Ein mittelfristiger Spread der Renditen der US-amerikanischen/europäischen Anleihen deutet darauf hin, dass eine Korrektur beim EUR/USD wahrscheinlich ist. Das, nachdem das Protokoll zur geldpolitischen Sitzung der Europäischen Zentralbank eine Ausweitung der EUR/USD-Rallye auf das aktuelle Hoch bei 1,22 ausgelöst hatte. Dieses lässt vermuten, dass die EZB plant, das Thema quantitative Lockerungsmassnahmen früher in Angriff zu nehmen, als erwartet. Im März ist es noch zu früh für die EZB die QE einzustellen, da die jüngsten Inflationsdaten gemässigt waren. Aber vor den italienischen Wahlen am 4. März muss die EZB die Zinsen im Zaum halten. Das lässt auch vermuten, dass Mario Draghi jegliche aggressiven Worte vermeiden wird, selbst dann, wenn das europäische Wachstum und die Inflation über den eigenen Prognosen der EZB liegen sollten.
In Italien haben starke Sparmassnahmen eine solide populistische Basis geschaffen, die sich wohl im März zeigen dürfte. Die Massnahmen konnten die Schuldenstandsquote trotzdem nicht senken (jetzt über 130%, der zweithöchste Wert in Europa) oder ein starkes Wirtschaftswachstum schaffen. Eine zinsbullische EZB könnte eine Erhöhung der italienischen Zinsen hervorrufen, was die aktuellen wirtschaftlichen Schwierigkeiten noch verschlimmern würde.