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Öl sackt auf neue Tiefs ab; Gold glänzt als Absicherung

Veröffentlicht am 03.06.2019, 23:00
Aktualisiert 02.09.2020, 08:05
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Wird dies die Woche werden, in der West Texas Intermediate unter 50 USD zurückkehrt und Brent die Widerstandslinie bei 60 USD reißen lässt?

Es wäre wenig überraschend und faszinierend, wenn es dazu kommen sollte.

US-Rohöl durchbrach in der letzten Woche die 55 USD das Fass, was 50 USD zur nächsten Testmarke macht. Der britische Benchmark für den Weltmarkt kam unterdessen am Freitag bis auf 56 Cent an ein Verlassen des 60 Dollarbereichs heran. Es wäre kaum überraschend, ihn in der kommenden Woche auf neuen Tiefstständen zu sehen.

WTI 300-Min Chart

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Und doch wird es faszinierend sein zu sehen, ob der Markt tatsächlich so einen Boden bekommen wird. Das liegt daran, dass vor weniger als zwei Monaten WTI ein 2019er Hoch von 66,60 USD erreichte und Brent auf ein Jahreshoch von 75,60 USD stieg. Diese Höchstpreise kamen auf dem Höhepunkt von durch die OPEC initiierte Produktionsbeschränkungen und US-Sanktionen gegen venezolanische und iranisch Ölexporte zustande, die den Rohölpreis in diesem Jahr um bis zu 40% steigen ließen.

Jetzt hat sich natürlich all der Optimismus in Rauch aufgelöst. An seine Stelle ist eine Untergangsstimmung getreten, ausgelöst von einer dramatischen Eskalation im amerikanisch-chinesischen Handelskrieg und den unerwarteten Zöllen, die US-Präsident Donald Trump gegen Mexiko verhängen will.

Stimmung am Ölmarkt jetzt von Handelskonflikten, nicht OPEC-Produktionsbeschränkungen dominiert

Während die OPEC auf ihrem Treffen zu Jahresmitte tiefere Produktionseinschnitte ankündigen könnte, um zu versuchen den Markt wieder auf ihre Seite zu ziehen, scheint die Führungsnation im Kartell Saudi-Arabien Schwierigkeiten zu haben, seinen Hauptverbündeten, Nicht-OPEC-Mitglied Russland, zu einem eindeutigen Beitrag zu einem solchen Plan zu überzeugen, sagte Bloombergs Ölkolumnist Julian Lee.

Lee meinte am Montag über die OPEC:

“Die Gruppe muss Kompetenz und Einigkeit darüber zeigen, wenn sie tatsächlich eine Untergrenze bei den Ölpreisen ziehen will. Derzeit scheint es so, als würde sie Probleme haben, eine Tortenschlacht in einer Bäckerei zu organisieren, selbst wenn sie sich entscheiden könnte, wann sie eine abhalten will.”

Dominick Chirichella, Direktor für Risikomanagement und Handel beim Energy Manufacturing Institute aus New York, sagte die potentielle Verlangsamung der Weltkonjunktur war über den letzten Monat hinweg die bestimmende Geschichte am Ölmarkt, die die Produktionsbeschränkungen der OPEC und das geopolitische Risiko mehr als ausgeglichen hat.

Chirichella:

“Die meisten Risikowerte wurden stark getroffen, als die Gesamtheit der US-Aktien seit fünf Wochen in Folge Verluste einfährt, was eine negative Atmosphäre in den Ölkomplex bringt, sowie den breiteren Rohstoffmarkt."

Während “sell in May and go away” eine gut begründete Börsenweisheit ist, fiel der S&P 500 im letzten Monat um lediglich 6%, während WTI 16% verlor und Brent um 11% billiger wurde.

Es gab auch am Montag keine Atempause für die Ölhändler, als WTI weniger als 3 USD von einer Rückkehr auf das 40er Preisniveau steht. Brent seinerseits war weniger als 2 USD von einem Preis unter 60 USD entfernt.

