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Marktupdate: Deutsche Konjunktur, Fed-Protokoll und Nvidia-Zahlen

Veröffentlicht am 24.05.2024, 14:52
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  • Die deutsche Wirtschaft: Erwachen aus dem Dornröschenschlaf?
  • PMI für Deutschland: Verarbeitendes Gewerbe muss wiederbelebt werden
  • Nvidia-Aktie auf Rekordhoch: Quartalszahlen entfachen Euphorie
  • Fed-Protokoll: Keine baldige Zinssenkung in Aussicht
  • Die deutsche Wirtschaft: Erwachen aus dem Dornröschenschlaf?

    Die Konjunktur stagniert seit mindestens zwei Jahren und leidet unter einem enormen Investitionsmangel - das Wachstum im ersten Quartal betrug nur 0,2 Prozent. Hohe Zinsen haben sowohl öffentliche als auch private Investitionen ausgebremst. Die erwartete Senkung durch die EZB im Juni wird dabei helfen, diese Stagnation zu beenden. Der Ausbau erneuerbarer Energien ist entscheidend für die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands - nicht nur, um Vorreiter zu sein, sondern auch, um die Abhängigkeit zu reduzieren. Trotz eines Anteils von 52 Prozent am Bruttostromverbrauch sind erhebliche Investitionen nötig, um die Energiewende voranzutreiben. Die Inflationsrate ist im April auf 2,2 Prozent gesunken, womit sich für die europäische Notenbank die Tür für eine erste Zinssenkung öffnet. Dies macht die Zukunft planbarer und entlastet die Realwirtschaft. Deutschland, der drittgrößte Exporteur weltweit, ist stark vom Handel abhängig, insbesondere mit China. Die Exporte nach China sind 2023 im Vergleich zu den zwei Jahren zuvor um 15 Prozent zurückgegangen, was die Verwundbarkeit des deutschen Exportsektors zeigt. Die geldpolitischen und fiskalischen Maßnahmen aus Peking könnten die deutschen Exporte in diesem Jahr wiederbeleben. Deutschland steht auch vor erheblichen demografischen Herausforderungen, da die Babyboomer in den Ruhestand gehen, was das Produktionswachstum beeinträchtigen wird. Trotz eines starken Arbeitsmarktes mit niedriger Arbeitslosigkeit und starkem Lohnwachstum stagniert die Produktivität. Langfristige Lösungen erfordern technologische Innovationen, wie den Einsatz von Künstlicher Intelligenz, und umfassende strukturelle Reformen.

    PMI für Deutschland: Verarbeitendes Gewerbe muss wiederbelebt werden

    Die robuste Lage der Weltwirtschaft und die erwartete Zinswende der EZB im Juni haben die Aussichten für die stark exportabhängige deutsche Wirtschaft verbessert. Im Mai ist der Composite PMI von 50,6 auf 52,2 Punkte geklettert, was bestätigt, dass Deutschland wieder auf Wachstumskurs ist. Doch es herrscht eine große Diskrepanz: In den Bereichen, in denen es nicht läuft, ist der Schaden erheblich und eine Erholung gestaltet sich als äußerst schwierig. Besonders auffällig ist die Abkopplung des verarbeitenden Gewerbes (Mai: 45,4 Punkte) vom Dienstleistungssektor (53,9 Punkte). Das niedrige PMI-Niveau in der Industrie verdeutlicht die Herausforderungen, diesen Sektor, der über 18 Prozent der Wirtschaft ausmacht, zu stimulieren. Doch es gibt Hoffnung: Die EZB wird voraussichtlich noch vor der Fed eine Zinswende einläuten, was die zinssensitive Industrie aufatmen lassen dürfte. Dadurch könnte der Sektor seinen wirtschaftlichen Tiefpunkt überwinden. Allerdings werden Zinssenkungen allein nicht ausreichen, um zur alten Stärke zurückzufinden. Deutschland muss aus eigener Kraft wachsen, um der Erholung mehr Dynamik zu verleihen. Besonders belastend sind die Investitionsmängel, sowohl von staatlicher als auch privater Seite, sowie der schwache Handel mit China. Diese Faktoren erschweren eine Wiederbelebung im verarbeitenden Gewerbe und bremsen die Gesamtwirtschaft. Um die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie langfristig zu steigern, müssen Bürokratie abgebaut, die Digitalisierung vorangetrieben und die Energiewende beschleunigt werden.

