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Konflikt Iran-USA spitzt sich weiter zu: Wohin geht die Reise beim Öl?

Veröffentlicht am 07.05.2019, 09:25
Aktualisiert 02.09.2020, 08:05
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Wie sieht das Endspiel beim Öl aus? Sind wir in der Nähe eines solchen nach der Achterbahnfahrt der letzten zwei Jahre angekommen?

Mit unaufhörlichen Produktionssenkungen der OPEC; weiteren Ausfällen durch den Iran, Venezuela und Libyen, entweder durch das Handeln der USA oder heimische Unruhen; einer amerikanischen Flotte im Persischen Golf, die machtvolle Vergeltung für eventuelle Angriffe der Iraner verspricht und schließlich der Drohung neuer US-Zölle gegen China machen es interessant zu sehen, was für Antworten diese Fragen bekommen werden.

Weitere Angebotsausfälle wahrscheinlich

Bank of America Merrill-Lynch macht in ihrer neuesten Mitteilung zum Ölmarkt den gleichen Aufmacher und sagt, dass weitere Einbußen bei der Fördermenge nicht ausgeschlossen werden können. Die BofA baut ihre Schlussfolgerung auf Saudi-Arabiens absichtliche Verzögerung von Produktionserhöhungen als neuer Preistreiber in der OPEC und die Trump-Administration, die alles daran setzt, die Rohölexporte der Iraner und der Venezolaner abzuwürgen, um Regimewechsel und andere Veränderungen zu bewirken.

Sollte ein zusehends unterversorgter Markt das sein, was die BofA erwartet, dann ist die Implikation, dass die Ölpreise ein ganzes Stück von ihren heutigen Ständen steigen werden.

Und einige Marktteilnehmer wie ICAPs Energiemarktkommentator und Derivatebroker Scott Shelton, argumentieren, dass die Backwardation der Futures auf US-Öl der Sorte West Texas Intermediate und britisches Brent dem Markt Schaden zufügen könnte, sollte sie in den kommenden Monaten noch steiler werden.

Preisrichtung könnte gemischt sein

Backwardation ist eine Preissituation bei Rohstofffutures, bei denen der Spotpreis oder der Kurs des Kontrakts auf den Frontmonat gegenüber weiter in der Zukunft fällig werdenden Kontrakten mit einem Aufschlag gehandelt wird. Das ist großartig für Finanzinvestoren, die den Rohstoff nicht besitzen wollen, sondern die Kontrakte einfach jeden auslaufenden Spotkontrakt in den nächsten Frontmonat “rollen” und bei Backwardation die bisherige Position mit einem Aufschlag verkaufen können, während sie die nächste zu einem Diskount erwerben.

Aber Backwardation ist nicht so großartig für den Langzeitausblick des Rohstoffes selbst, angesichts dessen, dass der Preis immer billiger aussieht, je weiter man in die Zukunft schaut, vor allem wenn die Unterschiede hoch sind, wie bei Öl der Fall ist. Die Backwardation zwischen Dezember 2019 und Dezember 2020 bei Brent hat in den letzten Wochen ein Sechsmonatshoch erreicht.

Wie Shelton in seiner Ölnotiz am Montag schrieb:

“Die Stärke der Realmärkte funktioniert nur bei einer flachen Preiskurve in einem Bullenmarkt. Jetzt da Fonds, wie es scheint, in der Mitte einer Liquidation sind, abgesehen davon, dass die globalen Akteinmärkte schwach laufen.”
“Ich würde argumentieren, dass macht die Backwardation auf Europa und Asien noch stärker zunehmen lässt, da die Vorwärtskurve an Höhe verliert, wenn Aktien schwach sind.”

Die BofA in ihrer eigenen Notiz zum “Endspiel” beim Öl, sagte ebenfalls, dass die langsame Reaktion der Saudis auf Forderungen die Produktion anzuheben, die Backwardation von Rohölfutures verschärfen könnte.

WTI Daily Chart - Powered by TradingView

In ihrer Preisanalyse stellte die BofA fest, dass die Ölpreise seit ihrem Einbruch im Q4 2018 um mehr als 30% gestiegen sind, als der Frontmonatskontrakt auf Brent ein Hoch von 75 USD das Fass erreichte und der von WTI 67 USD. Aber während die Spotpreise seit den Tiefstständen vom Dezember 2018 um mehr als 20 USD das Fass hochgeschossen sind, sind die der Kontrakte mit dreijähriger Laufzeit um lediglich 6 USD gestiegen.

