ADP relativ stabil sind. Der heutige Konsens ist, dass der Jobindikator für den Privatsektor (ADP) etwa im Einklang mit den Zahlen aus dem Vormonat von 170.000 neuen Stellen liegen sollte.

Wir sind jedoch in Bezug auf den wahren Zustand der US-Wirtschaft skeptisch und erwarten keine starken Stellenzahlen. Die Volatilität dieser Zahlen und die fehlende kurzfristige Korrelation zwischen den ADP und NFP lassen uns auf einen klaren Trend am Arbeitsmarkt abwarten, bevor wir Schlüsse ziehen. Was die Währung betrifft sollten die Anleger diesen Monat aufgrund der Saisonabhängigkeit des Stellenmarktes abwarten. Kurzfristig sollte der EUR/USD stabil um 1,1200 bleiben.

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EURUSD Der EUR/USD klettert wieder über 1,1200. Ein Bruch des Widerstands, der durch das Top des Bereichs (um 1,1186) markiert wird, ist nötig, um den derzeitigen bärischen Trend zu beenden. Eine Stundenunterstützung findet sich bei 1,1149 (Hoch vom 15.07. 2016). Eine weitere Stundenunterstützung liegt bei 1,1056 (Basis 27. 7. 2016), und eine Schlüsselunterstützung liegt bei 1,0965. Erwarten Sie weiteren Anstieg. Langfristig unterstützt die technische Struktur eine sehr langfristige bärische Tendenz, so lange der Widerstand bei 1,1714 (Hoch vom 24. 8. 2015) hält. Seit Anfang 2015 handelt das Paar bereichsgebunden. Starke Unterstützung findet sich bei 1,0458 (Tief vom 16. 3. 2015). Doch seit dem letzten Dezember deutet die derzeitige technische Struktur auf einen allmählichen Anstieg hin.

GBPUSD Der GBP/USD bewegt sich weiter leicht nach oben. Der Stundenwiderstand bei 1,3315 (Hoch vom 15. 7. 2016) wurde gebrochen. Ein stärkerer Widerstand findet sich bei 1,3534 (Hoch vom 29. 6. 2016). Unterstützung zeigt sich bei 1,3058 (Tief vom 26. 7. 2016). Das langfristig technische Muster ist negativ und spricht für einen weiteren Rückgang, so lange die Kurse unterhalb des Widerstands von 1,5340/64 verharren (Tief vom 4. 11. 2015, achten Sie auch auf die 200er DMA). Die Schlüsselunterstützung bei 1,3503 (Tief vom 23. 1. 2009) wurde gebrochen, und der Weg ist für weitere Rückgänge weit offen.

USDJPY Der USD/JPY ist auf dem Weg zur psychologischen Unterstützung bei 100. Die kurzfristige technische Struktur ist eindeutig negativ, so lange die Kurse unterhalb des Stundenwiderstands bei 103,91 (Tief vom 13. 7. 2016) verharren. Erwarten Sie eine Zunahme der Schwäche. Langfristig favorisieren wir eine bärische Tendenz. Eine Unterstützung zeigt sich jetzt bei 96,57 (Tief vom 10. 8. 2013). Ein allmählicher Anstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 135,15 (Hoch vom 1. 2. 2002) scheint nun völlig unwahrscheinlich. Erwarten Sie weiteren Rückgang bis zur Unterstützung bei 93,79 (Tief vom 13. 6. 2013).

USDCHF Der USD/CHF ist auf dem Rückzug. Die kurzfristige technische Struktur ist negativ, so lange die Kurse unterhalb des Stundenwiderstands bei 0,9764 (Tief vom 14. 7. 2016) verharren. Eine Stundenunterstützung findet sich bei 0,9634 (Tief vom 2. 8. 2016). Langfristig handelt das Paar seit 2011 noch immer bereichsgebunden, trotz einiger Aufregungen, nachdem die SNB die CHF-Bindung an den EUR aufgehoben hatte. Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 0,8986 (Tief vom 30. 1. 2015). Die technische Struktur deutet seit letztem Dezember auf eine langfristig bullische Tendenz hin.

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