    Nvidia-Aktie auf Rekordhoch: Quartalszahlen entfachen Euphorie

    Nach den jüngsten Quartalszahlen erlebte die Nvidia-Aktie eine regelrechte Euphorie, die jedoch nicht auf den gesamten Markt übersprang. Der Kurs schoss am Mittwoch nachbörslich auf ein neues Rekordhoch und knackte dabei die magische Marke von 1.000 Dollar. Am Donnerstag setzte sich der Anstieg weiter fort, die Aktie stieg auf 1.063 Dollar. Es deutet alles darauf hin, dass der Chip-Gigant die Woche mit einem Plus von über 10 Prozent abschließen wird. Die Geschäftszahlen sind beeindruckend: Der Umsatz stieg im ersten Quartal um satte 262 Prozent, während der Gewinn sogar mehr als das Siebenfache erreichte. Zusätzlich kündigte das Unternehmen einen Aktiensplit im Verhältnis 1:10 an, was den Zugang für Kleinanleger erleichtert. Die Dividende wurde ebenfalls um 150 Prozent angehoben, was allerdings nur einer Erhöhung auf 10 Cent pro Aktie entspricht. Nach dem Split wird sie auf einen Cent pro Aktie fallen. Währenddessen korrigierte der S&P 500 nach einer vierwöchigen Rally leicht auf 5.283 Punkte, wobei das Rekordhoch bei 2.350 Punkten liegt. Das Doji-Muster im Wochenchart am Freitagnachmittag deutet auf unentschlossene Marktteilnehmer hin. Die sogenannten "Magnificent 7" haben seit Jahresbeginn einen Anstieg von 24 Prozent verzeichnet und damit mehr als die Hälfte der Rendite des S&P 500 ausgemacht. Im Gegensatz dazu steuert der DAX auf seine zweite Verlustwoche in Folge zu und notiert 1,6 Prozent unter seinem Allzeithoch.

    Fed-Protokoll: Keine baldige Zinssenkung in Aussicht

    Die Federal Reserve hat am Mittwochabend ihr Sitzungsprotokoll veröffentlicht und eine klare Botschaft gesendet: Eine unmittelbare Zinssenkung ist nicht absehbar. Einige Mitglieder des Ausschusses signalisieren sogar ihre Bereitschaft, die Geldpolitik weiter zu straffen. Letztendlich ist die Inflation hartnäckiger als erwartet, was die Schwierigkeit unterstreicht, die Teuerung auf das angestrebte Ziel von 2 Prozent zu senken. Im April ist der Verbraucherpreisindex auf 3,4 Prozent zurückgegangen, während die Kernrate etwas darüber bei 3,6 Prozent liegt. Der Markt hat sich in der Vergangenheit oft in seinen Einschätzungen geirrt. Anfang des Jahres wurden sechs bis sieben Zinssenkungen erwartet, mittlerweile sind es nur noch zwei. Die erste Senkung wird im September erwartet, wobei die Wahrscheinlichkeit aktuell bei fifty-fifty liegt. Über das Timing sind sich die Märkte also nicht sicher und tappen diesbezüglich weiter im Dunkeln, da bisher keine konkreten Hinweise von den Notenbankern vorliegen und bis zur September-Sitzung noch viele Daten veröffentlicht werden. Es wird jedoch erwartet, dass die Inflation weiter zurückgehen wird. Da die US-Wirtschaft derzeit nicht auf eine Rezession zusteuert, spricht das dafür, dass die Zinsen nicht im Eiltempo gesenkt werden und eine Rückkehr zur Nullzinspolitik unwahrscheinlich ist. Zu schnell und zu stark sinkende Zinsen könnten die Inflation sogar wieder anziehen lassen, was die Fed um jeden Preis verhindern möchte.

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