Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine ist die Welt in Aufruhr. Nie dagewesene Sanktionen sollen die russische Wirtschaft zum Zusammenbruch führen, sorgen aber durch das wirtschaftliche Geflecht gegenseitiger Abhängigkeiten auch für Panik an den Märkten.
Niedrige Lagerbestände zusammen mit der Befürchtung, dass westliche Sanktionen das Nickelangebot des Hauptproduzenten Russland bedrohen könnten, ließen nun den Preis des Metalls explodieren. Das Land deckt nicht nur 10 % des weltweiten Bedarfs, vielmehr ist allein das russische Unternehmen Nornickel für 15 bis 20 % des Nickelangebots in Batteriequalität verantwortlich.
Nachdem sich die Nickelpreise in der vergangenen Woche bereits wegen befürchteter Einschränkungen vervielfachten, hat sich der Preis für Dreimonatsnickel an der Londoner Metallbörse (LME für engl. London Metal Exchange) allein heute mehr als verdoppelt. Das Metall, welches zur Herstellung von rostfreiem Stahl sowie für Batterien von Elektrofahrzeugen notwendig ist, erreichte dabei den Rekordwert von 100 000 US-Dollar/Tonne.
„Die LME hat diese Entscheidung aus Gründen der Marktordnung getroffen“, begründete die Börse den konsequenten Schritt der Aussetzung des Nickelhandels in einer Pressemitteilung. Dabei zieht sie angesichts der geopolitischen Lage auch eine mehrtägige Schließung explizit in Erwägung. Die Wiedereröffnung will sie dabei „aktiv planen und dem Markt so bald wie möglich die Modalitäten dafür mitteilen.“