Wie gut sind Aktien und ETFs im Vergleich zu anderen Anlagemöglichkeiten?
Glücklicherweise haben wir alle die Möglichkeit, unser Erspartes so einzusetzen, dass daraus mehr wird als nur die Spareinlage. Das nennen wir gemeinhin Zins. Bei näherer Betrachtung zeigt sich zwar, dass wir durch die Zinsen zusätzliches Geld gewinnen, aber die Frage ist doch wie viel mehr gewinnen wir dadurch, und gibt es nicht bessere Möglichkeiten?
Aktuell liegt der Zins auf Spareinlagen eines Tagesgeldkontos bei etwa 1 % pro Jahr. Das ist der Durchschnittswert, wenn wir alle Aktionen und Sonderkationen der Banken außer Acht lassen, weil diese immer an Bedingungen geknüpft sind, die wir nicht haben wollen. Zum Beispiel zeitliche Begrenzung der Aktion und danach Kontoführungsgebühren und derlei andere Späße. Kurz: egal wie, mehr als 1 % bis 1,5 % Zins werden es nicht.
Wenn wir mit 5.000 € starten und jeden Monat 100 € zusätzlich ansparen, haben wir in 10 Jahren beachtliche 17.000 € weggespart. Mit 1 % Zins sogar 18.145 €. Wir gewinnen durch den Zins in 10 Jahren also 1.145 €.
Sind Immobilien im Vergleich zu Tagesgeldkonten besser?
Viele sind der Ansicht, dass man mit Immobilien eine deutliche Überrendite erzielen kann. Wir sagen: das stimmt nicht. Lediglich 2 von 10 Immobilienbesitzern erzielen eine deutliche Überrendite, 8 gewinnen über die Zeit lediglich 1,5 % oder sogar noch weniger.
Woran liegt das?
Zum einen sind die Anschaffungskosten für Immobilien enorm gestiegen und jetzt ebenfalls, durch den gestiegenen Zins, die Finanzierungskosten. Gleichzeitig jedoch sind die Mieten viel weniger stark gestiegen als die Anschaffungskosten. Für diejenigen, die selbst in die gekaufte Immobilie einziehen, ist die Rechnung gänzlich im Minus. Das Objekt wirft nichts ab, sondern kostet nur Geld.
Diejenigen, die mit Immobilien eine deutliche Überrendite erzielen, hatten hinsichtlich des Kaufzeitpunkts und bezüglicher der Lage ein glückliches Händchen. Denn nur Immobilien in Toplagen erzielen entsprechende Wertsteigerungen. Ein Haus oder eine Wohnung in Stadtrandgebieten oder auf dem Land schneiden enorm schlecht ab.
Immobilien und Tagesgeldkonten liegen also nahezu gleichauf, wobei die Immobilien ein erhebliches Zusatzrisiko haben. Eine Immobilie kann einen Defekt aufweisen, der Kosten verursacht. Eine kaputte Heizung, ein beschädigtes Dach, alte Fenster, marode Wasserleitungen oder gar Mietausfälle durch säumige Mieter. All das muss ich als Immobilienbesitzer mit einkalkulieren. Da schneidet das Tagesgeldkonto auch bei niedrigen Zinsen eindeutig besser ab.
Was bleibt uns dann noch an Anlagemöglichkeiten übrig?
Wenn wir Kunstgegenstände ignorieren, bleiben Gold, Aktien und ETFs übrig. Gold halten viele für die beste Absicherung gegen jegliche Widrigkeiten. Das wollen wir nicht bewerten. Wir schauen nur auf die Fakten. Gold hat im Zeitraum von 2016 bis Ende 2022 um 73 % zugelegt, was im Vergleich zu Immobilien mit knapp 40 % (bundesdeutscher Durchschnitt) deutlich höher ist.
Und wie steht es um Aktien?
Wir sagen es gleich vorweg: die deutschen Aktien haben, repräsentiert durch den DAX, im selben Zeitraum 34 % geschafft. Die US-amerikanischen Aktien, repräsentiert durch den breitesten Index S&P 500, satte 89 %. Und das trotz einem heftigen Einbruch der Kurse im Jahr 2021!
Egal wie wir es drehen und wenden, Aktien schneiden in der Langzeitbetrachtung immer besser ab als alle anderen Anlageformen, die uns zur Verfügung stehen. Vor diesem Hintergrund können wir absolut nicht verstehen, weshalb in Deutschland so viele Menschen immer noch große Ängste vor Aktien und ETFs haben.