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Nasdaq 100: Entscheidung im Tech-Sektor

Veröffentlicht am 23.01.2024, 10:09
Aktualisiert 14.05.2017, 12:45

Sehr verehrte Leserinnen und Leser,

in der Vorwoche hatte ich Bedenken geäußert, ob die Stärke des Nasdaq 100 Bestand hat. Prompt hat der Index neue Allzeithochs markiert – und das sogar sehr überzeugend. In dieser Woche könnte es mit den Kursen weiter nach oben gehen. Oder auch nicht. Das hängt vom weiteren Verlauf der US-Quartalsberichtssaison ab.

Die Quartalsberichtssaison geht in die heiße Phase

Diese geht jetzt in ihre heiße Phase. Bis zur Vorwoche haben erst 10 % der Unternehmen des S&P 500 ihre Zahlen vorgelegt, am Ende dieser Woche werden es schon 25 % sein:


Quelle: LSEG Data & Analytics, eigene Berechnungen

Mit seinem Ausbruch auf neue Hochs hat der Nasdaq 100 meine Bedenken widerlegt. Dabei hat er ein klares charttechnisches Signal gesendet:

Bereits in der Vorwoche verwies ich darauf, dass der Kurs „zu früh“ – also vor der dünnen grünen Linie – nach oben gedreht und damit einen ersten bullishen Hinweis gegeben hat. Am Donnerstag folgte das klar bullishe Signal, indem der Index mit einer großen Kurslücke (grüne Ellipse) zurück über das alte Allzeithoch (rot gestrichelte Linie) sprang und damit das entsprechende bearishe Signal (rote Ellipse) eins zu eins neutralisierte.

TSMC treibt Nasdaq 100 auf neues Allzeithoch

Dabei erreichte der Nasdaq 100 zugleich auch ein neues Allzeithoch und bestätigte diese Stärke am Freitag mit einer weiteren uneingeschränkt bullishen Kerze, mit der er das Hoch nicht nur weiter nach oben schob, sondern – mit einer weiteren Kurslücke – auch die runde 17.000-Punkte-Marke überwand.

Auslöser für diese neue Stärke waren positive Ergebnisse großer Tech-Unternehmen in der Quartalsberichtssaison: Am Donnerstag überraschte der weltgrößte Chipproduzent TSMC (Taiwan Semiconductor Manufacturing (NYSE:TSM) Company) mit Zahlen, die besser als erwartet ausfielen. Das beflügelte auch die Tech-Werte insgesamt, denn die Halbleiterbranche gilt als Zugpferd für andere Tech-Branchen (z.B. die Zulieferer der Chiphersteller) und die Konjunktur allgemein.
Diese positive Stimmung hielt auch am Freitag an, und das ohne neue Nachrichten aus dem Tech-Sektor: Aktien aus dem Halbleitersektor wie AMD (NASDAQ:AMD) (+7,1 %), Qualcomm (NASDAQ:QCOM) (+4,6 %), Nvidia (NASDAQ:NVDA) (+4,2 %), Texas Instruments (NASDAQ:TXN) (+4,1 %) oder Intel (NASDAQ:INTC) (+3,0 %) stiegen deutlich stärker als der Nasdaq 100 (+2,0 %). Damit ließ der Index der Halbleiterbranche (+4,2 %) den gesamten Tech-Sektor (+2,3 %) klar hinter sich.

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Achtung, Vorschusslorbeeren!

Letztlich haben also die Anleger am Freitag Vorschusslorbeeren verteilt, denn wichtige Unternehmen aus dem Tech-Sektor bzw. dem Nasdaq 100 legen erst in dieser Woche ihre Zahlen vor, insbesondere ASML (AS:ASML), Texas Instruments, Intel, Lam Research, KLA und STMicroelectronics (EPA:STMPA) aus der Halbleiterbranche. Dazu kommen als weitere Tech-Größen IBM (NYSE:IBM) und SAP (ETR:SAPG) sowie die Nasdaq100-Schwergewichte Tesla (NASDAQ:TSLA) und Netflix (NASDAQ:NFLX). Außerdem stehen unter anderen die Berichte von Großkonzernen wie 3M (NYSE:MMM), AT&T, Colgate (NYSE:CL) Palmolive, General Electric (NYSE:GE), Johnson & Johnson, Procter & Gamble (NYSE:PG), T-Mobile US (NASDAQ:TMUS), Verizon (NYSE:VZ) und Visa (NYSE:V) auf der Agenda.

