OPEC – neue Abmachung wird wenig zur Beruhigung des Ölmarktes beitragen

Veröffentlicht am 25.06.2018, 11:36
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Die OPEC hat während eines Treffens letzten Freitag in Wien beschlossen, die Ölfördermengen der Mitglieder so zu erhöhen, dass das im Jahr 2017 gesetzte Produktionsziel wieder erreicht wird. In den letzten Monaten hatten die OPEC Mitglieder weit weniger Rohöl als beschlossen gefördert.

Allerdings scheint es so zu sein, dass nur Saudi-Arabien in der Lage wäre, den Ölausstoß wirklich substantiell zu erhöhen. Nach Schätzungen von Experten wären es aber nur bis zu 60 000 Barrel Rohöl täglich, was viel weniger ist als aktuell auf dem Markt benötigt wird, um diesen zu beruhigen.

Einige Länder, unter ihnen die USA, China und Indien, hatten sich bei den OPEC Mitgliedern über die geringen Produktionsmengen beschwert. Sie verlangen, dass deutliche Maßnahmen ergriffen werden, um den Ölmarkt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Viele Länder befürchten, dass der momentan ungewöhnlich hohe Ölpreis die weltwirtschaftliche Entwicklung negativ beeinflussen könnte. Die Folge könnte – so einige Regierungen – eine globale Rezession sein.

OPEC und ihre Partnerländer Russland und Oman haben ihre Ölproduktion in den letzten -Monaten um 1,8 Mio. Barrel pro Tag gekürzt. Zwar wurde dadurch das Angebots/Nachfrage Ungleichgewicht verkleinert, aber der Ölpreis (LCOc1) stieg von 27 USD im Jahr 2016 auf heute 74 USD pro Barrel.

Die OPEC hatte sich im Jahr 2017 darauf geeinigt, dass Rohölangebot um 1,2 Mio. Barrel pro Tag zu reduzieren. Allerdings wurde weltweit weit weniger gefördert. Hauptgrund dafür waren unfreiwillige Kürzungen in Venezuela, Angola aber auch in Libyen. Auch Saudi-Arabien hat weit weniger Öl produziert als ursprünglich geplant.

Dies führte dazu, dass es in den letzten Monaten zu Angebotskürzungen von ungefähr 1,8 Mio. Barrel pro Tag kam. Die meisten Länder pumpen aktuell allerdings Rohöl nahe der Kapazitätsgrenzen.

Der Iran will nicht reagieren

Der Iran, OPECs drittgrößter Ölproduzent, forderte die OPEC auf, auf Beschwerden des US Präsidenten Trumps nicht zu reagieren. Der Iran argumentiert, dass die US-Regierung selbst dazu beigetragen hätte, dass der Ölpreis so stark angestiegen sei. Die USA hatte den Iran und Venezuela sanktioniert. Erst im Mai 2018 hat Präsident Trump erneut Teheran neue Sanktionen aufgebrummt.

Marktbeobachter gehen nun davon aus, dass Irans Ölproduktion um ein Drittel bis Ende des Jahres zurück gehen könnte. Konsequenterweise hat der Iran wenig zu gewinnen, dass die OPEC beschlossen hat, den Output zu erhöhen.

Die OPEC hat allerdings keine individuellen Produktionsziele für die einzelnen Länder verabschiedet. Dadurch sollte Saudi-Arabien in der Lage sein, mehr Rohöl als ursprünglich zu fördern, um so die Lücke, die durch die geringe Produktion in Venezuela entstanden ist, zu verkleinern.

Allerdings sagte der iranische Ölmininster Bijan Zanganeh: „Jedes Land, welches weniger als erlaubt produziert hat, kann weit mehr fördern. Die, welche dazu nicht in der Lage sind, werden es nicht tun.“ Das Angebots/Nachfrage Ungleichgewicht auf dem Rohölmarkt könnte andauern.

Dieser Artikel erschien zuerst auf miningscout.de vom 25. Juni 2018

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