“Auf der Negativseite wird das Bündnis von Saudi-Arabien und Russland weiter von einem anderen Devisenmarktregime und der Struktur der Ölindustrie herausgefordert werden,” sagte sie unter Bezug auf die OPEC+-Allianz für Produktionssenkungen, deren Mitgliedschaft für Moskau schwierig ist, trotz des politischen Willens an der Spitze.

Die Notiz verwies auch darauf, dass die wackelige Position des Irans es der OPEC schwer mache, einen regelrechten Konsens zur Produktionsmenge auf ihrem Treffen im Juni zu erzielen, besonders da Saudi-Arabien sich in der vertrackten Position befindet, die Interessen aller in der Gruppe waren zu müssen, trotz seiner offensichtlichen Feindschaft zum Iran.

Die Konjunktur, der Präsident auf Twitter und die US-Produktion als mögliche Störenfriede

Die BofA suggerierte auch, dass die Konjunktur Probleme bereiten könnte.

“Es ist wichtig festzustellen, dass die globale Nachfrage nach Öl weiterhin abnimmt, auch wenn es Anzeichen auf Besserung gibt. Eine weitere Schwäche des globalen BIPs bis zum Jahresende hin würde den Ölpreisen schaden.”

Zwei andere Faktoren könnten die Ölrallye auch zu Erliegen bringen: Die Entschlossenheit von Präsident Donald Trump die Preise an den heimischen Tankstellen während seiner Kampagne zur Wiederwahl in 2020 tief zu halten und die Möglichkeit, dass die US-Rohölförderung weiter neue Rekordmarken erreicht.

Trump ist bislang der kreativste Bewohner des Weißen Hauses gewesen, wenn es darum geht, sich am Ölmarkt einzumischen. Am Sonntag twitterte der Präsident, dass er beabsichtige, China mit neuen Zöllen auf Importe im Umfang von 200 Mrd USD aus dem Land zu belasten, nachdem er über den langsamen Fortschritt bei den Handelsgesprächen zwischen beiden Ländern verärgert war. Der Endeffekt dieser Tweets zu China war, dass sie auch die Ölpreise nach unten zogen, im frühen Handel am Montag um mehr als 2%, bevor der Markt sich wieder auf die neuen Spannungen im Persischen Golf erholte.

Wie Phil Flynn, Energieanalyst bei The Price Futures Group aus Chicago:

“Sie können nicht die Folgen einer Äußerung des Präsidenten auf Twitter übertreffen. Vergessen Sie Raketen, die in Nordkorea fliegen oder Raketen, die Terrorgruppen auf Israel abschießen. Es geht nur um den Tweet. Es ist die Kunst des Deals oder vielleicht des Tweets. Trump twitterte, dass die Ölpreise zu hoch seien und da kamen sie herunter.”

Die kommenden Monate könnten einen zunehmenden Preiskampf zwischen Trump und den Saudis bringen, die den offiziellen Verkaufspreis ihres Arab Heavy Öls für ihre Kunden in Asien letzte Woche anhoben, als sie versuchen, die Realmarktpreise auf Linie der Preise am Terminmarkt zu halten.

Trump ist etwas verstimmt über die Saudis, da diese die Produktion nicht gleich hochfuhren, nachdem er entschieden hatte, den Käufern iranischen Öls in diesem Monat keine weiteren Ausnahmegenehmigungen von den Sanktionen auszustellen. Sein Ziel tieferer Benzinpreise könnte ihn zu einer gefährlichen Unbekannten für Ölbullen machen, besonders als die US-Ölvorräte wieder ansteigen.

Auch wenn die US-Förderung in diesem Jahr neue Rekordwerte erreicht hat, haben sich die US-Ölfirmen Zeit gelassen, ihre Produktion auszubauen. Aber die BofA sagte, dass mag nicht mehr lange so bleiben.

“Es gibt das Risiko, dass Ausgabendisziplin nicht kein geringeres Wachstum der Schieferölförderung nach sich ziehen wird.”


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