Kobalt ist aus Akkus nicht wegzudenken

Veröffentlicht am 16.03.2018, 10:53

Kobalt wird auch in Zukunft eine tragende Rolle in Lithium-Ionen-Batterien spielen. Diese Meinung vertritt Umicore-CEO Marc Grynberg. Zuletzt gab es einen Trend, mehr Nickel zu verbauen, um die Energiedichte in Akkus zu steigern. Zugleich setzten die Hersteller auf weniger Kobalt, um Kosten zu senken. Beispiele dafür sind die südkoreanischen Hersteller SK Innovation und LG Chem. Bislang bestanden Akkus häufig zu gleichen Teilen aus Nickel, Kobalt und Mangan. Neue Akkus vom Typ NCM 811 sollen dagegen zu achtzig Prozent aus Nickel und zu jeweils zehn Prozent aus Mangan und Kobalt bestehen.

Kobalt aus sicheren Regionen im Kommen

Wie Grynberg bemerkt, wird Kobalt auch in Zukunft in Akkus vertreten sein. Das Metall sei nötig, um schnelles Laden zu ermöglichen. „Kobalt sorgt dafür, dass ein Akku Stabilität aufweist. Wer behauptet, Kobalt aus Akkus verbannen zu wollen, spricht von einem unmöglichen Vorhaben. Das wird in den nächsten drei Jahrzehnten nicht passieren“, zitieren nordamerikanische Medien den CEO von Umicore. Das Unternehmen ist Zulieferer von Grundstoffen für Batterien und führte zuletzt eine Kapitalerhöhung durch, um noch stärker in das Geschäft mit Akkus investieren zu können.

Während der vergangenen zwei Jahre haben sich die Preise für Kobalt mehr als verdreifacht. Vor allem die große Nachfrage seitens der Automobilindustrie sorgte für den Preisanstieg. Mehr als die Hälfte des jährlich geförderten Kobalts stammt aus der Demokratischen Republik Kongo, ein Land, das entgegen seines Namens alles andere als stabil und frei von Konflikten ist. Auch aus diesem Grund haben Akkuproduzenten zuletzt versucht, den Kobalt-Anteil in ihren Produkten zu senken. Auch gibt es einen wachsenden Anteil an Unternehmen aus anderen Regionen, die sich auf die künftige Förderung von Kobalt spezialisiert haben.

Recycling wird an Bedeutung gewinnen

Während Umicore sein Kobalt ebenfalls aus Kongo bezieht, betont Grynberg die künftige Rolle von Recycling. Ausgediente Batterien könnten als Quelle für Metalle dienen und dabei helfen, den Bedarf zu decken. Während der Batterie-Experte den Anteil an Metallen aus Recycling in zehn Jahren noch immer moderat einschätzt, könnte die Bedeutung bis in zwanzig Jahren deutlich zunehmen und einen beachtlichen Teil des Kobalt-Angebots einnehmen, erklärt Grynberg und verweist auf die Bedeutung von Recycling bei Platin, welches in Katalysatoren verbaut wird.

Dieser Artikel erschien zuerst auf miningscout.de vom 16. März 2018

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