Lassen Sie sich nicht vom Dead-Cat-Bounce beim Öl mitreißen

Veröffentlicht am 12.05.2017, 13:37

Nachdem das Rohöl im April ganze 20% gefallen ist, sehen wir ein Comeback, da das West Texas Intermediate sich um 48 USD pro Barrel erholte, ca. 3% höher im Vergleich zur Vorwoche. Nach der Entscheidung der OPEC und ihrer Verbündeten, das Angebot im November im letzten Jahr zu senken, nahmen die Anleger einen Wartemodus ein und nahmen sich Zeit, die Effizienz der OPEC-Entscheidung zu prüfen. Die Begeisterung des Marktes war nur kurzlebig, aber das WTI stabilisierte sich im ersten Quartal endlich zwischen 48 USD und 55 USD.

Es ist recht klar, dass die OPEC immer etwas zu spät kommt. Vor ein paar Jahren versuchte das Kartell, nachdem es bemerkt hatte, dass die US-Schieferölindustrie seine dominante Position im Ölgeschäft gefährden könnte, diese im Keim zu ersticken, indem es den Markt mit billigem Öl überschüttete. Diese Maßnahme stoppe neue Investitionen in den Upstream-Exploration und tötete den Schwung der US-Schieferölindustrie ab. Die Maßnahme kam jedoch recht spät, da die nordamerikanischen Fracker bereits zu effizient arbeiteten und ihren Breakeven-Preis deutlich unter 50 USD pro Barrel senken konnten.

Das Problem ist nun, dass die OPEC-Länder mit den billigen Ölpreisen zu kämpfen haben, auch wenn ihre Breakeven-Preise viel niedriger sind (um 20 USD pro Barrel für Saudi-Arabien z.B.), da sie einen höheren Preis brauchen, um ihre staatlichen Budgets auszugleichen. Um die Preise anzuheben senkte die OPEC die Produktion im letzten Jahr und die Mitglieder diskutieren im Moment eine Ausweitung dieser Senkung. Zum Leidwesen der OPEC und ihrer Verbündeten ist die US-Schieferölindustrie, die nicht an der Senkung beteiligt ist, der Hauptbegünstigte dieser Produktionssenkungen. In der Tat gilt: je höher der Preis, desto höher die Anzahl der profitablen US-Ölquellen.

Vor einem solchen Hintergrund mit einem Überangebot und einer gedämpften Nachfrage glauben wir, dass die Erholung bei den Ölpreisen recht begrenzt ist, vor allem aufgrund der aktuellen Rahmenbedingungen. Das Kartell muss die Produktion aggressiver und länger senken, wenn es erreichen möchte, dass die Preise nachhaltig steigen. Nur in letzterem Fall könnten wir das WTI wieder über 55 USD pro Barrel sehen, aber der Hauptbegünstige ist auch hier wieder die US-Schieferölindustrie.

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