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Öl-Bären? Wer braucht die schon, wenn es Igor Sechin gibt?

Veröffentlicht am 05.06.2019, 09:35
Aktualisiert 02.09.2020, 08:05
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Kümmern Sie sich nicht um die Öl-Bären an der NYMEX und der ICE. Sehen Sie sich einen mächtigeren an: Rosnefts Igor Sechin.

Der Unternehmenschef von Russlands gigantischem Ölkonzern, der auch die größte börsengehandelte Ölgesellschaft ist, könnte der OPEC jetzt mehr Schaden zufügen, als alle Short-Spekulanten in New York und London zusammen.

Als die Saudis—die die aus 14 Mitglieder bestehende Organisation Erdölexportierender Ländern (Organization of the Petroleum Exporting Countries, OPEC) anführen—in aller Stille daran arbeiten, die Russen davon zu überzeugen, das Abkommen zur Produktionsbeschränkung für ein drittes Jahr in Folge zu erneuern, fordert Sechin von Moskau auszusteigen oder sein Unternehmen zu entschädigen.

Putins mächtiger Verbündeter verurteilt OPEC-Deal

Das ist ziemliches Risiko, da es gegen die Regierung eines der am meisten gefürchteten Staatschefs der Welt geht: Vladimir Putin. Aber Sechin selbst ist ein enger Verbündeter des russischen Präsidenten und wird häufige als dessen "de facto Stellvertreter” beschrieben. Er gehört dem inneren Kreis von Putins konservativsten Beratern an und ist der Anführer der Siloviki-Fraktion im Kreml, einer Gruppe aus früheren Geheimdienstmitarbeitern. Und Sechin hat klar gemacht, er kümmere sich kein bisschen um das Schicksal der anderen neu nicht in der OPEC organisierten Länder, die von Russland in seinen Pakt mit den Saudis geführt wurden, ein Bündnis, dass auch als OPEC+10 bekannt ist. Sein Fokus ist ausschließlich darauf gerichtet, die Interessen von Mütterchen Russland zu schützen. Und in dieser Hinsicht kommt was er sagt gut bei der Regierung und im Land an.

Der russischen Nachrichtenagentur Interfax sagte Sechin wörtlich:

“Ergibt es Sinn (für Russland) die (Ölförderung) zu reduzieren, wenn die Vereinigten Staaten dann sofort (unseren) Marktanteil übernehmen? Wir müssen unseren Marktanteil verteidigen.”
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Die US-Rohölexporte, die im April gesunken waren, nachdem sie zuvor in diesem Jahr ein Rekordhoch von 3,6 Mio Fass am Tag (barrels per day, bpd) erreicht hatten, sind neuen Daten zufolge, vor zwei Wochen wieder auf 3,3 Mio bpd gestiegen. Die Saudis haben unterdessen ihre Produktion um Rekordmengen beschnitten und setzen die zusehends zögerlichen Russen unter Druck, die Exporte zu beschränken.

Sechin will, dass all dies aufhört, da er sehen kann, wie US-Rohöl alle Lücken in der Welt auffüllt, die von Rosneft und anderen russischen Ölexporteuren gelassen werden. Er kann auch keine Logik dahinter erkennen, das Moskau mit den Saudis weitere Produktionssenkungen vereinbart, wenn Russlands Ölförderung schon jetzt auf einem 3-Jahrestief angekommen ist, wegen der Verschmutzung von Pipelines, die dazu geführt hat, dass vom 1. bis 3. Juni lediglich 10,87 Mio bpd gepumpt wurden, während es im Mai durchschnittlich noch 11,1 Mio bpd waren.

Es ist auch nicht das erste Mal, dass Sechin die OPEC+10 unter Beschuss genommen hat: Im Dezember hatte er den Pakt in einem Brief an Putin kritisiert, der dann bekannterweise an die Öffentlichkeit gelangte.

Sollte er erneut abgewiesen werden, dann will er, dass Rosneft für seine Verluste durch die Produktionssenkungen entschädigt wird.