Also ein volles Programm – und viel Raum für (negative) Überraschungen. Damit könnte bereits in dieser Woche die Entscheidung – nicht nur im Tech-Sektor – über die weitere Richtung der Märkte fallen: Geht es mit den Tech-Werten weiter nach oben oder hat zumindest das neue Hoch im Nasdaq Bestand? Dann sollte auch die Rally weitergehen. Oder gibt es nach enttäuschenden Ergebnissen aus dem Tech-Sektor oder von anderen Nasdaq100-Größen ein weiteres Fehlsignal im US-Tech-Index? Dann könnten Stimmung und Kurse wieder fallen.

Zu Letzterem passt übrigens eine Prognose, auf die mich unlängst ein Kollege aufmerksam gemacht hat: Da ist jemand der Meinung, dass der aktuelle Anstieg nur die letzte Welle in der Rally seit Oktober ist, und hat ausgerechnet, dass diese um den 26. Januar zu Ende geht.

Das würde ja passen…Das schnelle Ende der Zinssenkungs-Euphorie

Schließlich macht sich auch im Markt insgesamt Enttäuschung oder zumindest Ernüchterung breit. So schmelzen inzwischen die Hoffnungen der Anleger auf eine baldige Zinssenkung der Fed so wie bei uns gestern der jüngste Schnee in Sturm und Regen. Bereits am Freitag hatte ich dazu den Lesern meines Geldanlage-Briefs in der Wochenausgabe die folgende Grafik geschickt:

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Quelle: CME Fed Watch Tool

Da war die Zinssenkungs-Euphorie schon fast verflogen: In nur einer Woche ging die vom Markt erwartete Wahrscheinlichkeit einer ersten Zinssenkung im März um satte 25 Prozentpunkte auf nur noch gut 50 % zurück. Gestern Nachmittag, eine gute Stunde vor Eröffnung der US-Märkte lag der Wert nur noch bei 46,0 %, aktuell sind es nur noch 38,6 %.

Es darf also nicht mehr viel schiefgehen. Zumal in den kommenden Tagen die ersten Meetings der großen Zentralbanken in diesem Jahr anstehen: Schon morgen geht es mit der Bank of Japan (BoJ) los, am Mittwoch folgt die Bank of Canada (BoC), am Donnerstag die EZB. Die Fed gibt am Mittwoch nächster Woche (31.01.) ihre Zinsentscheidung bekannt, die Bank of England (BoE) am 1. Februar.

Von der Jahresendrally in die Übertreibung?

Und „nebenbei“ geht die Berichtssaison weiter. Für die Unternehmen des S&P 500 erwarten die Analysten nicht allzu viel – je nach Datenanbieter und Berechnung sollen sich die Gewinne gegenüber dem Vorjahr zwischen -1,7 und +0,3 % geändert haben. Gut, wir kennen das: Je geringer die Erwartungen, umso leichter lassen sich diese übertreffen, was dann mit Kursgewinnen gebührend gefeiert werden kann.

Doch rechtfertigt ein Gewinnanstieg von bestenfalls wenigen Prozent neue Allzeithochs und die aktuelle hohe Bewertung mit einem 19,5er KGV?


Quelle: Factset

Da lässt sich nachvollziehen, dass einige Börsianer bald wieder fallende Kurse erwarten. Zumindest erscheint es schwer vorstellbar, dass die Rally noch länger weitergeht, ohne in eine völlige Übertreibung zu münden. Und was dann droht, wissen die meisten nur zu gut…

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Mit besten Grüßen
Ihr Torsten Ewert

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