Lithium-Ionen Industrie wird die Hauptrolle bei Rohstoffen übernehmen

Veröffentlicht am 02.05.2018, 10:30

Mindestens zwölf Lithium und sechs Kobalt Transaktionen wurden seit 2016 zwischen der weiterverarbeitenden Industrie und Minenunternehmen besiegelt; ein deutliches Zeichen für ein sich erheblich verändernder Trend in der Beschaffungsstrategie. Das Londoner Beratungsunternehmen Roskill sagt in einer gerade veröffentlichten Studie, dass sich die Lithium-Ionen Industrie in den letzten Jahren mit einer rasenden Geschwindigkeit verändert und entwickelt hat.

Haupttreiber dafür ist bekannterweise die erwartete massive Zunahme von Elektrofahrzeugen und das daraus resultierende Verfünffachen der Lithium -und Graphitnachfrage in den nächsten zehn Jahren. Die Nachfrage nach anderen dafür benötigen Rohmaterialien sollte sogar noch höher werden.

Roskill erwartet, dass sich die Nachfrage nach Nickel und Kobalt verneun- bzw. vervierfachen sollte. Konsequenterweise gibt es eine signifikante Zunahme, sich das Rohmaterial für Batterien sichern zu wollen; dies vor allem aus Asien, so Roskill.

Aufgrund des hohen Rohstoffbedarfs für Batterien, welche in China veredelt und verarbeitet werden, haben viele chinesische Lithium-Ionen Produzenten ein Auge auf Australien, Afrika und Südamerika geworfen, um sich die Ausgangsstoffe zu sichern.

Während 2017 einige Kathoden-Hersteller, Batterie-Produzenten und sogar Automobilunternehmen vor allem Verträge geschlossen haben, die die Versorgung mit Lithium garantieren sollten, sind es jetzt Transaktionen in den Bereichen Kobalt und Nickel. Viele Unternehmen scheinen zu glauben, dass das zukünftige Nickel- und Kobaltangebot nicht ganz so gesichert ist wie das von Lithium oder Graphit.

Koreanische Unternehmen haben in letzter Zeit diesbezüglich bereits einige Verträge abgeschlossen. Analysten erwarten, dass Japan als nächstes folgen wird. Europäische Autohersteller sind zwar auch hoch interessiert, sich Rohmaterialien zu sichern, aber bis jetzt gibt es keine Übereinkünfte.

Kobalt im Fokus

Die Experten von Roskill rechnen damit, dass es in den nächsten Jahren vermehrt zu Vereinbarungen zwischen Downstream und Upstream Unternehmen kommen wird. Hauptfokus könnte Kobalt sein.

Berücksichtigt man die hohe Preisvolatilität von Kobalt und seinen Einfluss auf die Produktkosten, wird das blaue Metall zum größten Risikofaktor von Lithium-Ionen Herstellern werden. Daher werden diese versuchen, langfristige Verträge mit Minenunternehmen abzuschließen.

Nach Berechnungen von Roskill wird der Wechsel von Nickel:Kobalt:Mangan (NCM) 6:2:2 zu NCM 8:1:1 dazu führen, dass Kathoden 20% weniger kosten werden; vor allem weil mehr günstigeres Nickel verwendet wird.

Dieser Artikel erschien zuerst auf miningscout.de vom 02. Mai 2018

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