Auf einem wichtigere technischen Niveau brachen beide Benchmarks durch alle wichtigen Tagesdurchschnittslinie, als sie von der 200-Tageslinie unter die 5-Tageslinie zusammenbrachen. Nach Dollarwert hat Öl mehr als 14 USD das Fass wieder verloren von seinen 24 USD Zugewinn seit Heiligen Abend im letzten Jahr, seinem Boden im Ausverkauf in 2018. Das ist ein Verlust von fast 60%.

Und es sind nicht nur die Handelskriege, die Öl tiefer ziehen. Die realwirtschaftliche Nachfrage nach Rohöl ist auch alles andere als beeindruckend gewesen.

Die US-Rohölvorräte sanken in der Woche zum 24. Mai um lediglich 0,28 Mio Fass, während ein Rückgang um 0,86 Mio Fass vorhergesagt worden war. In den zwei vorangegangenen Woche gab es jedes Mal Nettoeinspeisungen von rund 5,0 Mio Fass in die Öllager.

Ölbullen zählen typischerweise auf hohe Raffinerieauslastungen und den hohen Benzinverbrauch im Vorsommer. Aber die Raffinerien haben die Ölvorräte im Vorsommer diesmal nur langsam abgebaut, da die Gewinnmargen in der Benzinproduktion rund 30% unter ihren Niveaus vom letzten Jahr liegen.

Goldman Sachs (NYSE:GS) merkte unter anderen Dingen auch an, dass die "schwächeren Aktivitätsindikatoren zu guter Letzt beginnen, die Stimmung am Markt zu beeinflussen,".

Die Wall Street Bank wörtlich:

"Die Höhe und die Geschwindigkeit der Abwärtsbewegung wurden zusätzlich verschärft durch wachsende Sorgen über das starke Produktionswachstum und die steigenden Lagerbestände in den USA.”

Die US-Energieinformationsagentur sagte in ihrem Bericht zu Angebot und Nachfrage in den USA, dass die Produktion im Land zurück auf Rekordhöhen von rund 12,3 Mio Fass am Tag liegt, nachdem sie diese in den letzten Monaten verlassen hatte. Der Anzahl der aktiven Ölbohrplattformen, die die künftige Produktion reflektiert, stieg letzte Woche ebenfalls das erste Mal in vier Wochen und signalisierte eine steigende Förderung.

Trotz alledem sind nicht alle zu Ölbären mutiert.

Eine Umfrage, die Reuters am Montag veröffentlichte, zeigte, dass Brent sich wahrscheinlich für den Rest des Jahres in der Nähe von 70 USD halten werde, aufgrund “erhöhter Angebotsrisiken im Nahen Osten”.

Die monatliche Befragung von 43 Prognosen von Ökonomen und Analysten ergab, dass der britische Benchmark in 2019 auf im Durchschnitt 68,84 USD liegen soll, kaum anders als bei der letzten Umfrage, bei der 68,57 USD vorhergesagt worden waren.

Gold stärker auf 1.300 USD zu

Wie Öl steht Gold wahrscheinlich ebenfalls eine ereignisreiche Woche ins Haus. Im Fall des Edelmetalls ist die Frage, ob es stark genug ist, um auf das jüngst erreichte Niveau von 1.300 USD aufzubauen, um Höchstpreise über 1.330 USD zu erreichen.

Am Montagmorgen in Asien erreichte Spotgold, das den Handel mit Realgold reflektiert, ein 10-Wochenhoch von 1.312,85 USD.

Gold Daily Chart

US-Gold-Futures zum August erreichten an der Comex-Sparte der New York Mercantile Exchange 1.317,75 USD die Feinunze, was ihr höchstes Niveau seit der Woche zum 24. März gewesen war.

Der Weg des geringsten Widerstands scheint bei Gold nach oben zu weisen, als echte Ängste über die Wirtschaftsentwicklung die Nachfrage nach der Fluchtanlage hochtreiben—eine Umkehrung gegenüber den letzten Wochen, als der US-Dollar noch die bevorzugte Absicherung gegen den Handelskrieg war.

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