Die US-Notenbank Fed kuscht vor Trump und macht die Tür für eine Zinssenkung im Juli auf. In der Konsequenz rutschte die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen zum ersten Mal seit September 2016 unter die psychologisch wichtige Marke von 2 Prozent, der Goldpreis explodierte, der Dollar kollabierte und die Wall Street pirscht sich an ihre Rekordhochs ran.
Zwar hielt die Federal Reserve ihren Leitzins konstant in einem Korridor von 2,25 bis 2,50 Prozent. Doch knapp die Hälfte der Fed-Mitglieder glauben, dass ein niedrigeres Zinsniveau bald angebracht sein dürfte.
Als Gründe nannte die Aussichten für die Weltwirtschaft sowie den gedämpften Inflationsausblick. "Wir werden bei Bedarf handeln und unsere Instrumente nutzen, um das Wachstum zu sichern", betonte Jerome Powell, Notenbankchef der Fed, auf seiner Pressekonferenz.
Das Signalwort "geduldig" strichen die Währungshüter aus dem geldpolitischen Begleittext, womit sie die Tür für eine Senkung im Juli weit aufgestoßen haben.
Die Aussicht auf weiterhin billiges Geld treibt die Aktienmärkte weiter an. Der Dax nähert sich mit hohem Tempo seinem Jahreshoch an, während die Wall Street in Form von Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq kurz vor neuen Rekordhochs stehen.
Das Risiko einer Rezession in den USA, das die inverse Zinskurve der dreimonatigen und zehnjährigen US-Rendite signalisiert, scheinen die Märkte komplett aus dem Blick verloren zu haben - und so geht es munter weiter bergauf.