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Je mehr die Währungshüter versuchen, die Diskussionen über einen Währungskrieg zu dementieren, desto mehr sollten wir genauer hinhören. Die Zentralbankpolitik ist die Hauptdeterminante für die FX-Preisgestaltung. Die Vorsitzende des Internationalen Währungsfonds Christine Lagarde wies vor kurzem das Vorliegen eines Neoprotektionismus weit von sich (da der Begriff Währungskrieg nicht politisch korrekt erscheint), denn sie sagte: "Es gab viele Gespräche über einen Währungskrieg, aber wir haben keinen Währungskrieg gesehen. Wir haben von Währungssorgen gehört, aber nicht von Währungskriegen."
Doch nach den Maßnahmen der Währungshüter weltweit zu urteilen, ist das Management der Währungskurse zum Haupttool der Agierenden für eine Konjunkturerholung geworden. Diejenigen Zentralbanker, die nicht die nötigen Strukturreformen zur Überwindung ihrer bedrückenden Wirtschaftsbedingungen durchgeführt haben, haben mit schnellen Manipulationen der Währungskurse Abhilfe geschaffen. Wenn man mit suboptimalem Wachstum und schwacher Inflationsdynamik konfrontiert ist, kann eine schwache Währung zu Exportwachstum und Importinflation verhelfen und damit einen allgemeinen Konjunkturanstieg beflügeln, da die ausgelasteten Unternehmen Arbeitsplätze schaffen und Löhne erhöhen.
Der aktuelle Währungskrieg hat seine Wurzeln in der G20-Sitzung im Jahr 2009, als die Theorie der globalen Neuausrichtung eingeführt wurde. Das Konzept sieht vor, dass die Länder mit übermäßigem Leistungsbilanzüberschuss durch Exporte auf ein Konsumwachstum übergehen sollten, während Nationen mit Defiziten durch Konsum die Wirtschaft zum Exportwachstum bringen sollten. Das Problem war, dass niemand sagte, wie dieser Übergang stattfinden sollte. Ohne wichtige Strukturreformen, bei denen die Ergebnisse unvorhersehbar sein können, bietet die wettbewerbsfähige Währungsabwertung eine einfache Lösung.
Nach der Theorie des "Premium Parity Puzzles" wird eine Währung mit höheren Zinserwartungen gegenüber einer Währung mit niedrigeren Zinserwartungen aufgewertet. Interessanterweise haben die Zentralbanker noch in der Finanzkrise Tools eingesetzt, die ihre Währung geschwächt haben. Sie mussten nun andere Instrumente finden, um die Erwartungen an steigende Zinsen zu beschränken. Seither konnten wir eine allgemeine quantitative Lockerung und sogar negative Zinsen sehen. Die Länder haben gezeigt, dass sie bereit sein waren, die Zinsen vorzeitig zu senken (offiziell hieß es man sei besorgt um deflationäre Gefahren), um dann eine Währungsaufwertung zuzulassen.
Während die globale Neugewichtung einen negativen Beigeschmack bekommen hat, bleibt das Konzept erhalten. Largarde hat nur die Sprache geändert. "Es muss eine Steuerkonsolidierung stattfinden, und dies muss mit der richtigen Geschwindigkeit passieren und muss länderspezifisch sein. Das geht oft Hand in Hand mit der Geldpolitik, und wir haben eine ziemlich akkommodierende Geldpolitik gesehen, um die Steuerkonsolidierung zu unterstützen und ihr zu helfen", so Lagarde.
In dieser aktuellen Phase der globalen Währungskriege ging es nie über formelle Ankündigungen oder große Gesten, sondern viel mehr um einen Guerrilla-Krieg. Der Halbjahresbericht des US Treasury Departments vor dem Kongress zur internationalen Wirtschafts- und Wechselkurspolitik (International Economic and Exchange Rate Policies) warnte Europa davor, sich zu sehr auf das exportgesteuerte Wachstum zu verlassen. Dieser Kommentar ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Währungskriege noch immer anhalten. Die US-Politiker sorgen sich nun, dass die Stärke des USD die Konjunkturerholung aus dem Gleis werfen könnte und ergreifen strategische (jedoch subtile) Maßnahmen.