WTI 300-Min Chart - Powered by TradingView

Für die OPEC hätten die Forderungen von Rosnefts Unternehmenschef nicht zu einem schlechteren Zeitpunkt kommen können. Sollte seine Worte diesmal in Moskau Gehör finden und Putin zögern, einen neuen Deal mit dem Kartell auszuhandeln, dann könnte dies eine weitere turbulente Phase für die Ölpreise einläuten, wie im Q4 2018. Schon jetzt befinden sich die Rohölfutures auf einem Viermonatstief, als West Texas Intermediate an der New Yorker NYMEX sich anschickt, unter 50 USD das Fass zu fallen, während sich der internationale Benchmark Brent an der ICE (NYSE:ICE) nur noch knapp über 60 USD behauptet. WTI verbilligte sich im Mai um 16% und Brent um 11%. Die Verluste liegen bei 20% oder mehr, wenn man von den Höchstpreisen im April ausgeht, was Öl offiziell in einen Bärenmarkt stehen lässt.

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Um den Markt vor einem weiteren Preissturz zu bewahren, brauchen die Saudis die Hilfe der Russen.

In den vergangenen zwei Wochen zirkulierten Berichte in den Medien, die unter Berufung auf ungenannte russische Quellen andeuteten, dass die OPEC und OPEC+10 Treffen, die ursprünglich am 25. und 26. Juni in Wien stattfinden sollten, auf noch nicht feststehende Termine im Juli verschoben worden seien. Diese Spekulationen störten den saudischen Energieminister Khalid al-Falih genug, um ein starkes, wenn auch gemäßigtes Dementi in einem Interview mit den Arab News zu verbreiten, dass es keine Terminänderungen gegeben hätte. Und blieb eine Verschiebung im Gespräch, als Teheran offiziell die Gerüchteküche anheizte, nachdem Reuters aus einem Brief des iranischen Ölministers Bijan Zanganeh zitiert hatte, in dem dieser sich in der Tat gegen die ursprünglichen Termine im Juni ausgesprochen hat. Sollte da etwas dran sein, dann wäre dies keine allzu große Überraschung, angesichts der Tatsache, dass die Saudis in aller Stille mit der Trump-Administration bei der Durchsetzung von deren Sanktionen zusammenarbeiten, um die Ölexporte des Irans auf null zu senken.

Sorgen über Handelskrieg könnten Preisauftrieb durch Produktionssenkungen aufheben

Selbst wenn die Saudis ein neues Abkommen mit den Russen auf den Weg bringen können, gibt es keine Sicherheit, dass die Ölpreise wieder eine Rallye hinlegen werden, wie sie es bis April in diesem Jahr getan haben, aufgrund der Handelskriege der USA mit China und Mexiko.

Als die Sommerferien in der nördlichen Hemisphäre in weniger als drei Wochen losgehen, lässt die starke Ölnachfrage durch Raffinerien bislang überraschenderweise auf sich warten. Typischerweise berichten die US-Tankstellen in dieser Zeit des Jahres hohe Umsätze, als die Fahrsaison in den USA auf Hochtouren umschaltet. Die US-Rohölvorräte sanken in der Woche zum 24. Mai um lediglich 0,28 Mio Fass, während ein Rückgang um 0,86 Mio Fass vorhergesagt worden war. In den zwei vorangegangenen Wochen gab es jedes Mal Nettoeinspeisungen von rund 5,0 Mio Fass in die Öllager, dank der schwachen Auslastung der Raffinerien. Vorläufige Zahlen für die Woche zum 31. Mai, die das American Petroleum Institute am Dienstag herausgab, suggerieren weitere bärische Daten, als sie eine Erhöhung der Lagerbestände um 3,6 Mio Fass zeigten.

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Bloombergs Meinungskolumnist Leonid Bershidsky sagte schon im Dezember zum Pakt zwischen Saudis und Russen, dass Produktionsbeschränkungen nur dann Sinn ergeben, wenn starke Preiserhöhungen auf Dauer durchgesetzt werden können. Während die Produktionssenkungen der OPEC+10 Preisanstiege von bis zu 40% auslösten, ist davon nur noch weniger als 20% übrig.

Bershidsky weiter:

“Weder Saudi-Arabien noch Russland sind an Produktionssenkungen interessiert, damit die USA ihre eigene Förderung erhöht und zu einem Wettbewerber auf dem Weltmarkt wird.”

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