Die deutsche Regierung hat sich auf eine aktualisierte Wasserstoffstrategie geeinigt. Das interne Papier legt Maßnahmen fest, die bis 2030 den Markt für Wasserstoff entwickeln sollen. Wasserstoff soll künftig in allen wichtigen Sektoren eine Rolle spielen, einschließlich Industrie, Verkehr, Energieversorgung und Gebäudebeheizung.
Laut dem Papier soll bis 2027/28 ein Startnetz mit über 1800 Kilometern umgestellten und neu gebauten Wasserstoffleitungen entstehen. Europaweit sollen etwa 4500 Kilometer hinzukommen. Bis 2030 sollen alle großen Erzeugungs-, Import- und Speicherzentren mit relevanten Abnehmern verbunden sein. Wasserstoff und seine Derivate sollen in der Industrie, bei schweren Nutzfahrzeugen sowie im Luft- und Schiffsverkehr eingesetzt werden.
Die Koalition plant, die Förderung auf grünen Wasserstoff zu beschränken, der aus erneuerbarem Strom erzeugt wird. Bis ausreichende Mengen davon verfügbar sind, sollen auch andere Arten von Wasserstoff genutzt werden. Der Gesamtbedarf wird für 2030 auf 95 bis 130 Terawattstunden geschätzt.
Die Genehmigungsverfahren sollen vereinfacht und digitalisiert werden. Die Regierung plant, noch in diesem Jahr das Energiewirtschaftsrecht zu ändern, um die Grundlage für ein Wasserstoff-Kernnetz zu schaffen. Importabhängigkeiten von bestimmten Ländern sollen vermieden werden.
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft warnt davor, dass Deutschland im internationalen Vergleich beim Wasserstoff zurückfällt. Es wurden in den letzten Jahren keine nennenswerten Kapazitäten für die Wasserstofferzeugung aufgebaut. Es fehlen klare Geschäftsmodelle und Investitionsanreize. Die Regierung möchte jedoch den privatwirtschaftlichen Aufbau des Wasserstoff-Kernnetzes vorantreiben.
Die Länder und Verbände sollen bis Ende Juli Ideen einbringen, um wichtige Infrastrukturprojekte bis 2032 in Betrieb zu nehmen. Das Ziel ist es, das Wasserstoffnetz durch Netzentgelte zu finanzieren. Das regionale Verteilernetz soll ebenfalls in die zukünftige Wasserstoffwirtschaft integriert werden.
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