Die wettbewerbsfähige Währungsabwertung wurde extrem erfolgreich dazu verwandt, die US-Konjunktur wiederzubeleben, da die QE-Runden den USD künstlich schwach hielten (erinnern Sie sich an einen EUR/USD bei 1,5144). Jetzt wo sich das Spiel gedreht hat, und die EZB eine QE durchführt und den EUR damit abwertet und das Exportwachstum stiehlt, gehen wir davon aus, dass dieser verdeckte Kampf hitziger zu werden droht, da sich die Fed auf ihre erste Zinssatzerhöhung im September vorbereitet und der USD seine Bullenfahrt weiter fortsetzt. Ironischerweise könnte das nächste Opfer in diesem nicht bestehenden Währungskrieg möglicherweise die US-Wirtschaft sein.
EURUSD Der EUR/USD setzt seine Erholung fort. Ein Widerstand findet sich bei 1,0888. Stundenunterstützungen liegen bei der aufsteigenden Trendlinie (um 1,0641) und bei 1,0521 (Tief vom 13. 4. 2015). Langfristig deutet das symmetrische Dreieck weitere Schwäche in Richtung Parität an. Infolgedessen wird jede Stärke ihrer Natur nach als vorübergehend angesehen. Ein starker Widerstand liegt bei 1,1114 (Tief vom 5. 3. 2015). Schlüsselunterstützungen finden sich bei 1,0504 (Tief vom 21. 3. 2003) und bei 1,0000 (psychologische Unterstützung).
GBPUSD Der GBP/USD verbessert sich weiter und ist jetzt in der Nähe des Schlüsselwiderstands bei 1,4994. Stundenunterstützungen finden sich bei 1,4813 und bei 1,4701. Ein weiterer Schlüsselwiderstand liegt bei 1,5137. Langfristig öffnet der Bruch der starken Unterstützung bei 1,4814 den Weg für weitere mittelfristige Schwäche in Richtung der starken Unterstützung bei 1,4231 (Tief vom 20. 5. 2010). Eine weitere starke Unterstützung liegt bei 1,3503 (Tief vom 23. 1. 2009). Ein Schlüsselwiderstand findet sich bei 1,5552 (Hoch vom 26. 2. 2015).
USDJPY Der USD/JPY ist schwächer geworden und befindet sich jetzt im Angriff auf die Unterstützung bei 118,72. Stundenwiderstände finden sich bei 119,75 und 120,12 (Innertageshoch). Eine Schlüsselunterstützung liegt bei 118,18. Eine langfristig bullische Tendenz wird favorisiert, so lange die starke Unterstützung bei 115,57 (Tief vom 16. 12. 2014) hält. Ein allmählicher Anstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 124,14 (Hoch vom 22. 6. 2007) wird daher favorisiert. Eine Schlüsselunterstützung befindet sich bei 118,18 (Tief vom 16. 2. 2015), wohingegen sich ein Schlüsselwiderstand bei 121,85 zeigt (achten Sie auch auf den langfristig abfallenden Kanal).
USDCHF Der USD/CHF ist weiter zurückgefallen und befindet sich jetzt in der Nähe der Schlüsselunterstützungszone zwischen 0,9491 und 0,9450 (achten Sie auch auf das 38,2% Retracement). Stundenwiderstände werden durch den abfallenden Kanal (um 0,9683) markiert und durch 0,9772 (Hoch vom 15. 4. 2015). Langfristig ist das bullische Momentum im USD/CHF nach dem Rückgang infolge der Aufgabe des EUR/CHF-Bodens zurückgekommen. Ein Test des starken Widerstands bei 1,0240 ist wahrscheinlich. Eine Schlüsselunterstützung findet sich jetzt bei 0,9450 (Tief vom 26. 2. 2015; achten Sie auch auf die 200er DMA).
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